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Dobschütz, Ernst von
Christusbilder: Untersuchungen zur christlichen Legende — Leipzig, 1899

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https://doi.org/10.11588/diglit.4919#0684
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ν. Dobschütz, Christusbilder.

Die Kollation von L verdanke ich Herrn Dr. Eeichardt, von M1 Herrn
Urbain, Ν verglich für mich Herr Prof. Lebegue. Die Varianten aus Ο
(nur zu 3. ü. 7) entnahm ich Grabe's Spicilegium SS. Patrum, M2 und 4
konnte ich durch die Liebenswürdigkeit der betreffenden Bibliotheksver-
waltungen hier benutzen, desgl. ν (= \7b), wobei sich die Kollation, welche
Lipsius zur Verfügung stand, als nicht völlig zuverlässig erwies. Für ®
war ich leider auf den gedruckten Text angewiesen.

Diese Überlieferung weist eine Reihe schwieriger Probleme
auf. LMNO gehören zu dem einen durch zahlreiche Hand-
schriften und Drucke verbreiteten, m. W. noch gegenwärtig in
offiziellem kirchlichen Gebrauche stehenden liturgischen Haupt-
werke der griechischen Kirche, von dem eine lateinische Über-
setzung in dem sog. Menologium Sirleti vorliegt. Man bezeichnet
es meist kurz als Menaea graeca (Mg bei J. Martinov, annus
ecclesiasticus graeco-slavicus in AASS. Oct. tom. XI). Wie es
solchen Texten, die in praktisch kirchlichem Gebrauche stehen,
leicht ergeht, haben diese Menaeen fortgesetzt Umarbeitungen
erfahren. Eingestandenermassen liegt eine solche in M4 (oder
vielmehr schon in der ersten Auflage von 1843) vor. Der Be-
arbeiter Barthol. Kutlumusianos, zugleich Verfasser einer griechi-
schen Grammatik (s. Bretos, Νεοελλ. Φιλολογ. II 227 η. 764),
scheint aber dabei teils auf Grund glücklicher Konjektur, teils
vielleicht auch durch Herbeiziehung älterer Handschriften mehr-
fach alte in Μ 1 2 3 veränderte Lesarten wiederhergestellt zu haben
(man vgl. 46**23, 52 6, 584, 6010. 23 u. s. w). Die vorausgehenden
Ausgaben weisen auch schon einzelne redaktionelle Änderungen
auf (ζ. Β. Μ 34 40**ι); im allgemeinen gehen sie nur in Druck-
fehlern auseinander, von denen ich nur einige wenige angemerkt
habe. Es ist eine Aufgabe für sich, durch diese den Zusammen-
hang und Charakter der zahlreichen Druckausgaben näher zu
bestimmen. Ν schliesst sich in allem so sehr diesen Ausgaben
an, dass man glauben könnte, der Priester Demetrios Dimitriakos
habe die Handschrift im J. 1553 aus einem Druck abgeschrieben
(vgl. zu dieser Handschrift den Catal. cod. hagiogr. gr. von den
Bollandisten und Omont 279ff.). MN stellen eine vielleicht
dem 12., vielleicht auch erst dem Anfang des 16. Jahrhun-
derts entstammende Bearbeitung dar. Darüber hinaus führt L,
allerdings erst 1574 von dem Hierodiakonos Anastasios ge-
schrieben, aber offenbar aus älterer Vorlage. Das bestätigen die
vielfachen Berührungen mit L repräsentiert eine höchst
 
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