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Enders, Siegfried R. C. T.; Landesamt für Denkmalpflege Hessen [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Hessen: Wetteraukreis : 1 — Braunschweig: Vieweg, 1982

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https://doi.org/10.11588/diglit.48765#0276
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Nidda

Erläuterung zu Karte 9 (M 1:50000):
Gemeinde Nidda
Das Gemeindegebiet umfaßt mit seinen
achtzehn Ortsteilen den größten Teil des
nordwestlichen Altkreises. Es wird von
mehreren bewaldeten Hügelketten dia-
gonal durchzogen. In den Einschnitten
fließen die Nidda und ihre Nebenflüsse.
Die größte historische Bedeutung
kommt der Kerngemeinde Nidda zu.
Erstmals 1260 erwähnt, hat sie sich ne-
ben einer hochmittelalterlichen Wasser-
burg im Niddatal zu einer für das Gebiet
bedeutenden Stadt entwickelt, die wirt-
schaftlich durch Markt, Handwerker
und Ackerbürger geprägt war. Im Be-
reich der historischen Altstadt ist ein
großer zusammenhängender Bereich
der mittelalterlichen Ackerbürgersied-
lungsstruktur ablesbar. Im Zuge der
Erweiterung des 19. und 20. Jhs. erfolgt u.
a. eine Erweiterung zum Bahnhof hin
mit einigen bemerkenswerten Gründer-
zeitbauten. Neben dem Schloß und der
Kirche ist eine Reihe von wertvollen
Ackerbürgerhäusern erhalten.
Eichelsdorf, Ober-Schmitten im Norden
von Nidda, Wallernhausen im Süden
und Ober-Widdersheim im Westen ge-
hören zu den Ortsteilen, die in ihrem
Kern noch über einen geschlossenen Be-
reich der historischen Dorfstruktur ver-
fügen. Die typischen Wetterauer Hofrei-
ten sind an den jeweiligen Hauptstraßen
aneinandergereiht.
Ulfa im Norden von Nidda verfügt über
eine historische Ortsstruktur, deren
annähernd quadratische Fläche von drei
Straßen durchzogen wird und die schon
fast städtischen Charakter zeigt. Für das
Gebiet, dessen Orte in der Regel Straßen-
dörfer sind, ist eine solche flächenhafte
Struktur ungewöhnlich und auffallend.
Wenngleich die eigentliche Bausub-
stanz zum großen Teil störend geändert
ist, weisen große Bereiche zusammen-
hängende Hofstrukturen auf, die als Ge-
samtanlagen zu erhalten sind.
Auf einer Bergkuppe weithin sichtbar
liegt Stornfels im äußersten Norden des
Gebietes. Das Dorf selbst ist in seiner
Struktur stark durch Neubauten gestört,
sodaß es keine zusammenhängende Ge-
samtanlage aufweist. Die außergewöhn-
lich isolierte Lage des Ortes und seines
Ursprungsbaues, der mittelalterlichen
Burg auf dem schmalen Bergrücken und
die völlig ungestörten, von Bebauung
freigehaltenen Abhänge und weitere
Umgebung machen die landschaftsbe-
zogene Qualität der Siedlung aus. Das
rechtfertigt die Ausweisung eines denk-
malpflegerischen Interessengebietes.
Im Gemeindegebiet von Nidda liegt das
Staatsbad Salzhausen. Die Kuranlage
mit dem Kurhaus, dem Badehaus und
dem Kurpark aus der 1. Hälfte des 19. Jhs.
ist als historisch bedeutsame Gesamtan-
lage zu sehen.

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