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Holzburg 634 021 010
Der Ort Holzburg liegt in einem kurzen Seitental der Schwalm. Über dem
Tal befindet sich auf einem steilen Bergvorsprung die seit dem 1'3. Jh.
belegte Pfarrkirche, deren Patronatsrechte seit dem 14. Jh. als hessisches
Lehen ausgegeben wurden. Die Kirche wird von einem Wehrkirchhof des
späten Mittelalters mit überdachtem spitzbogigem Eingangsportal
umgeben.
Der sich unterhalb des Berges sichelförmig anschließende Ort gehörte seit
dem 16. Jh. als Teil des Amtes Alsfeld zur Landgrafschaft Hessen-
Darmstadt. Erst 1708 wurde er von Hessen-Kassel gegen dessen Anteile an
Darmstadt eingetauscht.
Die Bebauung des Dorfkerns besteht aus bäuerlichen Hofanlagen und Ein-
zelgebäuden in Ernhausform, vorwiegend aus der zweiten Hälfte des 18.
Jh. Erst im späten 19. und frühen 20. Jh. entstanden größere Hofanlagen.
Oberhalb der Kirche fand im 19. Jh. entlang der parallel zum Hang ver-
laufenden Burgstraße eine Ortserweiterung mit Bauernhöfen und kleineren
Fachwerkwohngebäuden statt.
Diejm wesentlichen noch gut erhaltene historische Bausubstanz des Ortes
erfuhr in den letzten Jahren oft eine nostalgische Aufbereitung durch
Bemalung mit volkstümlichen Motiven.

Gesamtanlage
Der unterhalb des exponiert liegenden
mittelalterlichen Kirchhofs im Tal lie-
gende Bereich von Holzburg ist gekenn-
zeichnet durch eine kleinteilige, verwin-
kelte Freiraumstruktur mit Höfen und
bäuerlichen Einzelgebäuden aus der
zweiten Hälfte des 18. Jh. und großen
Bauernhöfen des späten 19. und frühen
20. Jh.
Durch die hier vorhandene Qualität der
historischen Gebäude und die im we-
sentlichen erhaltene historische klein-
teilige Freiraumstruktur ist dieser
Bereich von Holzburg eine Gesamtanla-
ge im Sinne von § 18 HDSchG.
An ihrer Erhaltung besteht aus ge-
schichtlichen, künstlerischen und wis-
senschaftlichen Gründen ein öffentli-
ches Interesse.


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