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Erläuterung zu Karte 9 (M 1 : 50000):
Gemeinde Willingshausen
Die Großgemeinde Willingshausen ent-
stand am 1. 1. 1974 aus der am 31. 12.
1971 aus den Gemeinden Merzhausen,
Willingshausen, Zella und Gungels-
hausen zusammengelegten Großge-
meinde Antrefftal und den Gemeinden
Leimbach, Loshausen, Ransbach,
Steina und Wasenberg. Insgesamt be-
sitzt Willingshausen eine Fläche von
59,93 qkm bei einer Einwohnerzahl von
5097 (Stand 31. 12. 1980). Die Gemein-
de liegt am südlichen Rand des
Schwalm-Eder-Kreises, im Herzen der
Schwalm. Mit Ausnahme von Gungels-
hausen und Steina sind alle anderen
Dorfkeme Gesamtanlagen im Sinne des
Denkmalschutzgesetzes.
Sie unterscheiden sich in ihrer Orts-
struktur und ihren Gebäuden, die beide
den Einfluß der jeweiligen örtlichen,
wirtschaftlichen, landschaftlichen und
sozialen Vorgaben spiegeln.
Willingshausen, durch die Malerkolonie
weit über die Grenzen des Schwalm-
Eder-Kreises hinaus bekannt, wird ent-
scheidend geprägt durch einen am obe-
ren Ortsrand gelegenen Adelssitz mit ei-
nem Herrenhaus aus der Renaissance,
einem Park mit neugotischer Gruft-
kapelle und angegliedertem Gutshof
und der benachbarten Kirche.
Wasenberg wird im wesentlichen durch
die planmäßige Ortserweiterung des 18.
und 19. Jh. mit regelmäßigen Hofanla-
gen mit repräsentativen Fachwerkbau-
ten geprägt.
Der Ortsteil Merzhausen besitzt eine gut
erhaltene, mittelalterliche Ortskern-
struktur. Die unmittelbar daran angren-
zende, ehemals hier gelegene Wasser-
burg und das v. Weitershausen’sche Gut
sind nicht mehr vorhanden. Hervorzu-
heben ist, daß der Ortskem seit dem 18.
Jh. ein vorwiegend jüdisches Wohnvier-
tel wurde. Die neben der Kirche errich-
tete Synagoge ist noch heute erhalten.
Loshausen besitzt ebenfalls einen Her-
rensitz mit angrenzendem Park. Der Ort
wird vorwiegend durch die Ortserweite-
rung des späten 18. und 19. Jh. ge-
prägt und besitzt viele, repräsentative
Schwälmer Fachwerkbauemhöfe.
Ransbach und Leimbach, die kleineren
Ortsteile der Gemeinde, bestehen aus
einigen wenigen großen Schwälmer
Bauernhöfen.
In Zella fallt vor allem das Beharren an
der älteren Konstruktionsart der Stän-
derbauweise auf. Noch im 18. Jh. er-
richtete man hier reine Ständerbauten.
Die im Sinne von § 18 HDSchG erhal-
tenswerten Gesamtanlagen sind als rote
Flächen gekennzeichnet.
Pfeile kennzeichnen die denkmalpflege-
risch wichtigsten Ortsansichten.

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