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Gungelshausen 634 026 010
Der in der flachen Talmulde der Antreff gelegene Ort erschien erstmals
urkundlich im Jahre 1258, als das Kloster Haina hier durch Schenkung
Land erwarb. Diesen Grundbesitz vermochte das Kloster in den folgenden
Jahrzehnten weiter auszubauen, vor allem, nachdem Johann von Homberg
nach einem Rechtsstreit 1294 auf seine Ansprüche an Gungelshausen ver-
zichtet hatte. Auch 1343 wurde der Ort als Villa im Besitz des Klosters
Haina genannt.
Noch 1555 als Dorf genannt, galt Gungelshausen um 1580 lediglich als
Zubehör von Zella, wohin es auch immer eingepfarrt war. Die Zahl der
Haushalte verringerte sich von 8 im Jahr 1585 auf 5 im Jahr 1747. 1895
erreichte der Ort eine Einwohnerzahl von 71. Im 18. Jh. besaß Gungels-
hausen drei Vollbauernstellen mit ausgedehnter Pferdehaltung und drei
handwerkliche Kleinbetriebe. Die historischen Hofanlagen bestehen aus
funktional differenzierten Einzelgebäuden, z. T. in handwerklich qualität-
vollem Fachwerk.


Zellaer Straße 1 (6)
Flur 1, Flurstück 27/2
Wohnhaus Mitte 19. Jh. als seitliche
Begrenzung einer dreiseitig umschlos-
senen Hofanlage.
Zweigeschossiger Rähmbau in kon-
struktivem Fachwerk mit mittigem
ebenerdigem Ern. Fenster modern ver-
ändert.
Trotzdem künstlerische Bedeutung auf-
grund der gleichmäßigen Fassadenauf-
teilung.
Geschichtliche Bedeutung als reines
Wohngebäude einer Hofanlage.
Zugehöriges Wirtschaftsgebäude des
späten 18. Jh.
Zweigeschossiger Rähmbau in regelmä-
ßigem, geordnetem Fachwerk mit jün-
gerer Form der Mannverstrebung, ge-
schnitztem Rundstab an Eckständern
sowie umlaufendem, profiliertem,
schwachem Rähmüberstand.
Künstlerische Bedeutung als spätba-
rockes Fachwerkgebäude.
Geschichtliche Bedeutung als reiner
Wirtschaftsbau innerhalb einer Hofan-
lage.


Zellaer Straße 2 (4)
Flur 1, Flurstück 54/39
Ellerhaus als straßenseitiger Abschluß
einer vierseitig umgrenzenden Hofan-
lage, datiert 1769.
Zweigeschossiger Rähmbau mit umlau-
fendem, profiliertem Überhang sowie
jüngerer Form der Mannverstrebung an
Bund- und Eckständem. Mittiger Em
mit erhaltenem, ebenerdigem Eingang.
Künstlerische Bedeutung aufgrund des
geordneten Fachwerks und des ge-
schnitzten Bauomaments.
Geschichtliche Bedeutung als kleines
Ellerhaus mit Wirtschaftsteil in der
Form des Ernhauses.

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