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Erläuterungen zu Karte 7 (M 1 : 50 000)
Stadt Schwalmstadt 634 022 000
Die Stadt Schwalmstadt entstand
1970/71 durch einen Verwaltungsakt
aus den beiden Städten Treysa und
Ziegenhain und den neun umliegenden
Landgemeinden Ascherode, Aliendorf,
Florshain, Frankenhain, Michelsberg,
Niedergrenzebach, Rommershausen,
Trutzhain und Wiera, zu denen bis
1972 noch die Dörfer Dittershausen
und Rörshain hinzukamen.
Insgesamt besitzt Schwalmstadt eine
Fläche von 84,74 qkm bei einer Ein-
wohnerzahl von 17 825 (Stand 1978)
und ist damit im Gebiet des Altkreises
Ziegenhain die größte Gemeinde.
Schwalmstadt liegt im Herzen der
fruchtbaren Schwalmniederung und
wird von der Schwalm, der Wiera und
dem Grenzebach durchflossen.
Außer Florshain und Rörshain sind alle
Ortsteile Gesamtanlagen im Sinne des
HDSchG.
Die bedeutendsten Ortschaften sind
Treysa und Ziegenhain. Bereits in frän-
kischer Zeit befand sich hier Reichsgut.
Beide Orte waren Sitz der Ziegenhainer
Grafen. Seit dem hohen Mittelalter ent-
wickelte sich Treysa nach dem Rückzug
der Grafen aus dem Ort und der Auflas-
sung des Burggeländes zum zentralen
Marktort der Grafschaft und blieb auch
in der Neuzeit unter den hessischen
Landgrafen das wirtschaftliche Zentrum
für diesen Raum. Die Entwicklung
Ziegenhains wurde demgegenüber seit
dem hohen Mittelalter stärker durch die
Anwesenheit der Ziegenhainer Grafen,
vor allem jedoch durch den unter den
hessischen Landgrafen seit der frühen
Neuzeit erfolgten Ausbau zur Festung
bestimmt.
Unter den Dörfern besitzt Niedergren-
zebach eines der reizvollsten Ortsbilder
durch die besondere Lage in der Land-
schaft, den am Hangfuß noch unver-
rohrt durch die Ortschaft fließenden
Bachlauf und besonders durch die
vielen stattlichen Schwälmer Bauern-
höfe der Zeit um 1800.
Frankenhain ist die einzige unter Land-
graf Karl gegründete Hugenottenkolo-
nie in der Schwalm.
Die Dörfer Rommershausen und Dit-
tershausen werden durch Adelssitze
geprägt.
Die im Sinne des § 18 HDSchG erhal-
tenswerten Gesamtanlagen sind als rote
Flächen gekennzeichnet. Pfeile kenn-
zeichnen die denkmalpflegerisch wich-
tigsten Ortsansichten.

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