Eine erste Umgestaltung des Inneren mit der
Beseitigung der mittelalterlichen Wandmale-
reien fand schon Ende des 18. Jh. statt. Eine
weitere, purifizierende Restaurierung wurde
durch L. Winter in den Jahren 1887-90 vor-
genommem. Vorher ist, ebenfalls von L. Win-
ter 1872/73 das südwestliche Langhauspor-
tal in gotischen Formen wiederhergestellt
worden. Nach den Kriegsbeschädigungen
von 1944 sind bei einerweiteren Innenrestau-
rierung in den Jahren 1946-52 die Gliede-
rungselemente farbig gefaßt und 1956/57 die
abgebrannten Turmhelme rekonstruiert wor-
den. Erst ab 1987 wurde mit der farbigen Fas-
sung der Außenmauern des Langhauses be-
gonnen, die die verschiedenen Bruchstein-
mauerflächen in einem rotbraunen Ton ge-
gen die hell hervorgehobenen Gliederungs-
und Zierelemente absetzt.
Wohl 1822 wurde auf der dreieckigen Fläche
nördlich der Katharinenkirche ein Brunnen
mit einem wasserspeienden Löwen aufge-
stellt, der an Markttagen vor allem als Pferde-
tränke und als zusätzliche Wasserstelle für
die Marktleute diente, heute aber durch seine
vom Autoverkehr bedrängte und von Fuß-
gängern gemiedene Lage kaum mehr eine
Funktion hat. Der nach einem Modell Gott-
fried Schadows gegossene Löwe liegt auf ei-
nem rechteckigen Werksteinsockel, der in ein
quer davor gelegtes, schlicht behauenes
Brunnenbecken hineinragt. In den Ecken
zwischen Sockel und Becken sind jeweils
zwei Trittstufen eingepaßt. Die Löwenplastik
ist für Braunschweig insgesamt in fünf Exem-
plaren in Zorge gegossen worden; die ande-
ren vier sind Teil des Obeliskenmonumentes
auf dem Löwenwall (s. dort).
HEINRICHSBRUNNEN
Ein weiterer, in seiner plastischen und archi-
tektonischen Gestaltung wesentlich aufwen-
diger bearbeiteter Brunnen steht seit 1874
auf der Platzfläche des Hagenmarktes, die
heute Teil des vielbefahrenen Cityringes ist
und 1983 in der unmittelbaren Umgebung
des Brunnens zu einer kleinen Grünanlage
umgestaltet wurde. Die Brunnenanlage des
19. Jh. ersetzte einen seit 1407 als Marktbrun-
nen hier existierenden, in Bronze gegosse-
nen Vorgänger, der 1814 für die Herstellung
von Kanonen eingeschmolzen wurde. Der
neue Brunnen ist als „Denkmalbrunnen“
Heinrich dem Löwen, dem Gründer des Ha-
gen gewidmet. Eine von Adolf Breymann mo-
dellierte und in der Braunschweiger Howaldt-
Gießerei hergestellte Bronzestatue Heinrichs
bildet den oberen Abschluß der zweistufigen
Brunnenarchitektur, die auf einem Entwurf
Ludwig Winters basiert. Auf einem Säulen-
bündel stehend ist Heinrich auch hier, in An-
lehnung an sein Grabmal im Braunschwei-
ger Dom, als Herrscher mit Mantel und
Schwert dargestellt, in der Linken, wie dort
das Modell des Domes, hier das der Kathari-
nenkirche tragend. Der steinerne Unterbau
des Brunnens setzt sich aus einer doppelten
Anordnung von halbrunden steinernen Bek-
ken zusammen, die kleeblattförmig ineinan-
dergreifen und denen in der unteren Zone
drei sitzende Löwen mit Wappenschilden
und in der oberen wasserspeiende Drachen
auf Säulenstümpfen zugeordnet sind. Auch
diese Bronzestücke sind von Breymann ent-
worfen und bei Howaldt gegossen. Eine poly-
gonal gebrochene, dreistufige Treppenplatt-
form hebt das Monument leicht über das
umgebende Platzniveau.
WILHELMSTRASSE/BOHLWEG
Am Nordende des langgestreckten Stadttei-
les, an der Einmündung derWilhelmstraße in
die Wendenstraße, liegt als Eckbau einer der
wenigen noch erhaltenen massiven Barock-
bauten der Stadt, das ehemalige Armenkran-
kenhaus (Wilhelmstraße 53-55). Das aus der
2. Hälfte des 18. Jh. stammende „Acouchier-
Haus und Kranken-Spital“ (Stadtplan von
Heinrichsbrunnen, 1874, von Westen
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;s 1
..
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.■■■“
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Beseitigung der mittelalterlichen Wandmale-
reien fand schon Ende des 18. Jh. statt. Eine
weitere, purifizierende Restaurierung wurde
durch L. Winter in den Jahren 1887-90 vor-
genommem. Vorher ist, ebenfalls von L. Win-
ter 1872/73 das südwestliche Langhauspor-
tal in gotischen Formen wiederhergestellt
worden. Nach den Kriegsbeschädigungen
von 1944 sind bei einerweiteren Innenrestau-
rierung in den Jahren 1946-52 die Gliede-
rungselemente farbig gefaßt und 1956/57 die
abgebrannten Turmhelme rekonstruiert wor-
den. Erst ab 1987 wurde mit der farbigen Fas-
sung der Außenmauern des Langhauses be-
gonnen, die die verschiedenen Bruchstein-
mauerflächen in einem rotbraunen Ton ge-
gen die hell hervorgehobenen Gliederungs-
und Zierelemente absetzt.
Wohl 1822 wurde auf der dreieckigen Fläche
nördlich der Katharinenkirche ein Brunnen
mit einem wasserspeienden Löwen aufge-
stellt, der an Markttagen vor allem als Pferde-
tränke und als zusätzliche Wasserstelle für
die Marktleute diente, heute aber durch seine
vom Autoverkehr bedrängte und von Fuß-
gängern gemiedene Lage kaum mehr eine
Funktion hat. Der nach einem Modell Gott-
fried Schadows gegossene Löwe liegt auf ei-
nem rechteckigen Werksteinsockel, der in ein
quer davor gelegtes, schlicht behauenes
Brunnenbecken hineinragt. In den Ecken
zwischen Sockel und Becken sind jeweils
zwei Trittstufen eingepaßt. Die Löwenplastik
ist für Braunschweig insgesamt in fünf Exem-
plaren in Zorge gegossen worden; die ande-
ren vier sind Teil des Obeliskenmonumentes
auf dem Löwenwall (s. dort).
HEINRICHSBRUNNEN
Ein weiterer, in seiner plastischen und archi-
tektonischen Gestaltung wesentlich aufwen-
diger bearbeiteter Brunnen steht seit 1874
auf der Platzfläche des Hagenmarktes, die
heute Teil des vielbefahrenen Cityringes ist
und 1983 in der unmittelbaren Umgebung
des Brunnens zu einer kleinen Grünanlage
umgestaltet wurde. Die Brunnenanlage des
19. Jh. ersetzte einen seit 1407 als Marktbrun-
nen hier existierenden, in Bronze gegosse-
nen Vorgänger, der 1814 für die Herstellung
von Kanonen eingeschmolzen wurde. Der
neue Brunnen ist als „Denkmalbrunnen“
Heinrich dem Löwen, dem Gründer des Ha-
gen gewidmet. Eine von Adolf Breymann mo-
dellierte und in der Braunschweiger Howaldt-
Gießerei hergestellte Bronzestatue Heinrichs
bildet den oberen Abschluß der zweistufigen
Brunnenarchitektur, die auf einem Entwurf
Ludwig Winters basiert. Auf einem Säulen-
bündel stehend ist Heinrich auch hier, in An-
lehnung an sein Grabmal im Braunschwei-
ger Dom, als Herrscher mit Mantel und
Schwert dargestellt, in der Linken, wie dort
das Modell des Domes, hier das der Kathari-
nenkirche tragend. Der steinerne Unterbau
des Brunnens setzt sich aus einer doppelten
Anordnung von halbrunden steinernen Bek-
ken zusammen, die kleeblattförmig ineinan-
dergreifen und denen in der unteren Zone
drei sitzende Löwen mit Wappenschilden
und in der oberen wasserspeiende Drachen
auf Säulenstümpfen zugeordnet sind. Auch
diese Bronzestücke sind von Breymann ent-
worfen und bei Howaldt gegossen. Eine poly-
gonal gebrochene, dreistufige Treppenplatt-
form hebt das Monument leicht über das
umgebende Platzniveau.
WILHELMSTRASSE/BOHLWEG
Am Nordende des langgestreckten Stadttei-
les, an der Einmündung derWilhelmstraße in
die Wendenstraße, liegt als Eckbau einer der
wenigen noch erhaltenen massiven Barock-
bauten der Stadt, das ehemalige Armenkran-
kenhaus (Wilhelmstraße 53-55). Das aus der
2. Hälfte des 18. Jh. stammende „Acouchier-
Haus und Kranken-Spital“ (Stadtplan von
Heinrichsbrunnen, 1874, von Westen
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