Löwenwall 8, Villa, 1864, Architekt E. Ebeling
Löwenwall 6, Villa, 1880, Architekt C. Uhde
birgt das flache Walmdach. Während das
Erdgeschoß verputzt und mit einem horizon-
talen Fugenschnitt schlicht gestaltet ist, zeigt
das Obergeschoß rotes Ziegelmauerwerk, in
das die rundbogigen Fenster mit einer auf-
wendigen Ädicularahmung eingelassen sind.
Ein Friesband mit Schuppenornament um-
läuft den Bau unterhalb des Kranzgesimses,
in dem die ursprünglich kleinen, später zum
Teil vergrößerten Mezzaninfenster liegen. Die
Fassadenmitte auf der Löwenwallseite ak-
zentuiert ein zweigeschossiger, polygonal ge-
brochener, flacher Erker, der zur originalen
Bausubstanz gehört, während der tiefere
Rechteckerker mit Palladiomotiv im Oberge-
schoß erst 1903 an der Südseite angebaut
wurde. Der hier anschließende Balkon auf
Stützpfeiler stammt erst aus dem Jahre 1934.
Auf dem nordöstlich benachbarten Grund-
stück (Löwenwall 8) liegt eine von E. Ebeling
1864 errichtete Villa, die, zweigeschossig
über rechteckigem Grundriß erbaut und mit
symmetrisch zentrierter Fassadenordnung,
klassizistische Gestaltungsprinzipien der er-
sten Jahrhunderthälfte weiterführt. Erd- und
Obergeschoß sind in der formalen Behand-
lung streng voneinander geschieden, wobei
das Erdgeschoß, das als einzigen Schmuck
einen feinen Putzfugenschnitt zeigt, deutlich
untergeordnet ist. Vegetabiler Reliefschmuck,
Medaillons sowie eine die Fassade straff glie-
dernde Pilasterordnung kennzeichnen die
Beletage, deren Mitte als Portikusfront mit
Dreieckgiebel ausgebildet ist. Der südlichen
Schmalseite ist in der Mitte ein polygonal ge-
brochener, eingeschossiger Söller vorgelegt,
die Rückseite ist ohne Ornament glatt ver-
putzt und hat im flachen Walmdach, in das
ein Zwerchhaus einschneidet, ein zusätzli-
ches Mezzaningeschoß. Ein an die Rückfront
im Nordwesten anschließender Erweite-
rungstrakt ist ohne gravierenden Einfluß auf
das Gesamterscheinungsbild des gut erhal-
tenen Baues.
Den Bautyp der gründerzeitlichen Villa reprä-
sentiert am Löwenwall besonders anschau-
lich die ehern. Gerloffsche Villa, Löwenwall
16-18, ein von den in jenen Jahren in Braun-
schweig viel beschäftigten Architekten Fröh-
lich und Baumkauff entworfenes und im Stil
der italienischen Renaissance ausgeführtes
Gebäude. Nach Abbruch des unmittelbar an
der Promenade gelegenen älteren Garten-
hauses wurde 1888/89 der Neubau erstellt,
weit im Grundstück zurückliegend und inmit-
ten eines großen Gartens, der zum Löwen-
wall hin mit einerniedrigen Bruchsteinmauer
und geschmiedetem Eisengitter eingefriedet
ist. Die Villa selbst ist über unregelmäßigem
Grundriß errichtet mit Vor- und Rücksprün-
gen auf der Nord-, Süd- und Westseite, nur
die Hauptfassade im Osten ist ruhig, achsial-
symmetrisch und in einer Ebene entworfen.
Nach Westen fällt das Baugelände relativ
steil ab, so daß das Gebäude dort auf einem
niveauausgleichenden 1 1/2geschossigen
Unterbau in Hausteinmauerwerk ruht, in
dem nach der ursprünglichen Nutzung Wirt-
schafts- und Wohnräume für die Bedienste-
ten untergebracht waren. Die beiden herr-
schaftlichen Wohnetagen sind durch ein um-
laufendes kräftiges Stockwerkgesims op-
tisch voneinander abgesetzt und auch in der
Wahl der Gliederungsformen unterschieden:
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Löwenwall 6, Villa, 1880, Architekt C. Uhde
birgt das flache Walmdach. Während das
Erdgeschoß verputzt und mit einem horizon-
talen Fugenschnitt schlicht gestaltet ist, zeigt
das Obergeschoß rotes Ziegelmauerwerk, in
das die rundbogigen Fenster mit einer auf-
wendigen Ädicularahmung eingelassen sind.
Ein Friesband mit Schuppenornament um-
läuft den Bau unterhalb des Kranzgesimses,
in dem die ursprünglich kleinen, später zum
Teil vergrößerten Mezzaninfenster liegen. Die
Fassadenmitte auf der Löwenwallseite ak-
zentuiert ein zweigeschossiger, polygonal ge-
brochener, flacher Erker, der zur originalen
Bausubstanz gehört, während der tiefere
Rechteckerker mit Palladiomotiv im Oberge-
schoß erst 1903 an der Südseite angebaut
wurde. Der hier anschließende Balkon auf
Stützpfeiler stammt erst aus dem Jahre 1934.
Auf dem nordöstlich benachbarten Grund-
stück (Löwenwall 8) liegt eine von E. Ebeling
1864 errichtete Villa, die, zweigeschossig
über rechteckigem Grundriß erbaut und mit
symmetrisch zentrierter Fassadenordnung,
klassizistische Gestaltungsprinzipien der er-
sten Jahrhunderthälfte weiterführt. Erd- und
Obergeschoß sind in der formalen Behand-
lung streng voneinander geschieden, wobei
das Erdgeschoß, das als einzigen Schmuck
einen feinen Putzfugenschnitt zeigt, deutlich
untergeordnet ist. Vegetabiler Reliefschmuck,
Medaillons sowie eine die Fassade straff glie-
dernde Pilasterordnung kennzeichnen die
Beletage, deren Mitte als Portikusfront mit
Dreieckgiebel ausgebildet ist. Der südlichen
Schmalseite ist in der Mitte ein polygonal ge-
brochener, eingeschossiger Söller vorgelegt,
die Rückseite ist ohne Ornament glatt ver-
putzt und hat im flachen Walmdach, in das
ein Zwerchhaus einschneidet, ein zusätzli-
ches Mezzaningeschoß. Ein an die Rückfront
im Nordwesten anschließender Erweite-
rungstrakt ist ohne gravierenden Einfluß auf
das Gesamterscheinungsbild des gut erhal-
tenen Baues.
Den Bautyp der gründerzeitlichen Villa reprä-
sentiert am Löwenwall besonders anschau-
lich die ehern. Gerloffsche Villa, Löwenwall
16-18, ein von den in jenen Jahren in Braun-
schweig viel beschäftigten Architekten Fröh-
lich und Baumkauff entworfenes und im Stil
der italienischen Renaissance ausgeführtes
Gebäude. Nach Abbruch des unmittelbar an
der Promenade gelegenen älteren Garten-
hauses wurde 1888/89 der Neubau erstellt,
weit im Grundstück zurückliegend und inmit-
ten eines großen Gartens, der zum Löwen-
wall hin mit einerniedrigen Bruchsteinmauer
und geschmiedetem Eisengitter eingefriedet
ist. Die Villa selbst ist über unregelmäßigem
Grundriß errichtet mit Vor- und Rücksprün-
gen auf der Nord-, Süd- und Westseite, nur
die Hauptfassade im Osten ist ruhig, achsial-
symmetrisch und in einer Ebene entworfen.
Nach Westen fällt das Baugelände relativ
steil ab, so daß das Gebäude dort auf einem
niveauausgleichenden 1 1/2geschossigen
Unterbau in Hausteinmauerwerk ruht, in
dem nach der ursprünglichen Nutzung Wirt-
schafts- und Wohnräume für die Bedienste-
ten untergebracht waren. Die beiden herr-
schaftlichen Wohnetagen sind durch ein um-
laufendes kräftiges Stockwerkgesims op-
tisch voneinander abgesetzt und auch in der
Wahl der Gliederungsformen unterschieden:
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