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Backhäuser

In nicht allzugroßer Anzahl haben sich Backhäuser erhalten, die ursprünglich auf vielen
Höfen anzutreffen waren und bis ins 20. Jh. der Selbstversorgung mit Brot dienten.
Wegen der von ihnen ausgehenden Feuergefahr standen sie abseits anderer Gebäude.
In der Regel waren es kleine Fachwerkbauten, deren Vorraum der Zubereitung des
Teiges diente, während am hinteren Giebelende der Ofen ein- oder ausgebaut war:
Scheden, Untere Bachstraße 1; Mengershausen, Hinter dem Teich 4; Lippoldshausen,
Im Graben 19; Lödingsen, Steinweg 14; Eberhausen, Tränkestraße 9; Atzenhausen,
Lindenteichstraße 6; Reyershausen, Kirchstraße 19.

Grundriß G-G, Zustand ab 1850

0 *1 2 3 5m
I_1_1_I_1_1_1_1_1_1_I


Schnitt A-A, Zustand ab 1850


Grundriß und Schnitt eines um 1800 errichteten kleinen Wohnhauses mit angebautem Backofen in
Friedland Leinestraße 8 (Rekonstruktion u. Zeichnung H. Schröder)

In Anlehnung offenbar an thüringische Beispiele entstanden die wenigen, aus Lehm-
Bruchstein gefertigten Tunnelöfen, die außen an die Küche angebaut wurden und von
dort bedient werden konnten. Der mit einem Ziegeldach überbaute Ofen ruht, um
aufsteigende Feuchtigkeit fernzuhalten, auf einem aufgebockten Schwellenkranz. Be-
merkenswert ist der inschriftlich 1798 datierte Backofen Leinestraße 8 in Friedland.
Er ist Teil eines zeitgleich entstandenen zweigeschossigen, teilunterkellerten Wohnhau-
ses mit geringer Grundfläche.

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