ROSDORF
Zu den ältesten Siedlungen im Kreisgebiet ge-
hört das im fruchtbaren Leinetalgraben gele-
gene Rosdorf, dessen historischer Ortskern
aufgrund seiner bemerkenswerten Straßen-
und Wegeführung und seiner weitgehend über-
kommenen Parzellenstruktur denkmalpflegeri-
sches Interesse beanspruchen kann. Deutlich
hebt sich die Altsiedelfläche von den östlich
angrenzenden, gleichmäßig aufgesiedelten
Neubaugebieten ab, die bis zur Bahnlinie
reicht. Ortsbildwirksam durchzieht die von We-
sten kommende Rase, deren Wasserkraft in der
Gemarkung Rosdorf einst fünf Mühlen antrieb,
den gewachsenen Ortskern. Das vielgliedrige
Straßen- und Wegenetz des Altdorfes wird
strukturiert durch Olenhuser Landstraße,
Masch, Obere Mühlenstraße, Mengershäuser
Weg, Hagenbreite und Lange Straße, die eine
annähernd quadratische Siedlungsfläche be-
grenzen. Kurze Erschließungsstraßen (Untere
Mühlenstraße, Tiegasse, Mauerhof, Am Plan)
bilden gleichsam die Binnengliederung des
Ortsgrundrisses. Vorherrschend sind soge-
nannte Hakenhöfe an Schmiedestraße und
Masch, die mit ihren giebelständig ausge-
richteten Wohnhäusern und den rückwärti-
DRAMFELD
Der bis an die nördlichen Ausläufer des
Drammberges reichende Ort Dramfeld dürfte
zu den ältesten Siedlungsplätzen des Kreisge-
bietes zählen. Unter dem Einfluß des nahegele-
genen Klosters Mariengarten entwickelte sich
Dramfeld zu einem echten „Klosterdorf”.
Der Dorfgrundriß wird bestimmt von der
gekrümmten, von Südwesten nach Nordosten
verlaufenden Hauptstraße, die in der Landes-
straße 564 ihre Fortsetzung findet. Der Stra-
ßenraum der Hauptdurchgangsstraße wird ein-
gefaßt von zumeist giebelständigen Wohnwirt-
schaftsgebäuden, die in lockerer Struktur an-
geordnet sind. Ihr Dokumentationswert ist häu-
fig durch Um- und Anbauten und durch moder-
KLEIN-WIERSHAUSEN
Der Kartenausschnitt zeigt den als denkmal-
pflegerischen Interessenbereich kartierten
Ortskern Klein-Wiershausen mit der nordwest-
lich anschließenden Ortsranderweiterung. Von
der ortsbildprägenden Dorfstraße zweigt nach
Norden eine kurze Stichstraße ab, an deren
Kopfende ein wuchtiger Bruchsteinturm ent-
stand, der als Kapellenraum dient. In unmittel-
barer Nähe des Turmes und des Ties haben
sich das Wohnwirtschaftsgebäude Dorfstraße
13 aus dem frühen 19. Jh. und der wohl älteste
Fachwerkbau Dorfstraße 20 erhalten, dessen
konstruktives Gefüge den entwicklungsge-
schichtlichen Übergang vom älteren Geschoß-
bau zum jüngeren Stockwerkbau veranschau-
licht.
Kartengrundlage: Deutsche Grundkarte 1:5000,
4424/30, verkleinert auf 1:10000.
Vervielfältigungserlaubnis erteilt am 23. 12. 1991,
AZ. 300/1/4/92, durch den Herausgeber, Katasteramt
Göttingen.
gen, quergestellten Wirtschaftsgebäuden be-
stimmte Straßenabschnitte prägen. Der im we-
sentlichen aus dem 19. Jh. stammende rezente
Baubestand reicht bis in die Mitte des 17. Jh.
zurück (Lange Straße 9, 23). Neuere Fassaden-
verkleidungen, massiv erneuerte Erdgeschoß-
zonen sowie die Errichtung von zahlreichen Er-
satzbauten führen indes in ihrer Gesamtheit zu
einem heterogenen Ortsbild. Der Kern des Alt-
dorfes bildet die bereits im frühen 14. Jh. ur-
kundlich nachweisbare St. Johanniskirche am
Kopfende der Kirchstraße, die mit der platz-
begrenzenden Bebauung (Am Plan 3, 12, 14)
einen eindrucksvollen, städtebaulich wichtigen
Akzent setzt. Herauszuheben sind ferner: Am
Plan 6, 10, Göttinger Straße 19/21, 27, 35,
Lange Straße 4, 9, 23, Maschstraße 8, Obere
Mühlenstraße 3, Olenhuser Landstraße 2,
Schmiedestraße 13, Sellenfried 1, 6,16, 23 und
Untere Mühlenstraße 14 die Denkmalqualität
besitzen.
Außerhalb des Kartenschnitts, südlich der
Ortslage, sind der jüdische Friedhof (2. Hälfte
19. Jh.) und der durch Wegeführung, Boden-
modellierung und regelmäßige Baumpflanzun-
gen gärtnerisch gestaltete Wart-Berg bemer-
kenswert.
nen Fassadenbehang erheblich beeinträchtigt.
Zu den aus denkmalpflegerischer Sicht hervor-
hebenswerten Bauten zählen: Hauptstraße 20,
22, 24 sowie 37 und 39, die zu Gruppen bauli-
cher Anlagen zusammengefaßt sind, und die
wichtige Merkzeichen im Straßenbild setzen.
Bemerkenswert auch die Einzelobjekte Haupt-
straße 8 - ein giebelständiger Fachwerkbau
der 1. Hälfte des 19. Jh. - Hauptstraße 38 aus
der 1. Hälfte des 18. Jh. sowie die Kirche St.
Nicolai, die 1776 unter Einbeziehung des Erst-
baus eine Dominante im Ort bildet.
Kartengrundlage: Deutsche Grundkarte 1 :5000,
4525/14, verkleinert auf 1:10 000.
Vervielfältigungserlaubnis erteilt am 23. 12. 1991,
AZ. 300/1/4/92, durch den Herausgeber, Katasteramt
Göttingen.
Kartengrundlage: Deutsche Grundkarte 1:5000,
4425/26, 4425/27, 4525/2, 4525/3, verkleinert auf
1:10000.
Vervielfältigungserlaubnis erteilt am 23. 12. 1991,
AZ. 300/1/4/92, durch den Herausgeber, Katasteramt
Göttingen.
LEMSHAUSEN
Der einprägsame Grundriß Lemshausens hat
sich seit der 2. Hälfte des 19. Jh. bis auf gering-
fügige Veränderungen kaum gewandelt, wie die
Feldmarkkarte von 1874 belegt. Im wesentli-
chen wird das Straßendorf von der ortsbildbe-
herrschenden Durchgangsstraße Im Dorfe ge-
prägt, die sich an ihrem Ostende angerartig
weitet. Von der unregelmäßig geschnittenen,
baumbestandenen Platzanlage zweigen strah-
lenförmig Erschließungsstraßen ab. Charakte-
ristisch sind die „mehrgebäudigen” Hofanla-
gen. Aus dem Baubestand heben sich die dop-
pelgeschossigen Fachwerkbauten Im Dorf 9
und 11 heraus, die mit der St. Urbanus-Kirche
zu einer Gruppe baulicher Anlagen zusammen-
gefaßt sind. Bemerkenswert auch die beiden
Backhäuschen Im Dorfe 1 und 7.
Etwa 800 m südlich von Lemshausen entstand
Gut Reibstein mit einem an städtischen Vorbil-
dern orientierten Herrenhaus von 1895 und ver-
schiedenen Wirtschaftsgebäuden.
Kartengrundlage: Deutsche Grundkarte 1:5000,
4525/7, 4525/8, verkleinert auf 1:10000.
Vervielfältigungserlaubnis erteilt am 23. 12. 1991,
AZ. 300/1/4/92, durch den Herausgeber, Katasteramt
Göttingen.
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Zu den ältesten Siedlungen im Kreisgebiet ge-
hört das im fruchtbaren Leinetalgraben gele-
gene Rosdorf, dessen historischer Ortskern
aufgrund seiner bemerkenswerten Straßen-
und Wegeführung und seiner weitgehend über-
kommenen Parzellenstruktur denkmalpflegeri-
sches Interesse beanspruchen kann. Deutlich
hebt sich die Altsiedelfläche von den östlich
angrenzenden, gleichmäßig aufgesiedelten
Neubaugebieten ab, die bis zur Bahnlinie
reicht. Ortsbildwirksam durchzieht die von We-
sten kommende Rase, deren Wasserkraft in der
Gemarkung Rosdorf einst fünf Mühlen antrieb,
den gewachsenen Ortskern. Das vielgliedrige
Straßen- und Wegenetz des Altdorfes wird
strukturiert durch Olenhuser Landstraße,
Masch, Obere Mühlenstraße, Mengershäuser
Weg, Hagenbreite und Lange Straße, die eine
annähernd quadratische Siedlungsfläche be-
grenzen. Kurze Erschließungsstraßen (Untere
Mühlenstraße, Tiegasse, Mauerhof, Am Plan)
bilden gleichsam die Binnengliederung des
Ortsgrundrisses. Vorherrschend sind soge-
nannte Hakenhöfe an Schmiedestraße und
Masch, die mit ihren giebelständig ausge-
richteten Wohnhäusern und den rückwärti-
DRAMFELD
Der bis an die nördlichen Ausläufer des
Drammberges reichende Ort Dramfeld dürfte
zu den ältesten Siedlungsplätzen des Kreisge-
bietes zählen. Unter dem Einfluß des nahegele-
genen Klosters Mariengarten entwickelte sich
Dramfeld zu einem echten „Klosterdorf”.
Der Dorfgrundriß wird bestimmt von der
gekrümmten, von Südwesten nach Nordosten
verlaufenden Hauptstraße, die in der Landes-
straße 564 ihre Fortsetzung findet. Der Stra-
ßenraum der Hauptdurchgangsstraße wird ein-
gefaßt von zumeist giebelständigen Wohnwirt-
schaftsgebäuden, die in lockerer Struktur an-
geordnet sind. Ihr Dokumentationswert ist häu-
fig durch Um- und Anbauten und durch moder-
KLEIN-WIERSHAUSEN
Der Kartenausschnitt zeigt den als denkmal-
pflegerischen Interessenbereich kartierten
Ortskern Klein-Wiershausen mit der nordwest-
lich anschließenden Ortsranderweiterung. Von
der ortsbildprägenden Dorfstraße zweigt nach
Norden eine kurze Stichstraße ab, an deren
Kopfende ein wuchtiger Bruchsteinturm ent-
stand, der als Kapellenraum dient. In unmittel-
barer Nähe des Turmes und des Ties haben
sich das Wohnwirtschaftsgebäude Dorfstraße
13 aus dem frühen 19. Jh. und der wohl älteste
Fachwerkbau Dorfstraße 20 erhalten, dessen
konstruktives Gefüge den entwicklungsge-
schichtlichen Übergang vom älteren Geschoß-
bau zum jüngeren Stockwerkbau veranschau-
licht.
Kartengrundlage: Deutsche Grundkarte 1:5000,
4424/30, verkleinert auf 1:10000.
Vervielfältigungserlaubnis erteilt am 23. 12. 1991,
AZ. 300/1/4/92, durch den Herausgeber, Katasteramt
Göttingen.
gen, quergestellten Wirtschaftsgebäuden be-
stimmte Straßenabschnitte prägen. Der im we-
sentlichen aus dem 19. Jh. stammende rezente
Baubestand reicht bis in die Mitte des 17. Jh.
zurück (Lange Straße 9, 23). Neuere Fassaden-
verkleidungen, massiv erneuerte Erdgeschoß-
zonen sowie die Errichtung von zahlreichen Er-
satzbauten führen indes in ihrer Gesamtheit zu
einem heterogenen Ortsbild. Der Kern des Alt-
dorfes bildet die bereits im frühen 14. Jh. ur-
kundlich nachweisbare St. Johanniskirche am
Kopfende der Kirchstraße, die mit der platz-
begrenzenden Bebauung (Am Plan 3, 12, 14)
einen eindrucksvollen, städtebaulich wichtigen
Akzent setzt. Herauszuheben sind ferner: Am
Plan 6, 10, Göttinger Straße 19/21, 27, 35,
Lange Straße 4, 9, 23, Maschstraße 8, Obere
Mühlenstraße 3, Olenhuser Landstraße 2,
Schmiedestraße 13, Sellenfried 1, 6,16, 23 und
Untere Mühlenstraße 14 die Denkmalqualität
besitzen.
Außerhalb des Kartenschnitts, südlich der
Ortslage, sind der jüdische Friedhof (2. Hälfte
19. Jh.) und der durch Wegeführung, Boden-
modellierung und regelmäßige Baumpflanzun-
gen gärtnerisch gestaltete Wart-Berg bemer-
kenswert.
nen Fassadenbehang erheblich beeinträchtigt.
Zu den aus denkmalpflegerischer Sicht hervor-
hebenswerten Bauten zählen: Hauptstraße 20,
22, 24 sowie 37 und 39, die zu Gruppen bauli-
cher Anlagen zusammengefaßt sind, und die
wichtige Merkzeichen im Straßenbild setzen.
Bemerkenswert auch die Einzelobjekte Haupt-
straße 8 - ein giebelständiger Fachwerkbau
der 1. Hälfte des 19. Jh. - Hauptstraße 38 aus
der 1. Hälfte des 18. Jh. sowie die Kirche St.
Nicolai, die 1776 unter Einbeziehung des Erst-
baus eine Dominante im Ort bildet.
Kartengrundlage: Deutsche Grundkarte 1 :5000,
4525/14, verkleinert auf 1:10 000.
Vervielfältigungserlaubnis erteilt am 23. 12. 1991,
AZ. 300/1/4/92, durch den Herausgeber, Katasteramt
Göttingen.
Kartengrundlage: Deutsche Grundkarte 1:5000,
4425/26, 4425/27, 4525/2, 4525/3, verkleinert auf
1:10000.
Vervielfältigungserlaubnis erteilt am 23. 12. 1991,
AZ. 300/1/4/92, durch den Herausgeber, Katasteramt
Göttingen.
LEMSHAUSEN
Der einprägsame Grundriß Lemshausens hat
sich seit der 2. Hälfte des 19. Jh. bis auf gering-
fügige Veränderungen kaum gewandelt, wie die
Feldmarkkarte von 1874 belegt. Im wesentli-
chen wird das Straßendorf von der ortsbildbe-
herrschenden Durchgangsstraße Im Dorfe ge-
prägt, die sich an ihrem Ostende angerartig
weitet. Von der unregelmäßig geschnittenen,
baumbestandenen Platzanlage zweigen strah-
lenförmig Erschließungsstraßen ab. Charakte-
ristisch sind die „mehrgebäudigen” Hofanla-
gen. Aus dem Baubestand heben sich die dop-
pelgeschossigen Fachwerkbauten Im Dorf 9
und 11 heraus, die mit der St. Urbanus-Kirche
zu einer Gruppe baulicher Anlagen zusammen-
gefaßt sind. Bemerkenswert auch die beiden
Backhäuschen Im Dorfe 1 und 7.
Etwa 800 m südlich von Lemshausen entstand
Gut Reibstein mit einem an städtischen Vorbil-
dern orientierten Herrenhaus von 1895 und ver-
schiedenen Wirtschaftsgebäuden.
Kartengrundlage: Deutsche Grundkarte 1:5000,
4525/7, 4525/8, verkleinert auf 1:10000.
Vervielfältigungserlaubnis erteilt am 23. 12. 1991,
AZ. 300/1/4/92, durch den Herausgeber, Katasteramt
Göttingen.
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