Caßel” stammt. 1825 wurde die Kirche einge-
weiht. Gegliedert wird die Fassade des fünf-
achsigen Baukörpers durch übergiebelte Mit-
telrisalite sowie durch ein breites umlaufendes
Gurtgesims, das die Horizontale des Baues un-
terstreicht. Der flachgedeckte, von einer Em-
pore strukturierte anspruchsvolle Innenraum
birgt neben einem von Architekturgliedern ein-
gefaßten klassizistischen Kanzelaltar eine von
Stephan Heeren gefertigte Orgel.
STAUFENBERG-LUTTERBERG
Unweit des Fuldatales erstreckt sich auf einer
bis zu den Ausläufern des Kaufunger Waldes
reichenden Hochebene der Ort Lutterberg, de-
sen Landschaftsbild überragt und geprägt wird
von den beiden Staufenbergen und dem gro-
ßen Steinberg, die den Ort im Osten einfassen.
An der einstmals bedeutsamen Nord-Süd-
Handelsstraße gelegen, die von Hann. Münden
über die Lutterberger Höhe nach Kassel führte,
zählte Lutterberg - wie auch Landwehrhagen
- zu den sogenannten Fuhrmannsdörfern, de-
ren Einwohner überwiegend Fuhrleute waren,
die Vorspanndienste leisteten oder vom Aus-
spann und der Arbeit in den Schmieden lebten
und zu Wohlstand gelangten. Einschneidende
Veränderungen bewirkten der Bau der Eisen-
bahnlinie Mitte des 19. Jh., die von nun an den
Güterverkehr an sich zog und die „Entschär-
fung” der 1772 und 1778 zur „Neuen Chaus-
see” ausgebauten „Alten Straße” (1826/27), die
von der Talsohle steil zur Lutterberger Höhe
führte.
Markante Punkte in der Ortsgeschichte bilden
die zwei Gefechte von 1758 und 1762, die auf
den Höhen um Lutterberg stattfanden. An die
letzte Schlacht erinnert noch das Epitaph des
Ohr. Gottlob von Zinzendorff und Pottendorf
von 1770, der in der Lutterberger Kirche St.
Peter und Paul beigesetzt wurde.
Verbunden ist das am Ickelsbach gelegene Lut-
terberg mit Landwehrhagen und Hann. Mün-
den durch die B 496 bzw L 562 (Göttinger Stra-
ße), die etwa parallel zur Lange Straße verlau-
fend, den Ort im Westen und Nordwesten be-
grenzen. Von der Göttinger Straße zweigt die
K 215 (Speeler Straße) ab, die eine Verbindung
mit Speele herstellt. Am nördlichen und südli-
chen Ortsrand erschließen Auf der Höhe/Neue
Straße und Hinter den Höfen weitgehend
gleichmäßig parzellierte Siedlungserweiterun-
gen mit Einfamilienhausbebauung.
Geprägt wird die Altsiedelfläche im wesentli-
chen durch den Verlauf der gekrümmten von
Südwesten nach Nordosten verlaufenden
Lange Straße, deren Straßenraum eingefaßt
wird von zumeist kleinteiligen Hofstellen. Ne-
ben der Lange Straße bildet die Kirchstraße
innerhalb des Straßen- und Wegenetzes eine
weitere Dominante, die ihre Bedeutung aus der
Vielfalt der gut erhaltenen straßenseitigen Be-
bauung und insbesondere durch die Nähe zur
Kirche zieht, die malerisch gelegen, den Orts-
mittelpunkt bildet. Die leicht geschwungene
Straßenführung und die Ausrichtung der Wohn-
häuser an den Grundstücksgrenzen bewirken
eine interessante Staffelung der einzelnen Ge-
bäude im Straßenraum.
Obgleich zahlreiche Bauten viel von ihrer ur-
sprünglichen Erscheinung verloren haben, ist
der relativ hohe Bestand an qualitätvollen, gut
erhaltenen Bauten zumeist des 18. Jh. hervor-
hebenswert, die in ihrer Gesamtheit das Orts-
bild Lutterbergs auszeichnen. Bestimmt wer-
den die auf hohen Sandsteinquadersockeln
gestellten und mit Satteldächern abschließen-
Landwehrhagen, Grenzstein (Amt Münden)
Lutterberg, Kirchstraße 22, Hofanlage
’h’ii'iW't
Landwehrhagen, Untere Dorfstraße 14, Wohnhaus Lutterberg, Kirchstraße 11, Wohnhaus, Mitte 18. Jh.
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weiht. Gegliedert wird die Fassade des fünf-
achsigen Baukörpers durch übergiebelte Mit-
telrisalite sowie durch ein breites umlaufendes
Gurtgesims, das die Horizontale des Baues un-
terstreicht. Der flachgedeckte, von einer Em-
pore strukturierte anspruchsvolle Innenraum
birgt neben einem von Architekturgliedern ein-
gefaßten klassizistischen Kanzelaltar eine von
Stephan Heeren gefertigte Orgel.
STAUFENBERG-LUTTERBERG
Unweit des Fuldatales erstreckt sich auf einer
bis zu den Ausläufern des Kaufunger Waldes
reichenden Hochebene der Ort Lutterberg, de-
sen Landschaftsbild überragt und geprägt wird
von den beiden Staufenbergen und dem gro-
ßen Steinberg, die den Ort im Osten einfassen.
An der einstmals bedeutsamen Nord-Süd-
Handelsstraße gelegen, die von Hann. Münden
über die Lutterberger Höhe nach Kassel führte,
zählte Lutterberg - wie auch Landwehrhagen
- zu den sogenannten Fuhrmannsdörfern, de-
ren Einwohner überwiegend Fuhrleute waren,
die Vorspanndienste leisteten oder vom Aus-
spann und der Arbeit in den Schmieden lebten
und zu Wohlstand gelangten. Einschneidende
Veränderungen bewirkten der Bau der Eisen-
bahnlinie Mitte des 19. Jh., die von nun an den
Güterverkehr an sich zog und die „Entschär-
fung” der 1772 und 1778 zur „Neuen Chaus-
see” ausgebauten „Alten Straße” (1826/27), die
von der Talsohle steil zur Lutterberger Höhe
führte.
Markante Punkte in der Ortsgeschichte bilden
die zwei Gefechte von 1758 und 1762, die auf
den Höhen um Lutterberg stattfanden. An die
letzte Schlacht erinnert noch das Epitaph des
Ohr. Gottlob von Zinzendorff und Pottendorf
von 1770, der in der Lutterberger Kirche St.
Peter und Paul beigesetzt wurde.
Verbunden ist das am Ickelsbach gelegene Lut-
terberg mit Landwehrhagen und Hann. Mün-
den durch die B 496 bzw L 562 (Göttinger Stra-
ße), die etwa parallel zur Lange Straße verlau-
fend, den Ort im Westen und Nordwesten be-
grenzen. Von der Göttinger Straße zweigt die
K 215 (Speeler Straße) ab, die eine Verbindung
mit Speele herstellt. Am nördlichen und südli-
chen Ortsrand erschließen Auf der Höhe/Neue
Straße und Hinter den Höfen weitgehend
gleichmäßig parzellierte Siedlungserweiterun-
gen mit Einfamilienhausbebauung.
Geprägt wird die Altsiedelfläche im wesentli-
chen durch den Verlauf der gekrümmten von
Südwesten nach Nordosten verlaufenden
Lange Straße, deren Straßenraum eingefaßt
wird von zumeist kleinteiligen Hofstellen. Ne-
ben der Lange Straße bildet die Kirchstraße
innerhalb des Straßen- und Wegenetzes eine
weitere Dominante, die ihre Bedeutung aus der
Vielfalt der gut erhaltenen straßenseitigen Be-
bauung und insbesondere durch die Nähe zur
Kirche zieht, die malerisch gelegen, den Orts-
mittelpunkt bildet. Die leicht geschwungene
Straßenführung und die Ausrichtung der Wohn-
häuser an den Grundstücksgrenzen bewirken
eine interessante Staffelung der einzelnen Ge-
bäude im Straßenraum.
Obgleich zahlreiche Bauten viel von ihrer ur-
sprünglichen Erscheinung verloren haben, ist
der relativ hohe Bestand an qualitätvollen, gut
erhaltenen Bauten zumeist des 18. Jh. hervor-
hebenswert, die in ihrer Gesamtheit das Orts-
bild Lutterbergs auszeichnen. Bestimmt wer-
den die auf hohen Sandsteinquadersockeln
gestellten und mit Satteldächern abschließen-
Landwehrhagen, Grenzstein (Amt Münden)
Lutterberg, Kirchstraße 22, Hofanlage
’h’ii'iW't
Landwehrhagen, Untere Dorfstraße 14, Wohnhaus Lutterberg, Kirchstraße 11, Wohnhaus, Mitte 18. Jh.
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