Gillersheim, ev. Kirche, neuromanische Saalkirche von 1852-54. Blick auf Kanzelaltarwand
Gillersheim, ev. Kirche von 1852-54, erbaut von Landbaukondukteur Ludowig
Neben den Wohnhäusern Glockenberg 14 und
Obere Straße 2 sind das Forsthaus Glocken-
berg 9, die neuromanische Kirche an der
Kirchstraße sowie die Leisenberger Kirche, eine
mittelalterliche Kirchenruine, als Baudenkmale
ausgewiesen worden.
Am südlichen Ortsausgang liegt das Wohnhaus
Glockenberg 14 aus der Mitte des 18.Jh. Der
lang gestreckte, ursprünglich als Wohnwirt-
schaftsgebäude geplante, traufständig aus-
gerichtete Fachwerkbau ist stockwerkweise
abgezimmert. Ein hohes, nicht ausgebautes
Satteldach schließt den schmucklosen Bau ab.
In unmittelbarer Nähe des Hauses steht das
Forsthaus Glockenberg 9 am Kopfende des
Glockenberges. Die Parzelle des exponiert
gelegenen Baues wird durch eine hohe
Bruchsteinmauer abgefangen. Der weithin
sichtbare doppelgeschossige Fachwerkbau mit
vorkragendem Oberstock der 1. Hälfte des
18.Jh. wird durch wandhohe K-Streben an den
Eck- und Bundständern akzentuiert. Aus dem
Jahre 1904 stammt der 1 1/2- geschossige
Rohziegelbau Obere Straße 2 mit zeittypischer
Ziegelornamentik und dekorativ gesetzten
glasierten Ziegeln. Der auf hohen Quadersockel
gestellte Bau mit leicht vortretendem Mittelrisalit
nimmt auf Grund seiner Ecklage eine beson-
dere Stellung im Straßenraum ein.
Ev. Kirche
Den Mittelpunkt Gillersheims bildet die ev.
Kirche von 1852-54, eine neuromanische
Saalkirche aus Bruchsteinmauerwerk mit
Sandsteingliederungen und einem in den Bau-
körper eingebundenen Turmwerk, die Land-
baukondukteur Ludowig plante.
Eine reich gegliederte Kanzelaltarwand mit drei
Statuen von C. Dopmeyer, (Hannover) akzentu-
iert das Innere des Gotteshauses. Während
den Orgelprospekt August von Werder
(Höckelheim) 1853 schuf, erfolgte der Orgel-
neubau durch M. Haspelmath (Walsrode) 1978.
Wüstung Leisenberg mit Kirchenruine St. Jo-
hannes Ev.
Zu den bekanntesten Wüstungskirchen des
südniedersächsischen Raumes gehören die
Relikte in Moseborn, südwestlich von Holze-
rode und Reynhardeshagen unweit von
Adelebsen (Landkreis Göttingen) sowie die im
Bearbeitungsgebiet liegenden mittelalterlichen
Kirchenruinen der Dörfer Vredewolt, nahe
Hettensen, und Leisenberg, westlich von
Gillersheim. Eingebunden in den Gillersheimer
Forst bildete die zur Sedes Berka des Archi-
diakonates Nörten gehörende ehemalige
Pfarrkirche St. Johannes Ev. den Kern einer
mittelalterlichen Siedlung, die um die Mitte des
15.Jh. aufgegeben wurde. Zeugnisse für die
Existenz des Siedlungsplatzes bilden zahlreiche
mittelalterliche Keramikfunde, Hauspodeste,
Quellbrunnen sowie vollständig unter Wald
erhaltene Wölbackerflure südwestlich der
Kirchenruine.
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