Fredelsloh, Gasse 20, 18, 16, Wohn- bzw. Wohnwirtschaftsgebäude
Fredelsloh, Am Hainberg 17, ehern. Wohnwirtschaftsgebäude
Fredelsloh, Bollweg 6, Villa, 1920
4). Es diente seiner ursprünglichen Bestimmung
bis zur endgültigen Verlagerung des Unterrichts
in die Mittelpunktschule in Moringen im Jahr
1977. Der alten Schule nördlich benachbart er-
baute man 1854 noch ein zweites eingeschossi-
ges Schulhaus mit einem zusätzlichen Klassen-
raum und der Wohnung für den zweiten Lehrer.
Ähnlich, wie im Bereich um den Kapellenbrun-
nen hat sich am südlichen Ortsrand noch eine
geschlossene Abfolge einfacher Fachwerk-
anwesen erhalten, wie sie einst für das ältere
Ortsbild Fredelslohs typisch waren. Die zweige-
schosssigen Wohnhäuser, die etwa ab der 1.
Hälfte des 18. bis in die 2. Hälfte des 19.Jh.
errichtet wurden, säumen hier in dörflich un-
regelmäßiger Anordnung den Straßenraum und
schließen sich zu einem malerischen, straßen-
bildwirksamen Ensemble zusammen (Gasse
13, erbaut 1788, erweitert 1802; 15, 16, erbaut
2. Hälfte des 19.Jh.; 18, erbaut ca. Mitte des
19.Jh.; 20, erbaut 1. Hälfte des 18.Jh.; 24).
In Art und Zuschnitt vergleichbar sind zumeist
auch die vereinzelt und verstreut im Dorf erhal-
tenen übrigen Zeugnisse des historischen
Ortsbildes. Ein - nachträglich erweitertes -
Fachwerkwohnhaus etwa der 1. Hälfte bis
Mitte des 18.Jh. mit den zu dieser Zeit üblichen
Geschossvorkragungen über gerundeten Bal-
kenköpfen und Füllhölzern ist Am Hainberg 8
am nördlichen Ortsrand. Vollkommen schlicht
sind die um 1800 bis Mitte des 19.Jh. ent-
standenen Wohn- und Wohnwirtschaftsge-
bäude Deichstraße 4, 10 und Sollingstraße 41.
Besonderes Interesse verdient Am Hainberg
17, ein Wohnwirtschaftsgebäude der 1. Hälfte
bis Mitte des 18.Jh., das von seiner Anlage her
als Querdielenhaus anzusprechen ist. Der
zweigeschossige Fachwerkbau besitzt auf drei
Seiten Geschossvorkragungen über gerunde-
ten Balkenköpfen und Füllhölzern und wird hof-
seitig durch ein großes Dielentor erschlossen,
das zwischen Wohnteil und Wirtschaftsbereich
eingeschoben ist. Mit dieser Raumordnung
gehört es zu den letzten noch erhaltenen Bei-
spielen für diese vom niederdeutsch geprägten
Haus des nahen Oberwesergebietes beein-
flusste Hausform am Ostrand des Sollings.
Die industrielle Entwicklung in der 2. Hälfte des
19.Jh. führte - wenn auch in recht bescheide-
nem Umfange-auch in Fredelsloh zu der Anlage
einzelner Industriebetriebe am Ortsrand. So wur-
den 1886 vier Ziegeleien am Orte verzeichnet,
die aber keinen längeren Bestand hatten. Letztes
anschauliches Zeugnis dieser Industrie im Ort ist
die zu Beginn der zwanziger Jahre des 2O.Jh.
eingerichtete Ziegelei am Kampweg, die seit
1927 als Töpferwerkstatt weitergeführt wurde
(Kampweg 2). Ein anderer, die regionalen Gege-
benheiten nutzender Betrieb war das 1873 von
W. Ohle begründete Dampfsägewerk am westli-
chen Ortsrand, das bis 1963 bestand. Dem
Werk benachbart liegt auf großem Parkgrund-
stück das zugehörige Anwesen des Sägewerk-
besitzers mit einer 1920 im Sinne des Heimatstils
der Zeit überwiegend in Fachwerk erbauten Villa
von herrschaftlichem Zuschnitt, hinter der sich
auf dem Grundstück Verwalter- und Kutscher-
haus anschließen (Bollweg 6, 8, 10).
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