Die Wiederaufbauten Lange Straße 106-114
aus der Mitte des 19.Jh. schließen sich zu
einem straßenbildwirksamen Ensemble zusam-
men. Mit ihren zweifach verriegelten Wänden
zeigen die Fassaden einen rasterförmigen
Aufbau, der durch Verzicht auf vorkragende
Oberstöcke sehr flächig wirkt.
Von besonderer geschichtlicher und ortsbild-
wirksamer Bedeutung sind die exponiert gele-
genen Platzanlagen mit angrenzender Bebau-
ung westlich der Hauptdurchgangsstraße: der
Stiftsplatz und der nördlich anschließende, na-
hezu ringförmige Kirchhof. Während der Stifts-
platz seine Bedeutung aus den frei stehenden,
z.T. in den Platzraum hineinreichenden Solitär-
bauten gewinnt, herrschen am Kirchhof klein-
teilige schmale Fachwerkbauten vor, die, dicht
gedrängt, den Platz dreiseitig einfassen. Be-
herrscht wird der Kirchhof durch die neuroma-
nische Pfarrkirche St. Martini von 1894/95. Die
auf Fernsicht angelegten Turmwerke der Basili-
ka treten platzdominierend hervor und korres-
pondieren mit dem wuchtigen, mehrfach verän-
derten und erweiterten Brauereigebäude
Stiftsplatz 6.
Hervorgegangen ist der Stiftsplatz mit um-
schließender Bebauung aus dem freien Stifts-
bezirk des 1055 vom Erzbistum Mainz gegrün-
deten Chorherrenstiftes St. Peter. Nach Auf-
hebung der Stiftsgemeinschaft im 13.Jh. ließen
die Kanoniker hier ihre Bauten errichten. Aus
der heutigen, nicht sehr homogen wirkenden
Randbebauung des Stiftsplatzes, die bis ins
17.Jh. zurückreicht, ragen das Stiftspfarrhaus
(Nr. 2) von 1823, das ehemalige Kanonikerhaus
(Nr. 3), die ehemalige kath. Mädchen- und
Knabenschule mit Lehrerwohnungen (Nr. 4/5)
und das einstige Kanonikerhaus (Nr. 9), das bis
1826 als Pfarrhaus diente, heraus. Das ehema-
lige Kanonikerhaus (Nr.9), ein Bau des 17.Jh.,
präsentiert sich als doppelgeschossiger, stock-
werkweise abgezimmerter Fachwerkbau, des-
sen Fassade, zeittypischen Formvorstellungen
folgend, zum Platz ausgerichtet ist.
Als Stiftspfarrhaus erbaut, nimmt der in den
Platzraum vorspringende, exponiert gelegene
Fachwerkbau Stiftsplatz 2 von 1823 Einfluss
auf den südlichen Platzabschnitt.
Kath. Pfarrkirche St. Martin
Die 1055 von Mainz aus gegründete
Chorherrenstiftskirche, der mittelalterliche
Vorgängerbau der heutigen kath. Pfarrkirche
St. Martin, hatte nach Mitthoff die Gestalt einer
dreischiffigen Basilika mit Querhaus und West-
turm. Die aus Quadern und Bruchsteinen ge-
mauerte, mehrfach veränderte Basilika wurde
1894 abgetragen. Im selben Jahr begann man
nördlich der ehemaligen Chorherrenstiftskirche
auf dem Areal der ehemaligen Zehntscheune
des St. Petersstiftes (Stiftsplatz 8) mit dem Bau
der kath. Pfarrkirche St. Martin, für deren Ent-
wurf Regierungsbaumeister R. Herzig (Hildes-
heim) verantwortlich zeichnete. Unter der Bau-
leitung des späteren Kölner Stadtbaumeisters
Engelhard entstand eine dreischiffige Basilika
mit Querhaus und östlichem Polygonchor, die
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Nörten-Hardenberg, Stiftsplatz 9, ehern. Kanonikerhaus, im Kern 17. Jh.
Nörten-Hardenberg, Stiftsplatz 3, kath. Pfarrkirche St. Martin von 1894, Blick zum Chor
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aus der Mitte des 19.Jh. schließen sich zu
einem straßenbildwirksamen Ensemble zusam-
men. Mit ihren zweifach verriegelten Wänden
zeigen die Fassaden einen rasterförmigen
Aufbau, der durch Verzicht auf vorkragende
Oberstöcke sehr flächig wirkt.
Von besonderer geschichtlicher und ortsbild-
wirksamer Bedeutung sind die exponiert gele-
genen Platzanlagen mit angrenzender Bebau-
ung westlich der Hauptdurchgangsstraße: der
Stiftsplatz und der nördlich anschließende, na-
hezu ringförmige Kirchhof. Während der Stifts-
platz seine Bedeutung aus den frei stehenden,
z.T. in den Platzraum hineinreichenden Solitär-
bauten gewinnt, herrschen am Kirchhof klein-
teilige schmale Fachwerkbauten vor, die, dicht
gedrängt, den Platz dreiseitig einfassen. Be-
herrscht wird der Kirchhof durch die neuroma-
nische Pfarrkirche St. Martini von 1894/95. Die
auf Fernsicht angelegten Turmwerke der Basili-
ka treten platzdominierend hervor und korres-
pondieren mit dem wuchtigen, mehrfach verän-
derten und erweiterten Brauereigebäude
Stiftsplatz 6.
Hervorgegangen ist der Stiftsplatz mit um-
schließender Bebauung aus dem freien Stifts-
bezirk des 1055 vom Erzbistum Mainz gegrün-
deten Chorherrenstiftes St. Peter. Nach Auf-
hebung der Stiftsgemeinschaft im 13.Jh. ließen
die Kanoniker hier ihre Bauten errichten. Aus
der heutigen, nicht sehr homogen wirkenden
Randbebauung des Stiftsplatzes, die bis ins
17.Jh. zurückreicht, ragen das Stiftspfarrhaus
(Nr. 2) von 1823, das ehemalige Kanonikerhaus
(Nr. 3), die ehemalige kath. Mädchen- und
Knabenschule mit Lehrerwohnungen (Nr. 4/5)
und das einstige Kanonikerhaus (Nr. 9), das bis
1826 als Pfarrhaus diente, heraus. Das ehema-
lige Kanonikerhaus (Nr.9), ein Bau des 17.Jh.,
präsentiert sich als doppelgeschossiger, stock-
werkweise abgezimmerter Fachwerkbau, des-
sen Fassade, zeittypischen Formvorstellungen
folgend, zum Platz ausgerichtet ist.
Als Stiftspfarrhaus erbaut, nimmt der in den
Platzraum vorspringende, exponiert gelegene
Fachwerkbau Stiftsplatz 2 von 1823 Einfluss
auf den südlichen Platzabschnitt.
Kath. Pfarrkirche St. Martin
Die 1055 von Mainz aus gegründete
Chorherrenstiftskirche, der mittelalterliche
Vorgängerbau der heutigen kath. Pfarrkirche
St. Martin, hatte nach Mitthoff die Gestalt einer
dreischiffigen Basilika mit Querhaus und West-
turm. Die aus Quadern und Bruchsteinen ge-
mauerte, mehrfach veränderte Basilika wurde
1894 abgetragen. Im selben Jahr begann man
nördlich der ehemaligen Chorherrenstiftskirche
auf dem Areal der ehemaligen Zehntscheune
des St. Petersstiftes (Stiftsplatz 8) mit dem Bau
der kath. Pfarrkirche St. Martin, für deren Ent-
wurf Regierungsbaumeister R. Herzig (Hildes-
heim) verantwortlich zeichnete. Unter der Bau-
leitung des späteren Kölner Stadtbaumeisters
Engelhard entstand eine dreischiffige Basilika
mit Querhaus und östlichem Polygonchor, die
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Nörten-Hardenberg, Stiftsplatz 9, ehern. Kanonikerhaus, im Kern 17. Jh.
Nörten-Hardenberg, Stiftsplatz 3, kath. Pfarrkirche St. Martin von 1894, Blick zum Chor
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