Hase (Hannover) stammt. Die 1867 gefertigten
Bauzeichnungen zeigen einen einschiffigen,
dreijochigen, mit einem Kreuzgewölbe über-
spannten Bruchsteinbau, der in einem 5/8-
Chorabschluss endet und im Westen einen
schlichten giebelartigen Aufbau erhalten sollte.
Zur Ausführung kam ein in wesentlichen
Punkten von der Bauplanung abweichender
Sakralbau: Der rechteckigen Saalkirche mit
eingezogenem abgeschnürtem Chor wurde ein
markanter Fassadenturm mit bekrönendem
Spitzhelm im Westen vorgelegt. Die Planän-
derungen hatten auch Auswirkungen auf die
Raumgestaltung. Statt der von Hase geplanten
Jocheinteilung mit überspannendem Kreuzge-
wölbe wurde eine schlichte Flachdecke einge-
zogen, so dass die Strebepfeiler ihre konstruk-
tive Bedeutung einbüßten und nur als reines
wandgliederndes Element dienten. Auf den
Planverfasser gehen die Überwölbungen der
Chorzwickel zurück, die eine sinnvolle und ein-
heitliche Dachkonstruktion des Chores ermög-
lichen.
Die Orgel schuf Carl Heyder (Mühlhausen) um
1880; ihre Instandsetzung führte Paul Ott
(Göttingen) 1945 aus.
Vorwerk St. Margarethe
Etwa 2 km nordöstlich von Bishausen, unmit-
telbar an der K 415, entstand der urkundlich in
der 2. Hälfte des 16.Jh. gesicherte „Bau des
neuen Vorwerkes“, der wohl auf dem Areal des
wüstgefallenen Ortes Oishusen errichtet wurde,
wie E. Kühlhorn in seinem „Wüstungsverzeich-
nis“ herausstellt. In den Schriftquellen werden
1055 der Zehnte „super Oishusen“, 1234 das
Eigengut in „Oyshusen“, 1260 drei Hufen und
ein Hof „sitos in villa Oishusen“ sowie 1409
Land, das zum Vorwerk in Bishausen gehört,
„item den schaphoff halft dat deil to Eushusen
wort“, also nach Oishusen zu gelegen,
genannt. 1588 erwarb man „Ländereien zu St.
Margarethe“.
Neben Wohnhaus und Scheune aus dem
18.Jh. gehörte zu der Anlage ein inzwischen
abgetragenes lang gestrecktes Wirtschaftsge-
bäude, wie die „Grundflächenkarte“ des Amtes
für Agrarstruktur von 1867/68 ausweist.
Wohl aus der 2. Hälfte des 18.Jh. stammt das
Wohnhaus, ein schlichter, nahezu schmucklo-
ser doppelgeschossiger Fachwerkbau unter
hohem abgewalmten Satteldach mit einem
giebelseitig anschließenden späteren Anbau.
Parallel zum Wohnhaus errichtete man die grob
verputzte Bruchsteinscheune mit seitlicher
Längsdurchfahrt wohl der 1. Hälfte des 18.Jh.,
deren Gliederungselemente (Eckquaderungen,
Gewändeeinfassungen) aus rotem Werkstein
gearbeitet sind. Ergänzt wird die Gebäude-
gruppe durch ein Backhäuschen östlich des
Wohnhauses, wohl aus der Zeit um 1800.
Etwa 400 m westlich des Vorwerkes St.
Margarethe, des einstigen Oishusen, zog von
der Biegung der Bever nach Norden geradlinig
bis zum Nörtener Wald die „Landwere“, heute
bezeichnet durch die Feldlage „Die Landwehr-
breite“.
Bishausen, Vorwerk St. Margarethe, Blick auf das Wohnhaus
Bishausen, neugotische Kapelle von 1883, erb. von Konsistorialbaumeister C. W. Hase (Hannover)
195
Bauzeichnungen zeigen einen einschiffigen,
dreijochigen, mit einem Kreuzgewölbe über-
spannten Bruchsteinbau, der in einem 5/8-
Chorabschluss endet und im Westen einen
schlichten giebelartigen Aufbau erhalten sollte.
Zur Ausführung kam ein in wesentlichen
Punkten von der Bauplanung abweichender
Sakralbau: Der rechteckigen Saalkirche mit
eingezogenem abgeschnürtem Chor wurde ein
markanter Fassadenturm mit bekrönendem
Spitzhelm im Westen vorgelegt. Die Planän-
derungen hatten auch Auswirkungen auf die
Raumgestaltung. Statt der von Hase geplanten
Jocheinteilung mit überspannendem Kreuzge-
wölbe wurde eine schlichte Flachdecke einge-
zogen, so dass die Strebepfeiler ihre konstruk-
tive Bedeutung einbüßten und nur als reines
wandgliederndes Element dienten. Auf den
Planverfasser gehen die Überwölbungen der
Chorzwickel zurück, die eine sinnvolle und ein-
heitliche Dachkonstruktion des Chores ermög-
lichen.
Die Orgel schuf Carl Heyder (Mühlhausen) um
1880; ihre Instandsetzung führte Paul Ott
(Göttingen) 1945 aus.
Vorwerk St. Margarethe
Etwa 2 km nordöstlich von Bishausen, unmit-
telbar an der K 415, entstand der urkundlich in
der 2. Hälfte des 16.Jh. gesicherte „Bau des
neuen Vorwerkes“, der wohl auf dem Areal des
wüstgefallenen Ortes Oishusen errichtet wurde,
wie E. Kühlhorn in seinem „Wüstungsverzeich-
nis“ herausstellt. In den Schriftquellen werden
1055 der Zehnte „super Oishusen“, 1234 das
Eigengut in „Oyshusen“, 1260 drei Hufen und
ein Hof „sitos in villa Oishusen“ sowie 1409
Land, das zum Vorwerk in Bishausen gehört,
„item den schaphoff halft dat deil to Eushusen
wort“, also nach Oishusen zu gelegen,
genannt. 1588 erwarb man „Ländereien zu St.
Margarethe“.
Neben Wohnhaus und Scheune aus dem
18.Jh. gehörte zu der Anlage ein inzwischen
abgetragenes lang gestrecktes Wirtschaftsge-
bäude, wie die „Grundflächenkarte“ des Amtes
für Agrarstruktur von 1867/68 ausweist.
Wohl aus der 2. Hälfte des 18.Jh. stammt das
Wohnhaus, ein schlichter, nahezu schmucklo-
ser doppelgeschossiger Fachwerkbau unter
hohem abgewalmten Satteldach mit einem
giebelseitig anschließenden späteren Anbau.
Parallel zum Wohnhaus errichtete man die grob
verputzte Bruchsteinscheune mit seitlicher
Längsdurchfahrt wohl der 1. Hälfte des 18.Jh.,
deren Gliederungselemente (Eckquaderungen,
Gewändeeinfassungen) aus rotem Werkstein
gearbeitet sind. Ergänzt wird die Gebäude-
gruppe durch ein Backhäuschen östlich des
Wohnhauses, wohl aus der Zeit um 1800.
Etwa 400 m westlich des Vorwerkes St.
Margarethe, des einstigen Oishusen, zog von
der Biegung der Bever nach Norden geradlinig
bis zum Nörtener Wald die „Landwere“, heute
bezeichnet durch die Feldlage „Die Landwehr-
breite“.
Bishausen, Vorwerk St. Margarethe, Blick auf das Wohnhaus
Bishausen, neugotische Kapelle von 1883, erb. von Konsistorialbaumeister C. W. Hase (Hannover)
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