Parensen, Hauptstraße 7, Wohnhaus, 1. Hälfte 18.Jh.
Parensen, Winkel, ev. Kirche, Blick von Südwesten
von giebelständig zur Straße ausgerichteten
Wirtschaftsgebäuden. Begrenzt wird das
weitläufige baumbestandene Areal im Süden
durch die Harste und im Osten durch den stark
erhöhten Damm der A 7. 1764 nahm Landdrost
Borries von Münchhausen diesen Hof in Besitz.
Erhalten hat sich das 1848 aus Kalktuff erbaute
und 1921 um zwei Achsen erweiterte Pächter-
wohnhaus. Der auf hohen Sandsteinquader-
sockel gestellte Bau wird durch eine dezente
Scheinquaderung der Erdgeschosszone ak-
zentuiert. Begrenzt wird der Hofraum an der
Westseite von einer lang gestreckten, in
Fachwerk errichteten Längsdurchfahrtsscheu-
ne von 1738, die 1750 aus Moringen trans-
loziert wurde. Inschriftlich „1868“ datiert ist das
Wirtschaftsgebäude auf der Ostseite, ein
schlichter giebelständiger Sandsteinquaderbau
unter abgewalmtem Satteldach mit schlichten
Gliederungselementen.
In die 1. Hälfte des 18.Jh. fällt die Bauzeit des
stockwerkweise abgezimmerten Fachwerk-
baues Hauptstraße 7.
Herauszustellen ist das im frühen 19.Jh. errich-
tete Pfarrhaus Hauptstraße 11, ein sechsach-
siger Fachwerkbau mit zeittypischem rasterarti-
gen Gefüge, aufgelockert durch nahezu wand-
hohe Streben an den Eck- und Bundständern.
Ev. Kirche
Neben der großflächigen Gutsanlage setzt die
im Winkel gelegene Kirche einen ortsbildwirk-
samen Akzent. Eine aus Sandsteinquadern
erstellte Stützmauer fasst die Parzelle ein.
(Nach H. Lücke brannte die Kirche 1716 bis auf
die Grundmauern ab, auch das benachbarte
Pfarrwitwenhaus wurde ein Opfer der Flam-
men.)
Zum älteren Kern des überkommenen
Sakralbaus gehört der verputzte Rechtecksaal,
der offenbar im ausgehenden 18.Jh. eine
gründliche Instandsetzung erfuhr. 1892 wurde
der Saal im Westen um ca. 2 m erweitert und
ein historisierender, in roten Sandsteinquadern
gemauerter Turm vorgelegt. Einhergehend mit
dem Bau des Turmwerkes erfuhren die Fenster
des Saales eine Umgestaltung. Das Innere birgt
zwei Tafelbilder, datiert 1600 (Abendmahl und
Stifterbild), die seit der Kirchenrestaurierung
1981 als Altaraufsatz Verwendung finden.
NÖRTEN-HARDENBERG/
SUDERSHAUSEN
Der Ort Sudershausen, der erstmals 1519/20
als „Sievershusen“ ins Licht der Geschichte tritt,
liegt abseits bedeutender Fernhandelsstraßen
am äußeren Südrand des Bearbeitungsraumes
in unmittelbarer Nähe des zum Landkreis
Göttingen gehörenden Fleckens Bovenden.
Entlang des von Süden kommenden Beverba-
ches erstreckt sich dieser Siedlungsplatz,
dessen Topographie im Wesentlichen durch die
Ausläufer des Nörtener Waldes, des Leisen-
berges und des Knüppel-Berges geprägt wird.
Über Ortsgrundriss, Straßen- und Wegeführung
sowie Gebäudeverteilung im 18.Jh. sind wir
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