nahezu parallel zur Wieterstraße verlaufende
Hindenburgstraße, die im Maistieg ihre südliche
Fortsetzung findet. Die Hindenburgstraße, die
einen Höhenunterschied von 32 m aufweist und
bezeichnenderweise zunächst den Namen
Bergstraße führte, begrenzt im Osten die rei-
nen, ähnlich konzipierten Wohnstraßen: Sohn-
reystraße (1896), Schillerstraße (1904), Goethe-
Straße (1912), Hermann-Friese-Straße und die
quer verlaufende Rauhstraße.
Im Bebauungsplan von 1896/97 sind für das
Wieterviertel im ausgehenden 19.Jh. nur etwa
20 Bauten eingezeichnet, die auf der Südseite
der Hammenstädter Chaussee, der Wieter-
straße, der Wilhelmstraße und der Sohnrey-
straße (Straße Nr. 31) errichtet wurden. Die
großräumige Bebauung des Wieters setzte ver-
stärkt erst später ein.
Ein besonderes, stadträumliches Merkzeichen
setzt das exponiert gelegene, ehemalige Gym-
nasium Corvinianum von 1906 Wilhelmstraße
12, ein zunächst dreigliedriger, später erweiter-
ter, frei stehender Bau inmitten eines umfriede-
ten baumbestandenen Areals. Aus der Feder
des Northeimer Maurermeisters Wilhelm Fran-
kenberg stammend, entstand ein stattlicher,
neugotischen Formen verpflichteter, dreige-
schossiger Putzbau auf hohem Sockel-
geschoss. Der streng symmetrisch aufgebaute
Baukörper mit leicht vortretendem Mittelrisalit,
der das prächtige Schmuckportal aufnimmt,
wird durch Werksteineinfassungen der
Fenstergewände und Gebäudekanten akzentu-
iert, die sich klar von den hellen Putzflächen
absetzen. Zur Wirkung des Baues trägt die
unverwechselbare straßenseitige Hofeinfas-
sung aus Werkstein mit zeittypischen
Schmuckformen bei.
Unweit der Schule ließ Frankenberg 1910 das
doppelgeschossige Wohnhaus Wilhelmstraße
29 errichten, dessen Grundstück bis zum
Wallfuß reicht. Markante Fenstergruppierungen
und der eingebundene eingeschossige Anbau
gliedern den zeittypischen Rohziegelbau.
Die exponierte Lage am Straßenkreuzungs-
punkt Wieterstraße/Wilhelmstraße zeichnet den
1 1/2-geschossigen villenartigen Bau Wilhelm-
straße 8 aus, den Frankenberg für den
Kaufmann Hugo Huch im Jahre 1923 plante.
Ein von dorischen Säulen getragener Altan gibt
die Mittelachse des Baues an, der mit einem
Mansarddach abschließt. Quer zum Haupt-
gebäude schließt auf der Ostseite ein gleichar-
tig gestaltetes Nebengebäude an.
Hingegen zeigt das Wohnhaus Wilhelmstraße
6, das Frankenberg im Jahre 1894 für den
Kataster-Kontrolleur Ziegner errichten ließ,
einen völlig anderen Fassadenaufbau. Der auf
hohen Sockel gestellte sechsachsige Ziegelbau
wird akzentuiert durch einen vorspringenden
Mittelrisalit, dessen Giebelfläche das abge-
walmte Satteldach überschneidet.
Ein Jahr später ließen die Gebrüder
Frankenberg den exponiert gelegenen dop-
pelgeschossigen Rohziegelbau Wilhelmstraße
9 errichten. Fassadenbestimmendes Element
Wilhelmstraße 29, Wohnhaus von 1910. Entwurf: Maurermeister Wilhelm Frankenberg
Wilhelmstraße 32/33, Doppelwohnhaus für K. Ebeling u. M. Engelmann, 1899. Entwurf: Gebr. Frankenberg
Sohnreystraße 6, Einfamilienhaus von 1903. Entwurf: Maurermeister Gebr. Frankenberg
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Hindenburgstraße, die im Maistieg ihre südliche
Fortsetzung findet. Die Hindenburgstraße, die
einen Höhenunterschied von 32 m aufweist und
bezeichnenderweise zunächst den Namen
Bergstraße führte, begrenzt im Osten die rei-
nen, ähnlich konzipierten Wohnstraßen: Sohn-
reystraße (1896), Schillerstraße (1904), Goethe-
Straße (1912), Hermann-Friese-Straße und die
quer verlaufende Rauhstraße.
Im Bebauungsplan von 1896/97 sind für das
Wieterviertel im ausgehenden 19.Jh. nur etwa
20 Bauten eingezeichnet, die auf der Südseite
der Hammenstädter Chaussee, der Wieter-
straße, der Wilhelmstraße und der Sohnrey-
straße (Straße Nr. 31) errichtet wurden. Die
großräumige Bebauung des Wieters setzte ver-
stärkt erst später ein.
Ein besonderes, stadträumliches Merkzeichen
setzt das exponiert gelegene, ehemalige Gym-
nasium Corvinianum von 1906 Wilhelmstraße
12, ein zunächst dreigliedriger, später erweiter-
ter, frei stehender Bau inmitten eines umfriede-
ten baumbestandenen Areals. Aus der Feder
des Northeimer Maurermeisters Wilhelm Fran-
kenberg stammend, entstand ein stattlicher,
neugotischen Formen verpflichteter, dreige-
schossiger Putzbau auf hohem Sockel-
geschoss. Der streng symmetrisch aufgebaute
Baukörper mit leicht vortretendem Mittelrisalit,
der das prächtige Schmuckportal aufnimmt,
wird durch Werksteineinfassungen der
Fenstergewände und Gebäudekanten akzentu-
iert, die sich klar von den hellen Putzflächen
absetzen. Zur Wirkung des Baues trägt die
unverwechselbare straßenseitige Hofeinfas-
sung aus Werkstein mit zeittypischen
Schmuckformen bei.
Unweit der Schule ließ Frankenberg 1910 das
doppelgeschossige Wohnhaus Wilhelmstraße
29 errichten, dessen Grundstück bis zum
Wallfuß reicht. Markante Fenstergruppierungen
und der eingebundene eingeschossige Anbau
gliedern den zeittypischen Rohziegelbau.
Die exponierte Lage am Straßenkreuzungs-
punkt Wieterstraße/Wilhelmstraße zeichnet den
1 1/2-geschossigen villenartigen Bau Wilhelm-
straße 8 aus, den Frankenberg für den
Kaufmann Hugo Huch im Jahre 1923 plante.
Ein von dorischen Säulen getragener Altan gibt
die Mittelachse des Baues an, der mit einem
Mansarddach abschließt. Quer zum Haupt-
gebäude schließt auf der Ostseite ein gleichar-
tig gestaltetes Nebengebäude an.
Hingegen zeigt das Wohnhaus Wilhelmstraße
6, das Frankenberg im Jahre 1894 für den
Kataster-Kontrolleur Ziegner errichten ließ,
einen völlig anderen Fassadenaufbau. Der auf
hohen Sockel gestellte sechsachsige Ziegelbau
wird akzentuiert durch einen vorspringenden
Mittelrisalit, dessen Giebelfläche das abge-
walmte Satteldach überschneidet.
Ein Jahr später ließen die Gebrüder
Frankenberg den exponiert gelegenen dop-
pelgeschossigen Rohziegelbau Wilhelmstraße
9 errichten. Fassadenbestimmendes Element
Wilhelmstraße 29, Wohnhaus von 1910. Entwurf: Maurermeister Wilhelm Frankenberg
Wilhelmstraße 32/33, Doppelwohnhaus für K. Ebeling u. M. Engelmann, 1899. Entwurf: Gebr. Frankenberg
Sohnreystraße 6, Einfamilienhaus von 1903. Entwurf: Maurermeister Gebr. Frankenberg
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