Hindenburgstraße 20, ehern. Landwirtschaftliche Winterschule von 1906/07
Harztor, ehern. Friedhofskapelle des ausgehenden 19.Jh.
Gesundbrunnen, "Freilichtbühne Niedersachsen" Foto: Staatliche Bildstelle Berlin, um 1930
führen, andererseits sie mit den Elementen der
landwirtschaftlichen Fachbildung bekannt zu
machen“ (G. J. Vennigerholz).
Stadtbaumeister Naß schuf einen stattlichen,
doppelgeschossigen Putzbau mit zeittypi-
schem Zierfachwerk, der ausgeführt wurde
durch das Bauunternehmen Frankenberg.
Die Architekten F. Grosch und A. Fritsch
planten 1929 für den Fabrikanten Otto Jüne-
mann den exponiert gelegenen Solitärbau
Hindenburgstraße 23 inmitten eines umfriede-
ten, großzügig bemessenen Gartengrund-
stückes. Zur Ausführung kam ein frei stehen-
der, aus der Straßenflucht weit zurückgesetzter
Bau unter hohem Vollwalm. Die streng
gegliederte Fassade erhält ihren Akzent durch
einen von zwei dorischen Säulen getragenen
Altan, der die breite Freitreppe auszeichnet.
Leider büßte dieser bemerkenswerte Solitärbau
in den letzten Jahren seine Denkmalqualität
durch einen unmaßstäblichen mehrgeschossi-
gen Anbau ein.
Herauszustellen ist auch der östlich des
Altstadtkerns gelegene, durch Bahntrasse und
B 241/Harztor begrenzte mehrgliedrige
Hauptfriedhof, der bis zum Lohgraben reicht.
Auf einer Fläche von etwa 94.000 m2 dehnt sich
der Friedhof aus, der im Jahre 1875 vor den
Toren der Stadt eröffnet wurde. Besondere
Aufmerksamkeit verdient die ehemalige alte
Kapelle, ein in neuromanischen Formen gehal-
tener strenger Ziegelbau (heute Haupteingang),
der in die lang gestreckte Umfassungsmauer
eingebunden ist, die das Friedhofsareal im Sü-
den vom Straßenraum trennt. Neben einem
bemerkenswerten, zur Wirkung des Friedhofes
maßgeblich beitragenden Baumbestand ver-
dienen die Ehrenfriedhöfe für die Gefallenen der
beiden Weltkriege und der am äußeren Nord-
westrand angelegte jüdische Friedhof heraus-
gestellt zu werden.
Gesundbrunnen
Ausgehend von der Wilhelmstraße führt der
abzweigende Weinbergsweg geradewegs auf
das südöstlich des Altstadtkerns entstandene
Gasthaus „Gesundbrunnen“, einen doppel-
geschossigen, holzverschalten Fachwerkbau
inmitten eines von Sportplätzen und Teichen
umgebenen baumbestandenen Areals.
Zurückverfolgen lassen sich die Anfänge des
„Gesundbrunnens“ bis in das frühe 18.Jh., als
man beim Ausheben der Teiche auf schwefel-
haltiges Wasser stieß. Im Hinblick auf einen zu
erwartenden Aufschwung des Badeverkehrs
ließ die Stadt auf dem Gelände des einstigen
Forsthauses 1810 ein Gasthaus errichten, das
sich rasch zu einem beliebten Ausflugslokal der
Northeimer Bürger entwickelte. Leider erfüllten
sich die Hoffnungen auf einen dauerhaften
Badebetrieb nicht.
Regen Zulauf erlebte der „Gesundbrunnen“ erst
mit dem Bau „der Freilichtbühne Niedersach-
sen“, die auf dem Areal des alten „Königs-
platzes“ 1934 entstand und 1936 eingeweiht
wurde. Den Entwurf fertigte der Berliner
Architekt Fritz Schalier, der die Topographie des
Geländes nutzte und eine bemerkenswerte
270
Harztor, ehern. Friedhofskapelle des ausgehenden 19.Jh.
Gesundbrunnen, "Freilichtbühne Niedersachsen" Foto: Staatliche Bildstelle Berlin, um 1930
führen, andererseits sie mit den Elementen der
landwirtschaftlichen Fachbildung bekannt zu
machen“ (G. J. Vennigerholz).
Stadtbaumeister Naß schuf einen stattlichen,
doppelgeschossigen Putzbau mit zeittypi-
schem Zierfachwerk, der ausgeführt wurde
durch das Bauunternehmen Frankenberg.
Die Architekten F. Grosch und A. Fritsch
planten 1929 für den Fabrikanten Otto Jüne-
mann den exponiert gelegenen Solitärbau
Hindenburgstraße 23 inmitten eines umfriede-
ten, großzügig bemessenen Gartengrund-
stückes. Zur Ausführung kam ein frei stehen-
der, aus der Straßenflucht weit zurückgesetzter
Bau unter hohem Vollwalm. Die streng
gegliederte Fassade erhält ihren Akzent durch
einen von zwei dorischen Säulen getragenen
Altan, der die breite Freitreppe auszeichnet.
Leider büßte dieser bemerkenswerte Solitärbau
in den letzten Jahren seine Denkmalqualität
durch einen unmaßstäblichen mehrgeschossi-
gen Anbau ein.
Herauszustellen ist auch der östlich des
Altstadtkerns gelegene, durch Bahntrasse und
B 241/Harztor begrenzte mehrgliedrige
Hauptfriedhof, der bis zum Lohgraben reicht.
Auf einer Fläche von etwa 94.000 m2 dehnt sich
der Friedhof aus, der im Jahre 1875 vor den
Toren der Stadt eröffnet wurde. Besondere
Aufmerksamkeit verdient die ehemalige alte
Kapelle, ein in neuromanischen Formen gehal-
tener strenger Ziegelbau (heute Haupteingang),
der in die lang gestreckte Umfassungsmauer
eingebunden ist, die das Friedhofsareal im Sü-
den vom Straßenraum trennt. Neben einem
bemerkenswerten, zur Wirkung des Friedhofes
maßgeblich beitragenden Baumbestand ver-
dienen die Ehrenfriedhöfe für die Gefallenen der
beiden Weltkriege und der am äußeren Nord-
westrand angelegte jüdische Friedhof heraus-
gestellt zu werden.
Gesundbrunnen
Ausgehend von der Wilhelmstraße führt der
abzweigende Weinbergsweg geradewegs auf
das südöstlich des Altstadtkerns entstandene
Gasthaus „Gesundbrunnen“, einen doppel-
geschossigen, holzverschalten Fachwerkbau
inmitten eines von Sportplätzen und Teichen
umgebenen baumbestandenen Areals.
Zurückverfolgen lassen sich die Anfänge des
„Gesundbrunnens“ bis in das frühe 18.Jh., als
man beim Ausheben der Teiche auf schwefel-
haltiges Wasser stieß. Im Hinblick auf einen zu
erwartenden Aufschwung des Badeverkehrs
ließ die Stadt auf dem Gelände des einstigen
Forsthauses 1810 ein Gasthaus errichten, das
sich rasch zu einem beliebten Ausflugslokal der
Northeimer Bürger entwickelte. Leider erfüllten
sich die Hoffnungen auf einen dauerhaften
Badebetrieb nicht.
Regen Zulauf erlebte der „Gesundbrunnen“ erst
mit dem Bau „der Freilichtbühne Niedersach-
sen“, die auf dem Areal des alten „Königs-
platzes“ 1934 entstand und 1936 eingeweiht
wurde. Den Entwurf fertigte der Berliner
Architekt Fritz Schalier, der die Topographie des
Geländes nutzte und eine bemerkenswerte
270