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Kämmerer, Christian [Editor]; Lufen, Peter Ferdinand [Editor]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 7,1): Landkreis Northeim: Südlicher Teil mit den Städten Hardegsen, Moringen, Northeim und Uslar, den Flecken Bodenfelde und Nörten-Hardenberg, der Gemeinde Katlenburg-Lindau und dem Gemeindefreien Gebiet Solling — Braunschweig, 2002

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.44420#0275
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Anlage schuf. Geschickt wurde der vorhandene
Bestand an Linden unter Aufnahme des Motivs
„Heiliger Hain“ eingebunden. Die amphithea-
tralisch angeordneten Plätze (2800 Sitz- und
6000 Stehplätze) bilden ein Oval und begren-
zen die Spielfläche, die in drei Ebenen unterteilt
ist unter Einbeziehung von Baumreihen, die
sich harmonisch in die malerische Anlage einfü-
gen.
Die Erinnerung an einen im frühen 15.Jh.
errichteten Wartturm hält der südöstlich des
Altstadtkerns entstandene Wieterturm von
1883 wach, der einen schönen Rundblick von
der Kuppe des dritten Wieters gewährt. Auf den
Fundamenten eines Wartturmes errichtete man
einen ca. 20 m hohen Turm auf einem massiv-
en, in Bruchstein gemauerten Sockelgeschoss,
dessen Aussichtsplattform mit einem Zeltdach
abschließt. Um das Zustandekommen des
markanten Turmes haben sich Major J. Müller
und Regierungsbaumeister R. Herzig (Hildes-
heim), „der unentgeltlich den Riß des hübschen
Bauwerkes ausarbeitete“, verdient gemacht.
Westliche Vorstadt (erweitertes „Blumenviertel“)
Weitaus heterogener als das Wieterviertel
präsentiert sich die westlich angrenzende
Stadterweiterung - hier erweitertes „Blumen-
viertel“ genannt - zwischen Wieterstraße und
Bahnlinie. Seine Aufsiedlung ging einher mit der
Anbindung der Stadt an das Schienennetz,
obgleich zaghafte Anfänge bereits im frühen
19.Jh. erfolgten.
Zunächst setzte in den siebziger Jahren des
19.Jh. längs der Bahnhofstraße die Bebauung
ein. Ausgebaut wurden die alten Feldwege zu
Garde-Kürassier-Straße, Der Breiteweg und
Wolfshof (alt: Wolfshofweg). Hinzu kam die
Projektierung neuer Straßen: Güterbahnhof-
straße (1878), Frankenbergstraße (1879),
Sedanstraße (1900), Heinrichstraße (1902) und
Parkstraße (1912). Nach dem Ersten Weltkrieg
kam es zur Anlage des „Blumenviertels“ mit
Akazien-, Lilien-, Rosen-, Astern-, Nelken-,
Dahlien- und Fliederstraße zwischen Göttinger
Straße und Bahnlinie.
Eine weitere Aufsiedlung nach Süden erfolgte
nach dem Zweiten Weltkrieg. Aufgrund der
günstigen Verkehrsverhältnisse siedelten hier
industrielle Betriebe an, erschlossen durch
Stettiner -, Breslauer - und Königsberger Stra-
ße. Zwischen Stettiner Straße und Sudheimer
Straße erfolgte alsdann die Bebauung des
„Malerviertels“ mit sehr unterschiedlicher
Bebauung.
Die Anfänge der westlichen Vorstadt dokumen-
tieren die „Karte von der Feldmark der Stadt
Northeim“- Planche III von 1877/78, der
„Bebauungsplan der Stadt Northeim“ von
1896/97 und das „Meßtischblatt“ von 1908/10
(Nachträge bis 1925). Im Bebauungsplan des
ausgehenden 19.Jh. sind zwischen Bahnlinie
und Wieterstraße die Friedrichstraße, Graf-
Otto-Straße (Nr. 44), Der Breiteweg, der
Wolfshofweg (heute Wolfshof), die Göttinger
Chaussee (heute Göttinger Straße/B3), die
Bahnhofstraße und die nach Süden abzwei-
gende Güterbahnhofstraße kartiert. Eine Ver-

Grundriss der Freilichtbühne, Architekt F. Schaller, Berlin, 1936, in: R. Stommer: Die inszenierte Volksgemein-
schaft .... Marburg 1985


Wieterturm, Aussichtsturm von 1883. Entwurf: Regierungsbaumeister R. Herzig (Hildesheim)


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