An den Wirtschaftsteil, dessen weit ausladen-
der Oberstock von profilierten Knaggen abge-
fangen wird, grenzt der Wohnteil, der durch ein
bemerkenswertes Zierfachwerk herausgeho-
ben wird. Dekorativ geschwungene Andreas-
kreuze mit „Nasen“ in den Brüstungsfeldern
des Oberstockes korrespondieren mit paar-
weise angeordneten kurzen Fußbändern, die in
die Brüstungszone des Erdgeschosses einge-
fügt sind und sich zu einem gleichförmigen
Band zusammenschließen.
In unmittelbarer Nähe des alten Linden-Körber-
Hofes, im Einflussbereich der spätklassizisti-
schen Mauritiuskirche, entstand mit dem Pfarr-
haus St. Mauritiusstraße 8 ein weiterer akzent-
setzender Fachwerkbau. Der 17- Gefach mes-
sende doppelgeschossige Bau von 1702-04
zeigt im Oberstock wandhohe K-Streben an
den Bundständern - eine Strebefigur, die mit
den dekorativ eingesetzten Fußwinkelhölzern
zur Auflockerung der zweifach verriegelten
Wände beiträgt.
Der am östlichen Ortsrand gelegene
Fachwerkbau Katzenstraße 5 wohl aus dem
frühen 18.Jh. vermag durch seine Einzelformen
einen unverwechselbaren Akzent im Straßen-
bild zu setzen. Das Wohnwirtschaftsgebäude
des Dreiseithofes ist giebelständig zur Straße
ausgerichtet und wird durch seine markanten
Fußwinkelhölzer in den Brüstungsgefachen des
leicht vorkragenden Oberstockes charakte-
risiert.
Ev. Kirche St. Mauritius
Auf einer großzügig bemessenen umfriedeten
Parzelle inmitten des historisch gewachsenen
Ortskerns tritt die spätklassizistische St.
Mauritiuskirche ortsbildwirksam hervor. Dem
streng gegliederten fünfachsigen Putzbau (da-
tiert 1823/24 Wetterfahne) ist ein laternenbe-
krönter Westturm vorgelegt. Zweizeilige, durch
einen breiten Gesimsstreifen getrennte Fenster
gliedern den strengen Außenbau.
Klare architektonische Gliederungselemente
kennzeichnen die einheitliche, spätklassizisti-
sche Innenraumgestaltung, die ausgerichtet ist
auf den von Säulen eingefassten Kanzelaltar.
Sein Gegenstück bildet die 1912 durch P. Furt-
wängler und Hammer (Hannover) geschaffene
Orgel.
N ORTH El M/H AMMENSTEDT
Zwischen Northeim und Katlenburg, unmittel-
bar an der B 241, entstand am Rande der
Rhumeniederung das Dorf Hammenstedt,
begrenzt durch die Ausläufer von Semiskopf
und Großer Heidberg. Erstmals 1019 als
„Hammenstede“ in den Schriftquellen erschei-
nend weisen die Urkunden auf hiesigen Besitz
der einst mächtigen Herren von Plesse bis in
die 2. Hälfte des 16,Jh. hin. Bereits 1493
belehnte Dietrich von Plesse den Northeimer
Rat mit dem Dorfe. „Für 1009 Gulden erhielt der
städtische Rat das Dorf mit Gericht, Vogtei und
allen seinen Gerechtigkeiten und Zubehörun-
Edesheim, Am Thie 12, Wohnhaus
Edesheim, St. Mauritiusstraße 8, Pfarrhaus von 1702-04
Hammenstedt, historischer Lageplan um 1800, Ausschnitt, Hauptstaatsarchiv Hannover 22 I Northeim 26 g
(Ländereien an der Rhume von NORTHEIM bis KATLENBURG)
289
der Oberstock von profilierten Knaggen abge-
fangen wird, grenzt der Wohnteil, der durch ein
bemerkenswertes Zierfachwerk herausgeho-
ben wird. Dekorativ geschwungene Andreas-
kreuze mit „Nasen“ in den Brüstungsfeldern
des Oberstockes korrespondieren mit paar-
weise angeordneten kurzen Fußbändern, die in
die Brüstungszone des Erdgeschosses einge-
fügt sind und sich zu einem gleichförmigen
Band zusammenschließen.
In unmittelbarer Nähe des alten Linden-Körber-
Hofes, im Einflussbereich der spätklassizisti-
schen Mauritiuskirche, entstand mit dem Pfarr-
haus St. Mauritiusstraße 8 ein weiterer akzent-
setzender Fachwerkbau. Der 17- Gefach mes-
sende doppelgeschossige Bau von 1702-04
zeigt im Oberstock wandhohe K-Streben an
den Bundständern - eine Strebefigur, die mit
den dekorativ eingesetzten Fußwinkelhölzern
zur Auflockerung der zweifach verriegelten
Wände beiträgt.
Der am östlichen Ortsrand gelegene
Fachwerkbau Katzenstraße 5 wohl aus dem
frühen 18.Jh. vermag durch seine Einzelformen
einen unverwechselbaren Akzent im Straßen-
bild zu setzen. Das Wohnwirtschaftsgebäude
des Dreiseithofes ist giebelständig zur Straße
ausgerichtet und wird durch seine markanten
Fußwinkelhölzer in den Brüstungsgefachen des
leicht vorkragenden Oberstockes charakte-
risiert.
Ev. Kirche St. Mauritius
Auf einer großzügig bemessenen umfriedeten
Parzelle inmitten des historisch gewachsenen
Ortskerns tritt die spätklassizistische St.
Mauritiuskirche ortsbildwirksam hervor. Dem
streng gegliederten fünfachsigen Putzbau (da-
tiert 1823/24 Wetterfahne) ist ein laternenbe-
krönter Westturm vorgelegt. Zweizeilige, durch
einen breiten Gesimsstreifen getrennte Fenster
gliedern den strengen Außenbau.
Klare architektonische Gliederungselemente
kennzeichnen die einheitliche, spätklassizisti-
sche Innenraumgestaltung, die ausgerichtet ist
auf den von Säulen eingefassten Kanzelaltar.
Sein Gegenstück bildet die 1912 durch P. Furt-
wängler und Hammer (Hannover) geschaffene
Orgel.
N ORTH El M/H AMMENSTEDT
Zwischen Northeim und Katlenburg, unmittel-
bar an der B 241, entstand am Rande der
Rhumeniederung das Dorf Hammenstedt,
begrenzt durch die Ausläufer von Semiskopf
und Großer Heidberg. Erstmals 1019 als
„Hammenstede“ in den Schriftquellen erschei-
nend weisen die Urkunden auf hiesigen Besitz
der einst mächtigen Herren von Plesse bis in
die 2. Hälfte des 16,Jh. hin. Bereits 1493
belehnte Dietrich von Plesse den Northeimer
Rat mit dem Dorfe. „Für 1009 Gulden erhielt der
städtische Rat das Dorf mit Gericht, Vogtei und
allen seinen Gerechtigkeiten und Zubehörun-
Edesheim, Am Thie 12, Wohnhaus
Edesheim, St. Mauritiusstraße 8, Pfarrhaus von 1702-04
Hammenstedt, historischer Lageplan um 1800, Ausschnitt, Hauptstaatsarchiv Hannover 22 I Northeim 26 g
(Ländereien an der Rhume von NORTHEIM bis KATLENBURG)
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