Höckelheim, Klosterstraße 5, Pächterwohnhaus von 1911. Entwurf: Königl. Bauinspektor Schmidt (Göttingen)
Höckelheim, Northeimer Straße 30, Wohnhaus, 2. Hälfte 19.Jh.
ße ausgerichtet ist. Die baulichen Veränderun-
gen des lang gestreckten Baues sind deutlich
ablesbar.
Weitaus schlichter ist der eingeschossige
Fachwerkbau Angerstraße 19, ein offenbar als
Landarbeiterhaus des Klostergutes geplanter
Bau aus der Mitte des 19.Jh. Herauszustellen
ist das Erbbegräbnis auf dem Friedhof an der
Angerstraße: ein schlichter würfelförmiger Bau
mit Scheinquaderung.
Weitere Merkzeichen setzen im Dorfbild die
stattliche Hofanlage Northeimer Straße 30 und
das Wohnhaus für A. Ewers von 1861 als Teil
einer Vierseitanlage an der Straßengabelung
Torstraße/Northeimer Straße.
Ev. Kirche St. Marien
Im Jahre „1794" entstand mit der ev. Kirche St.
Marien auf dem Areal des Klostergutes I ein
schlichter Bruchsteinbau mit Sandstein-
gliederung, der einen Dachreiter (datiert 1871)
trägt. Ein leicht aus der Bauflucht vortretender
Mittelrisalit akzentuiert die Westseite des
Kirchenbaues, dessen Erscheinungsbild durch
einen maßstabsprägenden rechteckigen Ost-
anbau (1963) empfindlich gestört ist.
NORTHEIM/HOHNSTEDT
Die historische Leinetalstraße, die auf weiten
Teilen der heutigen Bundesstraße 3 folgt und in
den Quellen des späten Mittelalters als
„Hellweg“ bezeichnet wird, verbindet Göttingen
und Einbeck. Zwischen Northeim und Einbeck
führte die Route über Höckelheim links der
Leine oder über Hohnstedt rechts der Leine.
Diese Altstraße, einst eine bedeutende Fracht-
und Heerstraße für den mittelalterlichen Waren-
verkehr zwischen Nord- und Süddeutschland,
war auch für die Entwicklung Hohnstedts, das
erstmals 1013 urkundlich als „Honstede“ er-
wähnt wird, von großer Bedeutung.
Durchtrennt wird der heutige Ortskern durch
die B 3, die zugleich die Leitlinie des gesamten
Straßen- und Wegenetzes bildet. Von der
Hauptverkehrsroute zweigen Alte Straße, Zum
kahlen Felde bzw. An der Gänseweide und
Ahlshauser Straße ab. Sie bilden das Gerüst
eines kompakten Haufendorfes, dessen Be-
bauung im Westen begrenzt wird durch den
Mühlenkanal. Die „Karte der Feldmark des
Dorfes Hohnstedt“ von 1863/64 zeigt eine
Verdichtung der kleinteiligen Bebauung nördlich
der ortsbilddominierenden Martinikirche.
Zwei Baugruppen auf großflächigen Parzellen
an der Alten Straße und im Umkreis der
Martinikirche tragen zur Wirkung des Ortsbildes
bei.
Das zweifellos älteste überkommene Wohn-
haus Hohnstedts ist das offenbar noch dem
frühen 16.Jh. angehörende Pfarrhaus Martini-
gasse 1, das 1785 instandgesetzt wurde, wie
der Inschrift oberhalb der Tür zu entnehmen ist.
Gekennzeichnet ist der doppelgeschossige,
294
Höckelheim, Northeimer Straße 30, Wohnhaus, 2. Hälfte 19.Jh.
ße ausgerichtet ist. Die baulichen Veränderun-
gen des lang gestreckten Baues sind deutlich
ablesbar.
Weitaus schlichter ist der eingeschossige
Fachwerkbau Angerstraße 19, ein offenbar als
Landarbeiterhaus des Klostergutes geplanter
Bau aus der Mitte des 19.Jh. Herauszustellen
ist das Erbbegräbnis auf dem Friedhof an der
Angerstraße: ein schlichter würfelförmiger Bau
mit Scheinquaderung.
Weitere Merkzeichen setzen im Dorfbild die
stattliche Hofanlage Northeimer Straße 30 und
das Wohnhaus für A. Ewers von 1861 als Teil
einer Vierseitanlage an der Straßengabelung
Torstraße/Northeimer Straße.
Ev. Kirche St. Marien
Im Jahre „1794" entstand mit der ev. Kirche St.
Marien auf dem Areal des Klostergutes I ein
schlichter Bruchsteinbau mit Sandstein-
gliederung, der einen Dachreiter (datiert 1871)
trägt. Ein leicht aus der Bauflucht vortretender
Mittelrisalit akzentuiert die Westseite des
Kirchenbaues, dessen Erscheinungsbild durch
einen maßstabsprägenden rechteckigen Ost-
anbau (1963) empfindlich gestört ist.
NORTHEIM/HOHNSTEDT
Die historische Leinetalstraße, die auf weiten
Teilen der heutigen Bundesstraße 3 folgt und in
den Quellen des späten Mittelalters als
„Hellweg“ bezeichnet wird, verbindet Göttingen
und Einbeck. Zwischen Northeim und Einbeck
führte die Route über Höckelheim links der
Leine oder über Hohnstedt rechts der Leine.
Diese Altstraße, einst eine bedeutende Fracht-
und Heerstraße für den mittelalterlichen Waren-
verkehr zwischen Nord- und Süddeutschland,
war auch für die Entwicklung Hohnstedts, das
erstmals 1013 urkundlich als „Honstede“ er-
wähnt wird, von großer Bedeutung.
Durchtrennt wird der heutige Ortskern durch
die B 3, die zugleich die Leitlinie des gesamten
Straßen- und Wegenetzes bildet. Von der
Hauptverkehrsroute zweigen Alte Straße, Zum
kahlen Felde bzw. An der Gänseweide und
Ahlshauser Straße ab. Sie bilden das Gerüst
eines kompakten Haufendorfes, dessen Be-
bauung im Westen begrenzt wird durch den
Mühlenkanal. Die „Karte der Feldmark des
Dorfes Hohnstedt“ von 1863/64 zeigt eine
Verdichtung der kleinteiligen Bebauung nördlich
der ortsbilddominierenden Martinikirche.
Zwei Baugruppen auf großflächigen Parzellen
an der Alten Straße und im Umkreis der
Martinikirche tragen zur Wirkung des Ortsbildes
bei.
Das zweifellos älteste überkommene Wohn-
haus Hohnstedts ist das offenbar noch dem
frühen 16.Jh. angehörende Pfarrhaus Martini-
gasse 1, das 1785 instandgesetzt wurde, wie
der Inschrift oberhalb der Tür zu entnehmen ist.
Gekennzeichnet ist der doppelgeschossige,
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