Allershausen, Dorfstraße 7, Kapelle, 1771
seinen Wohnsitz (Alleestraße 12). Der kleine ein-
geschossige Massivbau mit Sandsteinge-
wänden gehört zu den ganz wenigen bewohn-
ten Anwesen, die zu dieser Zeit vor den Toren
der Stadt Uslar anzutreffen waren. Das Haus,
das sich in der 2. Jahrhunderthälfte im Besitz
des Gerichtsvogts Zeller befand, ist auch als
Geburtshaus des Arztes Oskar Zeller, der sich
durch bedeutende Leistungen auf dem Gebiet
der Chirurgie einen Namen machte, von
heimatkundlichem Interesse (Prof. Oskar Zeller,
geb. 1865, gest. 1949 in Neuenhagen bei
Berlin).
Bauliche Anlagen in der Feldmark
Südlich der Altstadt und des Martinsbaches
befindet sich der Eichhagen, eine heute zum
großen Teil mit neuen Wohnsiedlungen überzo-
gene Erhebung, in deren Namen derjenige
eines Dorfes fortbesteht, das sich einstmals hier
wohl im Bereich der heutigen Sohnreystraße
befand, das jedoch bereits im 14.Jh. wüst
geworden war. Im Eichholz auf dem zur Ahle
abfallenden Westhang des Berges erinnert
noch ein mittelalterliches Kreuzstein an die ver-
schwundene alte Siedlung vor den Toren
Uslars. Weiter südlich am Südrand des Eich-
hagens überquert, vom Bahnhof bei Uslar-
Allershausen herkommend, die 1878 eröffnete
Eisenbahnlinie von Northeim nach Ottbergen
auf hohem Damm das Ahletal und überbrückt
den Fluss und die begleitende Kreisstraße 444
mit einem hohen Viadukt. Der Quaderbau mit
drei weiten Halbkreisbögen, errichtet 1874-76,
wurde 1945 noch kurz vor Kriegsende
gesprengt und in den Jahren 1947-48 wieder
aufgebaut.
Nordwestlich vor der Stadt am Fuße des
Strotberges liegt das ehemalige Forsthaus
Knobben (Försterweg 6). Knobben war in der 1.
Hälfte des 19.Jh. Sitz einer Revierförsterei,
wurde in der Zeit der preußischen Verwaltung
eine der Oberförstereien der Forstinspektion
Uslar und war zuletzt in der niedersächsischen
Verwaltung Forstamt. Das 1752 erbaute Haus,
das zu den ältesten noch erhaltenen Gebäuden
der Solling-Forstverwaltung gehört, ist in seiner
Anlage ein niederdeutsch geprägtes Wohn-
wirtschaftsgebäude, dessen längs erschlos-
sener Wirtschaftsteil sich mit einer großen
Toreinfahrt am Westgiebel öffnet. Als verputzter
Massivbau mit Sandsteineinfassungen und
Eckquaderungen gibt es sich als ein Bau der
fürstlichen Administration zu erkennen, der sich
durch seine handwerkliche Ausführung vom
Fachwerkbau der bürgerlichen Anwesen unter-
scheidet.
Gut Reitliehausen
Das schon in mittelalterlicher Zeit urkundlich
erwähnte Gut westlich vor den Toren Uslars
war im Laufe der Jahrhunderte Lehensbesitz
verschiedener adliger Geschlechter. Im 18.Jh.
gehörte das Gut der Familie von Hattorf, die
auch das Gut Verliehausen und anderen Besitz
in und um Uslar innehatte. Der zu damaliger
Zeit nur aus wenigen Gebäuden bestehende
334
seinen Wohnsitz (Alleestraße 12). Der kleine ein-
geschossige Massivbau mit Sandsteinge-
wänden gehört zu den ganz wenigen bewohn-
ten Anwesen, die zu dieser Zeit vor den Toren
der Stadt Uslar anzutreffen waren. Das Haus,
das sich in der 2. Jahrhunderthälfte im Besitz
des Gerichtsvogts Zeller befand, ist auch als
Geburtshaus des Arztes Oskar Zeller, der sich
durch bedeutende Leistungen auf dem Gebiet
der Chirurgie einen Namen machte, von
heimatkundlichem Interesse (Prof. Oskar Zeller,
geb. 1865, gest. 1949 in Neuenhagen bei
Berlin).
Bauliche Anlagen in der Feldmark
Südlich der Altstadt und des Martinsbaches
befindet sich der Eichhagen, eine heute zum
großen Teil mit neuen Wohnsiedlungen überzo-
gene Erhebung, in deren Namen derjenige
eines Dorfes fortbesteht, das sich einstmals hier
wohl im Bereich der heutigen Sohnreystraße
befand, das jedoch bereits im 14.Jh. wüst
geworden war. Im Eichholz auf dem zur Ahle
abfallenden Westhang des Berges erinnert
noch ein mittelalterliches Kreuzstein an die ver-
schwundene alte Siedlung vor den Toren
Uslars. Weiter südlich am Südrand des Eich-
hagens überquert, vom Bahnhof bei Uslar-
Allershausen herkommend, die 1878 eröffnete
Eisenbahnlinie von Northeim nach Ottbergen
auf hohem Damm das Ahletal und überbrückt
den Fluss und die begleitende Kreisstraße 444
mit einem hohen Viadukt. Der Quaderbau mit
drei weiten Halbkreisbögen, errichtet 1874-76,
wurde 1945 noch kurz vor Kriegsende
gesprengt und in den Jahren 1947-48 wieder
aufgebaut.
Nordwestlich vor der Stadt am Fuße des
Strotberges liegt das ehemalige Forsthaus
Knobben (Försterweg 6). Knobben war in der 1.
Hälfte des 19.Jh. Sitz einer Revierförsterei,
wurde in der Zeit der preußischen Verwaltung
eine der Oberförstereien der Forstinspektion
Uslar und war zuletzt in der niedersächsischen
Verwaltung Forstamt. Das 1752 erbaute Haus,
das zu den ältesten noch erhaltenen Gebäuden
der Solling-Forstverwaltung gehört, ist in seiner
Anlage ein niederdeutsch geprägtes Wohn-
wirtschaftsgebäude, dessen längs erschlos-
sener Wirtschaftsteil sich mit einer großen
Toreinfahrt am Westgiebel öffnet. Als verputzter
Massivbau mit Sandsteineinfassungen und
Eckquaderungen gibt es sich als ein Bau der
fürstlichen Administration zu erkennen, der sich
durch seine handwerkliche Ausführung vom
Fachwerkbau der bürgerlichen Anwesen unter-
scheidet.
Gut Reitliehausen
Das schon in mittelalterlicher Zeit urkundlich
erwähnte Gut westlich vor den Toren Uslars
war im Laufe der Jahrhunderte Lehensbesitz
verschiedener adliger Geschlechter. Im 18.Jh.
gehörte das Gut der Familie von Hattorf, die
auch das Gut Verliehausen und anderen Besitz
in und um Uslar innehatte. Der zu damaliger
Zeit nur aus wenigen Gebäuden bestehende
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