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Kämmerer, Christian; Kellmann, Thomas; Lufen, Peter Ferdinand
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 7,2): Nördlicher Teil: mit den Städten Bad Gandersheim und Dassel, den Ortsteilen der Stadt Einbeck (einschließlich der 2013 eingemeindeten Ortsteile der Gemeinde Kreiensen) und der Gemeinde Kalefeld — Altenburg: E. Reinhold Verlag, 2018

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.65342#0355
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Inschrift nicht wortgetreu, sondern leicht ab-
gewandelt: „Anno 1504. Hans Arnemann me
fecit in honorem lohannis & Mariae“.
Unmittelbar südwestlich der Kirche auf
dem Kirchhof steht das Kriegerehrenmal für
die Gefallenen der beiden Weltkriege. Die
schlichte, grob behauene Granitstele auf ei-
nem entsprechenden Postament ist mit einer
schwarzen Marmorplatte mit den Namen und
Sterbedaten der Verstorbenen und Vermiss-
ten versehen.
Südlich der Kirche an der Ortsdurchfahrt steht
innerhalb des Kirchhofes das Wohnwirtschafts-
gebäude, Vardeilser Landstraße 12, das im frü-
hen 18. Jahrhundert als erstes Schulhaus für
Hullersen, Holtensen und Kohnsen errichtet
wurde. Es war im Türsturz noch 1957 inschrift-
lich mit 1707 datiert. Auf der um 1750 entstan-
denen Flurkarte 25 von Koven wird das Gebäu-
de als „Schule“ bezeichnet. Nach dem Neubau
der Schule im Jahr 1911 am Dorfrand diente es
zeitweise als Pfarrhaus. Der zweigeschossige,
quer von Süden erschlossene Fachwerkbau
mit 13 Gebinden kragt im Obergeschoss beid-
seitig deutlich vor. Die abgerundeten Füllhölzer
sind zurückgelegt. Die drei westlichen Gebin-
de mit der befahrbaren Dreschdiele wurden im
19. Jahrhundert ebenso in Fachwerk angefügt
wie die beiden Pultdachanbauten am West-
und Ostgiebel. Vor der Haustür befindet sich
eine zweiläufige Außentreppe mit Podest. Das
nicht ausgebaute Dachwerk war bis zur jüngst
erfolgten Privatisierung mit Sandsteinplatten
eingedeckt, der Westgiebel mit Hohlpfannen
behängt und der Ostgiebel mit einer bauzeit-
lichen Brettschalung versehen.


Kohnsen, Glocke von 1507 in der St.-Johannis-Kirche, Lindemann, 1972, StAE, Ordner 52.

Prägend für das Unterdorf ist die unmittelbar
westlich des Kirchhofes gelegene Hofanlage,
Vardeilser Landstraße 14, bestehend aus dem
ehemaligen Haupthaus aus der ersten Hälfte
des 18. Jahrhunderts an der Ortsdurchfahrt,
einer Scheune aus der ersten Hälfte des
19. Jahrhunderts firstparallel, einem Wohn-
haus aus dem späten 19. Jahrhundert in
Firstverlängerung des Haupthauses und ei-
nem lang gestreckten Stallgebäude aus dem
frühen 20. Jahrhundert an der Ostseite zur
Straße Im Unterdorf. Bis auf das massive Stall-
gebäude sind die älteren Bauten in Fachwerk
abgezimmert. Der Stall mit einem Drempel in
Fachwerk, geputzten Fensterfaschen, Lise-
nen aus Ziegelsichtmauerwerk, gusseiser-
nen Stallfenstern und Halbwalm nach Süden
ist mit Sandsteinplatten eingedeckt. Er stößt
nach Norden gegen die große Scheune auf
einem hohen Fundamentsockel aus großfor-

Kohnsen, Vardeilser Landstraße 12, ehemals Pfarrhaus bzw. Schule, Kellmann, 03.04.2016.


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