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sein kann. Das ist auch gleichgültig.“ Sie sah
erschreckt drein.
„War es vielleicht Böhm?“ fragte Bebuquin.
Euphemia schrie senkrecht auf.
,Der kommt immer, er wird das Kind stillen,
er hat jetzt eine solch milchfarbene Schädel-
platte, seit er starb, und er benutzt seinen
Schlingdarm, für den er jetzt keine Verwendung
mehr hat, als Zither und singt sehr ergreifend
dazu den Pythagoreischen Lehrsatz. Er sagte,
der Junge müsse ein ganz intellektueller werden.“
„Ja, dein Embryo schrieb doch eine philosophi-
sche Arbeit und doktorierte auf Geburt; nicht
wahr, die Geschichte heisst: die zerstörte Nabel-
schnur oder das principium individu ationis.“
„Ja,“ flüsterte Euphemia, „er hat bereits der
Welt entsagt, er wird geistig, ist ganz wunsch-
los, unreinlich und schweigsam. Ausserdem hat
er eine sensible Haut, die wechselt fortwährend
Farbe. Kann man ihn nicht als Reklametrans-
parent benutzen? Man spart farbige Glühlam-
pen.“
„Das Alogische wächst, das Alogische siegt, er
wird nicht abgeleitet.“
Bebuquin balanzierte auf dem kippligen Bar-
stuhl.
 
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