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Denn man geht erst, wenn die Erschöpfung voll-
endet ist.
Sie kauerten zusammen, eine kalte, feuchte
Schlange zog sich immer enger um die drei.
Der Schrecken des Farbenwechsels der überge-
henden Zeiten machte sie stumm. Die Nacht,
welche die vom Licht übergrellten Gesichte liebt,
starb in den Tag hinein. Man fühlte, man müsse
die Nächte zu einem ernsten Training benutzen,
denn die drei wollten um jeden Preis Visionäre
werden, ganz unmenschlich sein. Sie waren
ihres Körpers und seiner Formen unabweislich
müde geworden und spürten, dass sie sich ver-
zerren müssten.
Unter der blöden Sonne gingen die Grauen heim.
Die Landschaft war auf ein Brett gestrichen, die
aufgerissenen Augen spürten nicht mehr vor
Ueberreizung, dass es heller und klarer wurde.
Das Licht der Glühlampen und die sie umhül-
lende Finsternis steckte noch in den Sehnerven.
Bebuquin suchte weinend der Sonne in einen
imaginären Bauch zu treten. Ein Brillant über
Euphemias Decolete fing das unverbrauchte Mor-
genlicht auf, konzentrierte das Licht. Giorgio
erschrak vor der blitzenden, schrie „verflucht“
und suchte ihre Wohnung auf. Die Hetäre zog
 
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