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zwei. Es ging ums Leben. Seitdem bin ich
Romantiker geworden.“
Bebuquin sah gar nicht, dass die Hetäre und
Euphemia krampfhaft unter den Bogenlampen
sassen, Liköre tranken und in das Licht starr-
ten. Lippenknabe küsste seine Maitresse auf den
Arm. Grell schrie sie auf und wehrte den Ma-
ler deutlich mit einer langen, spitzen Hutnadel
aus dem zuckenden Lichtkreis ab.
Er zog sich notgedrungen zurück.
Die Frauen lagen verzückt unter den starren,
stechenden Dolchen der Bogenlampen.
Sie stöhnten wie Tiere.
Die Lampen begannen zu zucken, sie zischten.
Bebuquin drehte die Leitung ab.
Die Frauen schraken verstört auf.
Der Maler sagte eifersüchtig „Sonnenkult“ und
ging.
Bebuquin blieb mit den Frauen. Man trank
weiter, der Alkohol redete wie Gott aus dem
Munde der Propheten.
Der fahle Morgen betupfte die Scheiben.
Er krauchte die Häusermauem hinunter.
Die drei Leute ängstigten sich vor der Tren-
nung.
 
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