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Wenn ich an die Sünde denke, kann ich nicht
leben. Vergesse ich sie, entschwindet mir nötig
mein Leben bis zu diesem Wort, und ich habe
es dem Satan zu überantworten.
Gott, wann kann ich mein Lebensende Dir geben.
O beginn mit altem und gezeichnetem Leib zu
entraten, die Identität zu spüren.
Mir starb in dieser Nacht ein Freund.
Meine Gedanken wurden gestrichen.
Die Augen und das Ohr sind sündig.
Was bleibt mir ausser Philosophie?
Denn ich scheine ausserhalb von Prinzipien,
stets böse zu werden.
Braucht meine Gemeinheit so dürre Ruten?“
Er schwieg. In ihm stak eine Höhle, und um ihn
herum war der Erdboden ausgesägt. Die Lei-
tung war unterbrochen. Seine Augen lagen reg-
los über dem Jochbein.
Er sprach:
„O Reichtum meiner Seele!
Vielleicht auch hilflose Vielfältigkeit, die ich nicht
ertragen kann.
Und dann diese Armut.
Es peinigt mich.
Wann verstehe ich, dass man, um zu leben, um
Person zu sein, nur ein Ding kennen darf. O
 
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