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Reize zu spüren, wie mannigfach Worte und
Meinungen sind; und wie schmerzlich, nur eine
Deutung zu erlernen. Diese eine Deutung ist die
Form, und sie macht die Dinge, die festen Au-
gen, den bestimmten Klang. Wenn ich mich in
den Reizen der Mannigfaltigkeit verstecken könnte;
und ich weiss nicht, von welchem Zentrum aus
ich auferstehen soll.
Herr, der du uns Arbeit gabst, verschone mich
mit ihr, damit ich die mögliche Grösse ahne,
statt ein geringes Mass zu realisieren. Welch
törichte Suggestion, dieses Wort. So liege ich
mit Scharfem Ohr wie ein buntes Tier über Dei-
nem Boden, um eine Mitteilung zu erwarten,
denn heute habe ich kein Gewand, in dem ich
auferstehen könnte.
O Gott, Du gabst uns einen Körper, vielleicht
identisch; eine Seele, die den Körper an Mög-
lichkeiten übertrifft, die ihn schon lange Zeit
und oft ausrangierte; und die glänzenden Plat-
ten der Denker, die Sonne verschmäht es sich
in ihnen zu beschauen, — suchen die Balance.
Ich aber wünsche, dass mein Geist, der sich et-
was anderes als diesen Körper — o Garten-
zäune, Stadtmauern und Safes, Pensionate und
Jungfernhäute — denken will, auch ein Neues
 
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