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nicht ernst nehmen, ein Kontrast frisst den an-
dern auf.“
Heinrich Lippenknabe trat ein.
„Ah, Kontrast, so heftig wie möglich. Aber
man ordne ihn dem Gesetz unter. Das Gesetz
ist Freiheit, und sie verwandelt den Kontrast
zur Harmonie.“
Eine dicke Dame schwebt ein, geht mit dem
Busen.
„Und man muss die Harmonie geniessen, alles
zur Freude auflösen, zu einer behaglichen Selig-
keit. Wenn man so vollendet ist wie ich . . .“
Bebuquin wirft die Dame zum Fenster hinaus.
Lippenknabe springt ihr nach, kommt früher zu
Boden, beide fallen in ein Waschbottich; er
verkauft ihr vor dem Heraussteigen ein Bild,
sie feilschen vor Wasser triefend, fontänen-gleich
unter dem antiken Himmel.
Bebuquin sprach leise zu Euphemia.
„Alles kommt auf den Tod an. Ist’s hier zu
Ende, dann können wir nicht vollendet werden.
Kommt es denn auf mehr als den einzelnen
Menschen an; und geht es weiter, dann ist
auch dies Leben nur hinderlich. Auf dieser
Erde einen Zweck haben, ist lächerlich. Zwecke
sind immer jenseits, darüber hinaus; also wir
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