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XIX. Dd.

oder 4 Sgr.

Sein Leben machen.

Bilder aus den vereinigten Staaten von Rudolf Kußmaul. *)
Erste Abtheilung.

Zn Deutschland hat die Morgenstund' Gold im Mund, in
Nordamerika ist die Zeit überhaupt Geld, dort, wo man mit

*) Verfasser der „Erlebnisse eines Deutschen in nordamcrikanischc» Dien-
sten gegen Meriko." (Haus Chronik Bd. I. paß. 340.)

Gemächlichkeit der „süßen Gewohnheit des Daseins" sich freut,
„verdient man sein Brod," hier, wo die Gcmüthlichkeit der Tod
ist, lebt man nur im Arbeiten, — man arbeitet, also „macht
man sein Leben."

„Wie soll ich mein Leben machen?" überlegte ich kurz nach
meiner Rückkehr aus Meriko, als ich durch Louisville, Kentucky'«
schöne Stadt, spazirte; mein verwundeter, rechter Arm war noch
nicht geheilt und kraftlos, Freunde besaß ich keine in Amerika
und nur- wenige Dollar im Beutel. In meinem Nachsinnen
störte mich nahe beim Obermarkt ein großes blaues Aushäng-
schild, auf welchem ich in deutschen Buchstaben folgende Inschrift
las: „Beobachter am Ohio, deutsche Zeitung, nebst Buchhand-

lung und deutscher Leihbibliothek, von Heinrich Beutel." In der
Hoffnung, hier am Ersten Aufschluß erhalten zu können über
meine Aussichten, und neugierig, den Herausgeber einer Deutsch-
amerikanischen Zeitung kennen zu lernen, trat ich in den Laden
und stolperte über ein halb Dutzend dickköpfiger Jungen, die sich
auf dem Boden wälzten, unbekümmert um den Eintretenden.
Ein barmherziges Dunkel warf seinen Schleier über die Blöße»
der Buchhandlung und Leihbibliothek; crsterc beschränkte sich auf
ein Dutzend Gebet- und Kochbücher, drei A-B-C-Bücher, zwei
Geheimnisse von Paris und einen Schiller, letztere auf Bruchstücke
von Cramer, Spieß und Consorten. Ich hätte überflüssig Zeit
gefunden, alle werthvollcn Werke der Leihbibliothek zu durchlesen,
che Jemand Notiz von mir nahm, bis endlich eine freundliche
Frau mit einem Kind an der Brust sich zeigte, die Buben am
Boden mit Fußtritten belehrte, sich in Gegenwart eines Fremden
anständig zu betragen, und dann ein „was wollen Sic?" an
mich richtete. „Den Herrn Beutel sprechen." — „Mein Mann
ist oben in der Druckerei, ich will ihn rufen."

Der Gerufene erschien in Gestalt eines kleinen, untersetzten
Mannes, eine Feder hinterm Ohr. Ich begrüßte ihn als Lands-
mann und machte ihm ein Compliment über den Schah seiner
Leihbibliothek.

I
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Sein Leben machen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Lichtenheld, Wilhelm
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Mann <Motiv>
Junge <Motiv>
Spiel <Motiv>
Verletzung <Motiv>
Arm
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 19.1854, Nr. 433, S. 1
 
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