23. Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst- o - ^ Erscheine» wöchentlich ein Mal. Snbscriptions-m
Handlungen, sowie von allen Postämtern jM preis für den Band von 24 Nummern 3 st. 36 kr. ' "
und Zeitungsexpeditionen angenommen. R.-W. od. 2Rthlr. EinzelneNummern 12 kr.R.-W od.3ggr.
Ihr zu meiner Entschädigung hier im gülden Kasteel angestellt
habt und dann noch in Rücksicht auf das vortreffliche Gebräu,
das Bas Drieskens angezapft hat. Ich schlage zum Schlüsse der Er-
zählung vor, daß wir Eins auf unser Aller Gesundheit trinken!" —
„Bravo! Ihr sprecht wie ein König, Meister Hals!" rie-
fen Alle, indem sie ihre Gläser füllten, um dem Vorschläge
nachzukommen.
„Hals!" rief plötzlich der fremde Junker auffahrend, „seid
Ihr Franz Hals, der vortreffliche, der berühmte Maler?"
„Euch zu dienen," sprach der Angeredete; ich bin Franz
Hals, der Maler und zugleich der berühmte Trinker, und Ihr
seht hier im Augenblick zugleich meine zwei besten Lehrlinge in
beiden Fächern, Adrian Brouwer und Dirk van Deelen; Ihr
habt so eben gehört, was für einen Poffenstreich sie mir gespielt
haben, und Ihr könnt davon abnehmen, was für Jungens sie
sind. Was das Malen betrifft, da stehe ich für sie ein, daß sie
es weit bringen werden. Und nun Eins angeklungen auf Eure
Gesundheit, wenn's Euch beliebt!"
Das ließ die Gesellschaft sich nicht zweimal sagen; man
stieß von allen Seiten an. Der Fremde blieb nicht zurück, denn
seit er wußte, daß der Künstler, den man so laut feierte, der
berühmte Franz Hals war, schien er wie umgewandelt zu sein.
Obschon er im Allgenieinen nicht verlegen war, so hatte er doch
eine Weile geseffen, ohne mit seinen Nachbarn viel zu sprechen,
und ruhig auf Alles, was vorfiel. Acht gegeben. Jetzt warf er j
seinen Hut mit der schwanken Feder, seinen kostbaren Mantel
auf eine Bank, faßte seinen Bierkrug mit kräftiger Faust,
schenkte sich das Glas bis zum Rande voll, stieß mit dem Einen
an, drückte dem Andern die Hand, lachte und scherzte mit Allen, !
kurzum schien so ausgelassen und that so, als ob er schon seit
Jahren mit der Gesellschaft bekannt wäre.
Daß diese Handlungsweise des Fremden den Malern wohl
anstund, brauchen wir nicht zu sagen. Vor Allem befand sich
Die Wiedererkenn,inK.
(Schluß.)
Endlich ward es wieder still.
„Jungens, Jungens," sprach der alte Künstler, „die Ihr
solche schlaue Streiche ausgedacht habt, Ihr seid wahrlich
pfiffige Leute; ich sehe, daß Ihr mir sowohl im Malen, als im
Poffenmachen nahe kommt. Run ich vergebe Euch, Einem wie
dem Andern sehr gern, zumal in Anbetracht des Festes, welches
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Handlungen, sowie von allen Postämtern jM preis für den Band von 24 Nummern 3 st. 36 kr. ' "
und Zeitungsexpeditionen angenommen. R.-W. od. 2Rthlr. EinzelneNummern 12 kr.R.-W od.3ggr.
Ihr zu meiner Entschädigung hier im gülden Kasteel angestellt
habt und dann noch in Rücksicht auf das vortreffliche Gebräu,
das Bas Drieskens angezapft hat. Ich schlage zum Schlüsse der Er-
zählung vor, daß wir Eins auf unser Aller Gesundheit trinken!" —
„Bravo! Ihr sprecht wie ein König, Meister Hals!" rie-
fen Alle, indem sie ihre Gläser füllten, um dem Vorschläge
nachzukommen.
„Hals!" rief plötzlich der fremde Junker auffahrend, „seid
Ihr Franz Hals, der vortreffliche, der berühmte Maler?"
„Euch zu dienen," sprach der Angeredete; ich bin Franz
Hals, der Maler und zugleich der berühmte Trinker, und Ihr
seht hier im Augenblick zugleich meine zwei besten Lehrlinge in
beiden Fächern, Adrian Brouwer und Dirk van Deelen; Ihr
habt so eben gehört, was für einen Poffenstreich sie mir gespielt
haben, und Ihr könnt davon abnehmen, was für Jungens sie
sind. Was das Malen betrifft, da stehe ich für sie ein, daß sie
es weit bringen werden. Und nun Eins angeklungen auf Eure
Gesundheit, wenn's Euch beliebt!"
Das ließ die Gesellschaft sich nicht zweimal sagen; man
stieß von allen Seiten an. Der Fremde blieb nicht zurück, denn
seit er wußte, daß der Künstler, den man so laut feierte, der
berühmte Franz Hals war, schien er wie umgewandelt zu sein.
Obschon er im Allgenieinen nicht verlegen war, so hatte er doch
eine Weile geseffen, ohne mit seinen Nachbarn viel zu sprechen,
und ruhig auf Alles, was vorfiel. Acht gegeben. Jetzt warf er j
seinen Hut mit der schwanken Feder, seinen kostbaren Mantel
auf eine Bank, faßte seinen Bierkrug mit kräftiger Faust,
schenkte sich das Glas bis zum Rande voll, stieß mit dem Einen
an, drückte dem Andern die Hand, lachte und scherzte mit Allen, !
kurzum schien so ausgelassen und that so, als ob er schon seit
Jahren mit der Gesellschaft bekannt wäre.
Daß diese Handlungsweise des Fremden den Malern wohl
anstund, brauchen wir nicht zu sagen. Vor Allem befand sich
Die Wiedererkenn,inK.
(Schluß.)
Endlich ward es wieder still.
„Jungens, Jungens," sprach der alte Künstler, „die Ihr
solche schlaue Streiche ausgedacht habt, Ihr seid wahrlich
pfiffige Leute; ich sehe, daß Ihr mir sowohl im Malen, als im
Poffenmachen nahe kommt. Run ich vergebe Euch, Einem wie
dem Andern sehr gern, zumal in Anbetracht des Festes, welches
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die Wiedererkennung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)