Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Bestellungen wecoen in allen Buch- und Kunst- Erscheinen wöchentlich ein Mal. Jubscriptiouspreio

Handlungen, sowie von allen Postämtern und^^^o für den Band von 24 Nummern8 fl. 3k kr. R.-W. ''

Zeitun gsexpedition en angenommen. od. 2 Rtlilr. Einzelne Nnminern kosten 12 kr. R.-W. od. 8ggr.

mit dem ich immer von Hamburg »ach Leipzig zur Messe reise. >
Mein Freund Bandmeyer ist sonst ein sehr stiller, gemüth- I
voller Mensch, aber er ist das Leipziger Bier nicht gewohnt, -
weil er zu Hause in Hamburg immer Rothspohn zu trinken !
pflegt, und so war es denn auch ihm Passirt, daß er einige
Töpfchen über den Durst getrunken hatte. Aber wer war hieran 1
Schuld? Der dünne Registrator Steps, der uns mit einem
dicken Gerichtsdirektor am Tische gegenüber saß und die Rede
alsbald auf den türkischen Krieg brachte. Bandmeyer und ich
wir waren auf Seite der Türken, denn da wir als Hamburger
Republikaner sind, so geht uns die Humanität über Alles,
den Rothspohn und den Porter ausgenommen; sonst kennen wir j
nichts Höheres als die Humanität. Diesen Gesichtspunkt verthei- j
digten wir denn auch als gute Hamburger, und so kam es, daß
uns die Humanität und das viele Reden sehr durstig machte.
„Türkenblut muß fließen!" rief der Registrator und goß ein
ganzes Töpfchen Lagerbier hinter die Binde. „Ja," rief sein

Freund, der Gerichtsdirektor, „Türkenblut muß fließen_ Sie,

geben's mir noch ä Töpfchen!" Als es nun lange dauerte,
weiß ich nicht, wie es zuging, aber ich fühlte, daß mir schwach
wurde, und da ich ivußte, daß Bandmeyer wohl allein mit den
Sachsen fertig werden konnte, so beschloß ich, mich aus dem
Gefechte zu ziehen, da es ohnehin schon sehr spät war. „Hum-
mel," sagte ich also zu mir, „geh nach Hause und laß Band- !
meyer'n den Kampf der Humanität allein ausfechten, denn die
gerechte Sache behält zuletzt doch immer den Sieg."

Also fing ich denn an, nach Hause zu gehen und wankte
an der Centralhalle vorbei, die Allee hinab, um über den !
Theaterplatz nach meiner Wohnung in der Katharinenstraße zu
kommen. Auffällig war cs mir, daß bei dem hellen Mondschein
alle Laternen brannten. „Was?" sagte ich also, vor einer
Laterne^still stehend; „ist das eine Staatshaushaltung, beim
hellen Mondschein Laternen anzustecken? Hat man denn in

Hummel und sein Freund Bandmeycr.

Eine nächtliche Geschichte von Hans Wachcnhausen.

Ich muß Ihnen doch die Geschichte erzählen, die ich in
Leipzig während der letzten Michaelis-Messe erlebt, denn anders-
wo konnte sie mir gewiß nicht paffiren. Es geschieht mir selten,
aber es arrivirte mir doch — und anderswo konnte es mir
gewiß nicht arriviren — daß ich etwas Weniges zu viel ge-
trunken hatte, denn wer kann für seinen Durst!... Wir saßen
so zusammen im Bicrhause, mein Freund Bandmeyer und ich.

24
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Hummel und sein Freund Bandmeyer"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Mann <Motiv>
Drohung
Personifikation
Nacht <Motiv>
Straße <Motiv>
Gespräch <Motiv>
Karikatur
Laterne <Motiv>
Trunkenheit <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 19.1854, Nr. 455, S. 185
 
Annotationen