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Der eingepökelte Vetter.

Der Handel is de Seele nun de ganze Welt; das hat schon

der waise Salamau gesagt, aber er hat es nischt mit geschrie-

ben in das alte Testament, weil sich sonst würden werfen aach
de Gojim mehr aff den Handel un aff de Spikelizion. Daß
ich recht habe, werd mer seh'n.

An's Ende nun voriges Jahrhundert haben geleben hinten
im Herzaugthum Pausen ain Paar rejeele Jüden. Se haben
gemacht gewaltige Geschäftchers in allerlei Waare, was mer hat
grade verlangt. Vor ihren Handel is gewesen die Stecknadel
nischt ßu klain un ain Haus nischt zu grauß. Se haben ge-
macht in an grau un aach in an äetalg. Es sain gewesen

ßwei Vettern, wuvon der Aine hat geheißen Joel
Calmus un hatgehaben seinGeschäst inTirsch-
ting e l; der Andre hat geheißen G erson Ros en-
bla t t un hat gehaben sein Geschäft in Pinne,
was liegt auch in Pausen.

Calmus, was is gewesen der Geschaidt'ste vun
die Beiden, hat aff einmal geschrieben anen Schreibe-
brief an Gerson Rosenblatt, worin gestanden is:
LahuwiH!

„Wie gaihn de Geschäftche? Schlecht werst'e
sogen un Recht hast'e; as se gaihn faul, oben-
saul! Wuvon kimmt's aber daß se gain faul?
Nebbich 2)! Das kimmt von das gewaltige Kriegs-
geschraie in de ganze Welt un von de Refelliz-
gon in Frankreich.

„Rosenblattlebenb)! Ich will Dir machen
an Vorschlag. As De werft gelesen haben in
de Zeiting, hab'n se gekillotinirt den Meilach*)
von de Franzosen un ttf de Geschichte kannst'e lesen aff je-
des Blatt, wie se haben allemal gekeppt de Jüden, wann se
sain fertig gewesen mit de Ferschten. Waih mer! Was soll
ich aber warten, bis de Reihe kimmr an de Jüden? Rosen-
blattleben, das Beste werd sain, mer zieh'n fort aus Aschke-

1) Lahuwi! Mein Theurer!

2) Nebbich! Ach! Leider!

3) Rosenblattleben; — leben wird als Schmeichelwort oft den Namen
angehangen, etwa in dem Sinne wie: mein Lieber!

4) Meilach; der König.

Bestellungen werde), in allen B u ch- und K n n st-
handlung en, sowie von allen Postämtern und
Z e i t ung sexp ed iti onen angenommen.

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- - Ä Erscheinen wöchentlich ein Mal. Snbscriptions- vr.„

' 44"» preis fürden Band von 24Nnmmern 3 fl. 36 kr. AIA.

oder 2 Rthlr. Einzelne Nummern kosten 12 kr. oder 4 Sgr.

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der eingepökelte Vetter"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Rauchen <Motiv>
Fremdbild
Geschäftsmann <Motiv>
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Juden

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 19.1854, Nr. 449, S. 129
 
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