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Kuno von Rabeneck, der Bcrfehmte.

(Schluß.)

„O Kuno, Kuno!" lispelte die Burgfrau, nachdem sie
das Spinnrad mit ihrem Stickrahmen vertauscht hatte, — „o
i daß ich Dich doch Einmal noch sehen könnte vor meinem — ich
fühle es— baldigen Dahinwelken 33) von diesem öden Planeten.
Ach, der Tod ist nicht so schrecklich, als man glauben möchte!

30) Moses „Redensarten der Pferdehändler." S. 22.

Ich stelle ihn mir vor, wie meinen Kuno31). Er ist ein schöner,
schlanker, dunkler Jüngling, der mir den gefälligen Arm leiht
zur Flucht in jene bessere Welt, von süßen Akkorden3*) in lieb-
lichen Schlummer magnetisch eingelullt3S)!

„Gebt Euch nicht so düsteren34) Gedanken zum Raube, edle
Herrin, und geborne Freyin von Vogelstein!" — sprach der
alte Benno und wischte sich ein blankes Thränlein aus sei-
nem alten, linken Auge, — „die Zeit wird auch diese Wunde
heilen3"), und droben über den Sternen" —

Dieß Zwiegespräch ward durch Wörgel, den alten Leib-
knecht unterbrochen, der so eilfertig, als es seine mürben Kno-
chen erlauben mochten33), an der Thüre des Söllers erschien.

„Was gibt es, Du kostbarer Edelstein in rauher Hülle?"
fragte die Burgfrau, geborne Freyin von Vogelstein.

„Draußen vor dem Thor stehen ihrer Drei", antwor-
tete der alte Schnurbart mit seltsamem Schmunzeln, — „und
begehren Einlaß in die Burg: Ein alter Pilgrim und zwei
Weibsbilder87) — —"

„Von meinem Kuno! Ja die kommen von ihm!" jauchzte
die Burgfrau in Alles vergessender Freude hoch auf! „Geh,
lasse sie eiligst eintreten, - sie sollen mir willkommen sehn,
wer sie auch immer seyn mögen!"

Der alte Leibknccht tritt ab; bald darauf erscheint ein alter
Pilgrim, von zwei dicht verhüllten Frauengestalten begleitet, auf
dem Söller. Seine Geberden sind schüchtern und verrathen eine

31) G. W. v. Eicken's „Parallelen zwischen Thier und Mensch, oder der
Mensch aus der niedrigsten und höchsten Stufe der Cultur." S. 69.

32) Stunden der Andacht für Pianofortespieler" von C. Ritter. S. 40.

33) Lully's „Achilles und Polyxena." 2r Akt, 15. Scene.

34) Goethe's „Farbenlehre." 3. Thl. S- 460.

35) Th. Parazelsus „Von Oeffnung der Haut und von Heilung derer
Wunden." S. 29.

36) Geibler's „Düngung mit Knochenmehl." S. 14.

37) Montaigne's „Gedanken und Meinungen über allerlei Gegenstände."

> S. 29.

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Kuno von Rabeneck, der Verfehmte"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Ille, Eduard
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Bund <Soziologie>
Geste <Motiv>
Türkin
Karikatur
Ritter <Motiv>
Sklavin <Motiv>
Burgfrau <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 19.1854, Nr. 448, S. 121
 
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