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136 Papic

und trotz des schönen Friedhofs
sterben die Salzburger nicht gern!

Das Sigmundsthor.

Zu Salzburg auf dem Neuthor
sagt eine Schrift im Latein
von Sigmund dem Erzbischof:

„von Dir spricht das Gestein."

Was aber die Steine reden,
das har noch Niemand gehört,
doch ist es gewiß nichts Schlechtes,
sonst würden sie eingesverrl.

Zwei zum Tode verurtheilte Berbrecher und der
Richter. Erster V erbrecher. „Herr Richter, ich hätt'noch
so was auf'm Herzen ehe es aus ist mit mir. Ich Hab' vor
drei Jahren todtkrank gelegen unter einer Brücke und dachte je-
den Tag, es sollt' alle werden mit mir. Da Hab' ich in meiner
Augst dem heiligen Andreas eine Kerze versprochen, wenn ich |

rschnitzeln.

wieder würde. Ich bin wohl wieder geworden, aber ich hab's
verschoben und verschoben mit der Kerze, bis ich hierher gekom-
men bin, und nun ist's zu spät. Wollen Sie vielleicht die
Kerze nunmehr verehren, da ich sterben muß — es ist mir nur
um den ruhigen Tod."

Richter. „Recht gern, lieber Mann. Es freut mich, daß
Er vor seinem Tode noch an die Erfüllung alter Gelübde denkt.
Um seines Seelenheiles willen, werde ich die Kerze weih'n."

ZweiterVerbrecher. „Herr Richter, ich bitt'schön, ich
Hab' auch ein unerfülltes Gelübde auf dem Gewissen. Es ist
lange her, da saß ich einmal im Thurme und dachte so bei
mir, wenn Du dasmal entkommst, so thust Du eine Wallfahrt,
vierzehn Tage bei Wasser und Brod, barfuß von einem Ma-
rienbild zum andern, bis die vierzehn Tag, um sind. Ich bin
selbigesmal auch entkommen, aber die Wallfahrt Hab ich ver-
gessen. Ich bitt' schön', Habens dem Listl seine Kerzen über-
nommen , da übernehmens auch meine Wallfahrt. Was dem
| Einen Recht ist, das ist dem Andern billig."

Ein verbotener Roman.


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Dame. „Sie wollen meiner Tochter dieses Buch nicht zu lesen erlauben und warum, wenn ich bitten darf?" —
Gouvernante. „Gnädige Frau, es ist ja ein Roman von Paul de Kock!"

Dame. „Nun, was weiter. — Als ich sechzehn Jahre alt war, habe ich schon einen Roman geschrieben, den mir
meine Mutter zu lesen verboten hat!"

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Redaction: Casp Braun und Friedr. Schneider. — München, Verlag von Braun & Schneider.

— Kgl. Hof- und Universitäls-Buchdruckerei von I>r. (£. Wolf & Sohn in München.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Ein verbotener Roman"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Tochter <Motiv>
Gouvernante <Motiv>
Lektüre
Frühreife
Karikatur
Roman
Erziehung <Motiv>
Mutter <Motiv>
Buch <Motiv>
Reife <Motiv>
Satirische Zeitschrift
Kock, Paul de

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 19.1854, Nr. 449, S. 136
 
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