Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
39

Der Teufel will Arbeit haben.

Pink! Feuer! die Laterne brennt,

Der Teufel nach dem Felde rennt;

Und scharrt und fegt und leuchtet drein,
Und pustet drein und rafft die Stein,

Und schmeißt sie, daß sie Feuer speien,
Auf einen Haufen überein:

Das ist der letzte! — Nun Herr Matz
Was Neues! Aus ist das Gekrätz!

Der Acker ist von Steinen rein,

Und Stock und Knubb ist kurz und klein:
Der Graben ist gegraben,

Und Arbeit muß ich haben;

Sonst werd' ich schlimm!

Da wendet sich der Bogt und spricht:

Wie lang du machst, du fauler Wicht!

Geh' hin zum Schreiber, frage den:

Was der dich heißt, das soll gescheh'n!

Er wird etwas harthörig sein;

Doch schlag' ihm nicht die Thüren ein! —

Er rennt zum Schreiber hin und klopft,

Doch Schreibers Ohren sind verstopft;

Er pfeift, ruft, klopft und flucht darein:

Soll hier die Arbeit Trommeln sein?! —

Nun schlägt er Wirbel auf der Thür; —

Da guckt der Küster doch herfür:

Hör' auf mit Trommeln! Wer ist da? —

Ich! — Willst du Arbeit haben? — Ja!

Das Feld ist nun von Steinen rein,

Und Stock und Knubb ist kurz und klein,

Der Graben ist gegraben,

Und Arbeit muß ich haben;

Sonst wcrd' ich schlimm!

Da spricht der Schreiber: spann nur an! —

Der Schwarze spricht: es ist gethan! —

Ich will zur Stadt; der Weg ist schlecht,

Flink her die Steine! fauler Knecht,

Und pflastr' ihn immer vor mir her;

Sonst wird's den Pferden allzuschwer!

Flink Hand an's Werk! — Der Schwarze springt
Und holt und stampft, das Pflaster klingt;

Der Schreiber fährt gemach im Schritt:

Da kommt der Teufel prächtig mit.

Erst sind die Steine nicht so fern;

Da machts der Teufel flink und gern:
Der Schreiber fährt und singt und lacht
Und spricht: das Hab' ich gut erdacht!
Er ist mit Pflastern hübsch voraus.

Sein Springen nimmt sich drollig aus:
Ich laß die Pferde traben,

Der Kerl will Arbeit haben;

Sonst wird er schlimm!

Er trabet immer schneller fort:

Da ruft der Teufel: Herr ein Wort!

Laßt sein den Trab, ich komm' nicht mit!
Ich hab's zu weit; fahrt lieber Schritt! —
Eh! spricht der Schreiber: sei nicht faul!
Und haut ihn tüchtig über's Maul. —

Da rennt der Teufel, was er kann,

Und schleppt und setzt von neuem an:

Und immer flinker wird sein Lauf,

Je ferner ist der Steine Hauff!

Doch endlich fährt, mit Saus und Braus,
Er in die Luft: ich halt's nicht aus! —
Da lacht der Schreiber hinterdrein:

Fahr' zu den Raben Hämmerlein!

Tu bist ein Kerl, du wär'st was nütz
Zum Knechte für Schindhudelwitz!

Das ist ja zum begraben:

Solch' Volk will Arbeit haben;

Sonst wird es schlimm! —

August Kopisch.
Image description

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der Teufel will Arbeit"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Teufel <Motiv>
Karikatur
Gespann <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 2.1846, Nr. 29, S. 39

Beziehungen

Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg
 
Annotationen