Fliegende Blätter (3.1846 (Nr. 49-72))

Das Gastm

Nun fing aber allerseits der Wein zu wirken an, nament-
lich bei der jüngeren Generation, die solche außerordentliche
Austritte nicht gewohnt war. Man erhob sich zum Heimgang,
und da gab es ein närrisch Thun und Treiben. Das war ein
Torkeln, ein Lallen, ein Lachen und Miauen! Ein junger Kater
strich stch, stumm vor innerem Mißbehagen, in Wellenlinien an
der Wand fort, bis er endlich, von seiner Wirksamkeit erschöpft,
in einer Ecke hinter dem Stuhle seines lieben Vaters, der auf
demselben selig entschlummert war, sich nieder ließ und leise
j jammerte: O weh, wie wird mir schlimm! — Ein Kitzchen
sank eben bei ihm nieder, und lallte: Nacht, o Nacht, du
heil'ge Nacht re. —

Dort wackelte Einer noch herum mit vollem Glase und
zwang seine Umgebungen, ihm Bescheid zu thun, dort stolperte
ein Kätzchen über ihr eigenen Pfötchen; hier hatte sich Einer
in seines Nachbars Schwapz mit dem seinen verwickelt, und
mühte sich vergebens, den gordischen Knoten zu lösen. — Seht!
hier,hockt ein alter Kater seine angetrunkene Ehehälfte unter
lautem Jubel in der Stube herum und wirft bei dieser Ge-
legenheit seinen uralten Schwiegervater um mit sammt dem
Stuhle, worauf dieser noch am Tische saß. — Ganz int
Hintergründe biß eine Katze die andere in den Schwanz, in
dem Wahne, einen gebratenen Mäuseschenkel vor sich zu haben.
Doch nach einigen Taffen schwarzen Mokka's ermannte und
erweibte man sich allerseits. Der Heimweg wurde unter fröh-
lichen Gesängen und Scherzen angetreten und noch hier und
da ein Ständchen gebracht. Der Bräutigam hatte auf dem
Wege noch ein Duell mit einem jungen Löwen, der seiner
Braut die Pfote unter süßen Redensarten geboten hatte. Er
biß ihm eine innere Quart und nahm ihm 3 und % Bart-

hl der Katzen. 128

haar und ein Achtel Schwanzspitze. Sonst ging Alles glück-
lich ab bis auf den am nächsten Morgen folgenden Katzen-
jammer.

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Die Zauberflöte.

Große romantisch-philosophische Oper mit neu umgearbeitetem Terte.

(Schluß.)

Dritter Akt.


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