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Der unbequeme Posten.

Der vergeßliche Stadtschreiber.

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Es trug sich kürzlich zu Lnints OKursute inkerieure ein
außerordentlicher Fall zu. Ein alter Offizier, der alle Feld-
züge unter Napoleon I. mitgemacht hatte, starb und wurde
mit den gewöhnlichen Ehrenbezeugungen, die einem tapferen
Krieger gehören, begraben. Die ganze Gegend erschallte von
. dem Donner der Kanonen. Auf einmal hört man Lärm in
dem Sarge, man öffnet und siehe da, unser Offizier erwacht
aus seincm^ewigen Schlummer durch das ihm so wohlbekannte
Geräusch der Kanonen und bittet, man möchte ihm einen we-
niger unruhigen Posten anweisen.

Enthusiastische Huldigung.

33n einer der Vorstellungen der so sehr gefeierten Ta-
glioni in der französischen Oper, als man das schöne Ballet
die „Sylphide gab, gcricth ein Herr so in Erläse, daß er
einer Dame, die neben ihm saß, die Blumen, die sie in den
Haaren trug, sowie das Bouquet, welches sie in der Hand
hielt, heraus riß und es zu den Füßen der Tänzerin warf.

Es war ein kalter regnigtcr Abend, als der Stadtschrei-
ber Dröge aus dem Wirthshause trat, seinen Rcgenschirin
aufspannte und, da seine Wohnung ganz am Ende der Stadt
lag, mit eiligen Schritten sich auf den Heimweg machte.
Schon hatte er de» größten Theil des Weges zurückgclegt,
da — plötzlich — übcrkam ihn jenes sonderbare unbehagliche
Gefühl, welches den Menschen zu befallen pflegt, wenn er
glaubt, etwas vergessen zu haben. Ja, es fehlt ihm etwas;
er mußte etwas vergessen haben und wußte doch nicht was.
Daß er aber etwas vergessen hatte, das wußte er ganz genau,
denn als er in's Wirthshaus gegangen, hatte er etwas unter
dem Arme getragen. — Unser Stgdtschreiber entschließt sich
kurz; er geht wieder zurück, das Vermißte zu suchen. Zn
der Nähe des Wirthshauses hört der Regen auf und der
Stadtschreiber klappt in Folge dessen seinen Regenschirm zu.

— Nicht lange, so verspürt er einen gewissen Gegenstand un-
ter seinem Arme, der es ihm auf einmal klar macht, daß er
eigentlich nichts vergessen, als dieß: daß es bei seiner Ein-
kehr in's Wirthshaus nicht geregnet und er also zu der Zeit
denselben Gegenstand unter dem Arme getragen hatte, den er
jetzt darunter trug, nämlick — den zu geklappten Regenschirm.

Der mißverstandene gute Rath.

Sprecher. „Herr Forstmeister, wir kommen im Auftrag
von der ganzen Gemeind', wir sollen fragen, was Sie glau-
ben, was da zu machen wär'; Bürgermeisterwahl ist übermor-
gen und wir Wahlmänner wissen nit, was wir thun sollen,
es is kein Geld in der Gemeindekasse und ein kleines Fest-
essen müssen wir doch geben, sonst wär's a rechte Schand!"

— Forstmeister. „Da gebe ich Euch einen guten Rath;
Ihr müßt miteinander was zusammcnschießen, ich will auch
etwas dazu geben — und da wird cs schon gehen, sejd ganz
obne Sorgen!"

Am andern Tage.

Forstmeister. „Aber zum Teufel, Ihr Leute, was macht
Ihr denn, wer gibt Euch die Erlaubniß zur Jagd?"
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der unbequeme Posten" "Der vergeßliche Stadtschreiber" "Enthusiastische Huldigung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Busch, Wilhelm
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Stadtschreiber
Militär <Motiv>
Enthusiasmus
Aufführung <Motiv>
Wegnahme
Staunen <Motiv>
Regenschirm
Auferstehung <Motiv>
Regen <Motiv>
Offizier <Motiv>
Empörung
Blume <Motiv>
Haarschmuck
Bestattung
Vergesslichkeit
Karikatur
Ballett <Motiv>
Zuschauer <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 30.1859, Nr. 705, S. 7
 
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