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Was sich Stiirzenbechers Stammgäste erzählen.

Eine unterbrochene Zchnhgriibcrgcschichle.

Als die Stamingäste sämmtlich ihre Plätze eingenommen hatten,
ergriff der Seifensieder Miller das Wort und sprach:

„Ei ja, meine Herrens, das sein Sie wieder ä Mal rechte
sehre schlvere Zeiten, wo ä Familichenoater gar nich mehr tvees, wie
er sich un de Kinder soll durchschlagen, aber das kommt Sie meins-

wegen Alles von den zackermenschten Kriege her. Da
schlagen se sich draußen de Keppe blutig un mir kennen
hier ans de Entfernung mit hungrige Magens zusehn.
Un de Geschefte stocken jetz noch in alle Metjchs; zum
Beisbiel meinswcgen bei uns, tvas mir de Seefensieder
sein, da gcht's jetz gleich gar niche. Abends brennen
de Leite kcene Lichter nich mehr un gehn aus Aerger j
in's Bette wenn's finster tverd, un mit der Seefe is es
meinswegen grade ooch ä so, denn sffällt keenen Men-
schen nich mehr ein, sich zu waschen, weil sc nischt zu
thune haben un sich de Hende nich dreckig machen. S'is
Sie ä lvahres Maleer so ä Krieg un de Ferschten sollten
doch nu endlich ä Mal ä Einsehn haben un Friede [
machen un wenn se's mcinstvcgen noch blos alleene von
wegen die armen Seefensieder thun thäten."

Alle Stammgäste nickten Millern stummen Beifall
durch die Tabakswolken zu und der Sprecher fuhr fort:

„Sehn Se, meine Herrens, im Kriege giebt Sie's
meinswegen d r ei S o r t en Menschen, das wees ich noch
von Anno Dreizehn her! Die eene Sorte die hat
was un verliert Alles; de zweete Sorte die
hat nischt und kriegt was, un de dritte Sorte
die hat nischt un kriegt aber ooch nischt niche.
Sehn Se, meine Herrens, ich bin nu immer Eener von
der dritten Sorte gewesen un bin das ooch geblieben
bis auf den heiligen Tag, obschvne ich Anno Dreizehn
bei de große Belkcrschlacht hette beinah Eener von de
zlveete Sorte weren kennen, aber ich habe Sie nu een
Mal so ä hinterdiksches Schicksal, >vie ich Sie's meins-
wcgcn nn gleich erzählen will."

„Sehn Se meine Herrens", nahm Miller den
Faden seiner Erzählung tvieder ans, als er sich durch

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Was sich Stürzenbechers Stammgäste erzählen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Unterkunft
Schrecken <Motiv>
Ausbildungsmeister
Selbstmord
Karikatur
Lehrling
Satirische Zeitschrift
Abschiedsbrief <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 30.1859, Nr. 710, S. 41
 
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