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Wie Herr Pechmayer seine Gattin überrascht.

Mit oder ohne? 29

Hofrath A.: „Sagen Sic mir einmal, mein bester
Herr Collega, haben Sie de» rothen Adlerorten in i t oder !
ohne Eichenlaub?"

Hofrath B.: „Ohne, mein Lieber, ick habe ihn im j
Winter bekommen!"

Ein kleines Mißverständnis).

Frau Klug befindet sich mit ihrer Tochter und deren
Courmacher, der Medizin studirt, in einem Wirthschafts-
garten. Die jungen Leute unterhalten sich, trotzdem
dass der junge Mann nur sehr mangelhaft deutsch spricht, ,
ganz vortrefstick; Mama ist stumme, glückliche Zeugin der
zärtlichen Scene. Während sie eben den zierlich geschnit- i
tencn Schweizerkäse auf ein Butterbrot legen will, kann
sie sich nicht enthalten, einen zärtlichen Blickwecksel der
jungen Leute mit den Worten zu kreuzen: „Nun fehlt j

nichts mehr, als ein Ehering!" Mit einem Male war
der junge Mann von Elisens Seite verschwunden und nach
einigen Minuten war er bald athemlos wieder da und
überreichte der Frau Klug Etwas in ein Papier gewickelt
mit den Worten: „Sie 'aben gewünschen einen Ering,

!e voila!" — In dem Papier war ein — Häring.

Da ist neulich meinem Nachbar Pechmaycr eine präch-
tige Geschichte passirt. Geht er eines schönen Mittags vom
Kafsechause heim und wie er die Treppe hinaufsteigt, lieht
er vor sich einen Mann, der ein ganz hübsches Bett aus
seinem Rücken trägt. Oben angelangt, bleibt der Fremde
stehen und schaut Herrn Peckmayer an: „Entlchuldigen

| Sie, ich wollte bloS 'mal frage», ob Sie kein hübsches
| Bett kaufen thätcn?" — „Halt," denkt sich Herr Pech-
maver, „hat meine Frau nicht schon längst ein hübsches
Bett kaufe» wollen, wenn wir etwa Besuch bekämen? ^etzt
ist sic nicht zu Hause, da überrasch' ich sie!" Und Herr
Pechmayer führt den Mann in sein Zimmer und kauft
ihm das noch ganz neue Bett um die billige Sunnne von
sünfunddreißig Gulden ab. Als seine Frau kommt, sagt
er: „Lcnchcn, komm' 'mal mit auf mein Zimmer.

Die Frau ist überrascht von dem Geschäft und umarmt
öen aufmerksamen Gatten liebevoll. Dann geht's wieder
arr'S Beschauen. „Aber ' wie ist mir denn?" sagt sie,
„welch' ei» Gedanke!" Und hinaus war sic bei der Thüre
und »ach zwei Minuten war sie auch schon wieder da:
j „Unglücksmann, was hast Tu gemacht? — Du hast
! Dein — mein — unser Bett gekauft, oas man
! uns gestohlen hat!"

i


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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Wie Herr Pechmayer seine Gattin überrascht" "Ein kleines Mißverständniß"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Kauf
Biergarten
Tochter <Motiv>
Diebstahl
Hering
Wortspiel
Liebhaber <Motiv>
Bett <Motiv>
Kummer <Motiv>
Ehefrau <Motiv>
Missverständnis
Karikatur
Mutter <Motiv>
Ehemann <Motiv>
Matratze
Trauring
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 31.1859, Nr. 734, S. 29
 
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