„Nun, Herr Collega, warum denn heut' so fuchswild?" — „Ja, wer könnte da ruhig blei- j
de»; da lesen Sie nur selbst; wegen eines solchen Bagatell-Uebcrschcns schickt mir die Regierung diese j
Mordsnase zu!" — „Ei, wenn's weiter nichts ist, die lcgen's zu den andern; wenn ich für die
Nasen, die ick während meiner langen Dienstzeit schon gekriegt habe,, den Schnupftabak kaufen müßt',
dann dürften's mich gleich zuni Minister machen, denn der Assessorsgehalt langte dazu nicht aus."
So ist's!
Wer nie der Freude schließt sein Herz,
Wer fröhlich lacht bei Lust und Scherz,
Wer freier Red' sich stets befliß,
Wer liebt den Becher schäumend süß,
Wer sich vor Fraucnschönhcit neigt,
Wer gern ein munt'res Roß besteigt,
Der wird gewiß ein Wack'rcr sein,
Den laß' nur ein .—
Den laß' in Haus und Herzen ein.
Warum dem Simpelmaier der Kirchthurm in Kim-
mertshausen gar so hock vorgekommen ist.
Wer aber grundlos seufzt voll Schmerz,
Wer stets schielt seit- und niederwärts,
Wer schnöd' zum Schwanke sauer sieht,
Wer heit're Freunde grämlich flieht,
Wer immer sagt: „Mir Alles eins!
Von allen Weibern mag ich keins!"
Das ist ein falscher Heuchlerwicht,
Dem trau' nur nicht,
Dem trau' in. Deinem Leben nicht!
188 Die Weltverbesserer.
Wär'S nicht besser, kalt im Sommer,
Warm, wenn rings die Fluren weiß!
Mancher Weltvcrbess'rcr klagt so,
Klug sich dünkcnd und warum?
Seine Dummheit cinzusehen,
Selbst zu dem ist er zu dum«n!
Die Nasen.
Eigenthümliche Anschauung.
de»; da lesen Sie nur selbst; wegen eines solchen Bagatell-Uebcrschcns schickt mir die Regierung diese j
Mordsnase zu!" — „Ei, wenn's weiter nichts ist, die lcgen's zu den andern; wenn ich für die
Nasen, die ick während meiner langen Dienstzeit schon gekriegt habe,, den Schnupftabak kaufen müßt',
dann dürften's mich gleich zuni Minister machen, denn der Assessorsgehalt langte dazu nicht aus."
So ist's!
Wer nie der Freude schließt sein Herz,
Wer fröhlich lacht bei Lust und Scherz,
Wer freier Red' sich stets befliß,
Wer liebt den Becher schäumend süß,
Wer sich vor Fraucnschönhcit neigt,
Wer gern ein munt'res Roß besteigt,
Der wird gewiß ein Wack'rcr sein,
Den laß' nur ein .—
Den laß' in Haus und Herzen ein.
Warum dem Simpelmaier der Kirchthurm in Kim-
mertshausen gar so hock vorgekommen ist.
Wer aber grundlos seufzt voll Schmerz,
Wer stets schielt seit- und niederwärts,
Wer schnöd' zum Schwanke sauer sieht,
Wer heit're Freunde grämlich flieht,
Wer immer sagt: „Mir Alles eins!
Von allen Weibern mag ich keins!"
Das ist ein falscher Heuchlerwicht,
Dem trau' nur nicht,
Dem trau' in. Deinem Leben nicht!
188 Die Weltverbesserer.
Wär'S nicht besser, kalt im Sommer,
Warm, wenn rings die Fluren weiß!
Mancher Weltvcrbess'rcr klagt so,
Klug sich dünkcnd und warum?
Seine Dummheit cinzusehen,
Selbst zu dem ist er zu dum«n!
Die Nasen.
Eigenthümliche Anschauung.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Eigenthümliche Anschauung" "Die Nasen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Thema/Bildinhalt (normiert)
Assessor <Motiv>
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 31.1859, Nr. 754, S. 188
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg