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Marschübung.

Das neue Com in and o.

Lieutenant: „Numero Eins soll vorn nicht so viel ansschreiten,
marschirt ganz schlecht, lassen Sie beim Fnß halten!"
Unteroffizier (kommandirt): „Beim Fnß halt!"

Folgen des Commandos.

Plaudereien. 14z

(Ein grob beginnendes aber sehr fein
endendes Zengenverhör in Thüringen.) !
Amtmann: „Nnspickel, Er soll jetzt über die j
in X. erst unlängst vorgefallene Schlägerei als ^
Zenge vernommen werden. Rieht' er aber seine ;
Anssagen so ein, daß Er sie erforderlichen Fal-
les eidlich erhärten kann. An welchem Tage fiel
die Schlägerei vor?" — Nnspickel: „Am heil'-
gen Abend vor'm Schweinemarkt." — A.: „Was
ist das für eine Antwort?" Er Esel!" — N.:
„Esel? Na, da sind wer ja gar verwandt!" —
A. : „Was? Wie so?" — N.: „Ich bin ä
Mensch, Sie doch och, nnd wenn ich ü Esel bin,
da sind Sie och euer nn zwar ä viel größerer
als ich, denn Sie sind ja viel mehr, als unser-
eins." — A.: „Wie kann Er so impertinent
sein!" — N.: „Mer lernt's ja von Ihm." —
A.: „Was unterfängt Er sich, mich Er z» nen-
nen!" — N.: „ Mer heißt ja de» lieben Gott
Du nn Ihr wollt ja immer mehr sein als An-
dere." — A. (klingelt, zu dem eintretenden
Amtsdiener): „Bringe Er den unverschämten
Bengel drei Tage in das Gefängniß!" — N.:
„Das is mer gerade recht, da werd mer doch
frei von Ihm." — A. (zu dem Amtsdiener):
„Marsch mit dem Flegel zur Thür hinaus!" —
N.: „Mit dem Flegel? Da geh' Sie wohl mit.
Nä, nä, bleibe Sie »nr da! Ich weiß den Weg
allene. Gott behüte mich vor Seiner Gesellschaft!
Aber daß Sie mich fort läßt, das ist das Ge-
scheidt'ste, tvas Sie, seitdem Er hier ist, macht."
Nnspickel schritt sogleich lachend, gravitätisch nnd
die Hände unter den Rücken patschend, zur Thür
i hinaus. — Ter Amtmann war außer
sich, sprang wüthend ans, nnd wollte
! den groben Bauer zur Bestrafung zu-
rück rufen, besann sich aber eines Bes-
seren, indem er wohl fühlte, daß er
durch seine Fragen und Benehmen den
j Bauer zu den Antworten provoeirt, ja
durch dessen Bestrafung seine Amtsbe-
i fngnisse in hohem Grade Überschritten
I und gemißbrancht hatte, verbot dem
I Amtsdiener, gegen Niemanden von dem
! Vorfälle etwas zu äußern und wurde
von nun an der humanste aller Amt-
männer. Des andern Tages brachte
der gntmüthige Nnspickel deni Herrn
J Amtmann zur Sühne des über ihn ge-
| stern gehabten Aergers, eine fette Gans
! mit den Worten: „Nn, die werd' Sie
j doch »ich och, wie mich gestern, 'nans-
schmeißen wolle?" — Der Herr Amt-
! mann reichte lächelnd dem Bauer die
! Hand mit den Worten: „Herr Nns-
pickel, Sie gefallen mir außerordentlich!"
-Nnspickel: „Und Sie mir och!"

Lieutenant: „Ja, Donner und Doria!" Was war' denn das?"
Unteroffizier: „ Entschuldigen, Herr Lieutenant, das neue Reglement!

(Falsch an ge kommen.) In un-
serer Stadt gibt es zwei Männer des
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Marschübung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Exerzieren
Soldat <Motiv>
Befehl
Unteroffizier
Leutnant
Sturz <Motiv>
Fuß <Motiv>
Marsch <Militär>
Missverständnis
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Thema/Bildinhalt (normiert)
Festhalten <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 33.1860, Nr. 800, S. 143
 
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