150 Liebe und Wein.
Illustrationen zu den deutschen Classikern.
Am blauen Himmel stand der Mond,
So bleich war heut' sein Schein;
Am Söller saß Frau Kunigond:
„Wo bleibst Du, Buhle mein?"
Der Blond am blauen Himmel stand,
Sein Schein war heut' so blaß.
Im Keller lag ein junger Fant
Vor'm blanken Rheinweinfaß!
Am blauen Himmel stand der Mond,
So bleich war heut' sein Schein;
Still weinend saß Frau Kunigond,
Und er lag still beim Wein!
Es stand des Mondes blasses Licht
Am Sternenhimmel blau:
Zwei Herren kann man dienen nicht.
Merk' Dir es, arme Frau!
6. B.
„Ziehen Sie die Hand nicht weg, Gras Piccolomini!"
_ (Schillcr's Piccolomini.)
Philologischer Nebus.
Grabschrift ans einen Prunk liebenden Abt.
Ich kann ohne den Kerl nicht fertig werden.
Bellmann, ein deutscher Dichter des vorigen Jahrhun-
derts, lebte bekanntlich eine Reihe von Jahren als Privat-
secretär des Königs von Schweden in Stockholm. Er war
als ein sehr gewandter und tüchtiger Arbeiter bei dem Könige
sehr beliebt, — doch fiel er durch seinen ungemessenen Hang
zur Satyre, wobei er die hochgestelltesten Männer, ja selbst
den König nicht schonte, öfter in Ungnade.
Er war aber ein Freund und Verehrer der königlichen
Tafel, die er begreiflicher Weise während der Ungnade nicht
frequenteren konnte, und da der König den guten Gesellschaf-
ter an der Tafel und den brauchbaren Arbeiter in dem Ca-
binete nicht gerne lange entbehrte, so war die Ungnade nie
von langer Dauer.
Einmal hatte Bellmann cs jedoch zu arg gemacht, und
Illustrationen zu den deutschen Classikern.
Am blauen Himmel stand der Mond,
So bleich war heut' sein Schein;
Am Söller saß Frau Kunigond:
„Wo bleibst Du, Buhle mein?"
Der Blond am blauen Himmel stand,
Sein Schein war heut' so blaß.
Im Keller lag ein junger Fant
Vor'm blanken Rheinweinfaß!
Am blauen Himmel stand der Mond,
So bleich war heut' sein Schein;
Still weinend saß Frau Kunigond,
Und er lag still beim Wein!
Es stand des Mondes blasses Licht
Am Sternenhimmel blau:
Zwei Herren kann man dienen nicht.
Merk' Dir es, arme Frau!
6. B.
„Ziehen Sie die Hand nicht weg, Gras Piccolomini!"
_ (Schillcr's Piccolomini.)
Philologischer Nebus.
Grabschrift ans einen Prunk liebenden Abt.
Ich kann ohne den Kerl nicht fertig werden.
Bellmann, ein deutscher Dichter des vorigen Jahrhun-
derts, lebte bekanntlich eine Reihe von Jahren als Privat-
secretär des Königs von Schweden in Stockholm. Er war
als ein sehr gewandter und tüchtiger Arbeiter bei dem Könige
sehr beliebt, — doch fiel er durch seinen ungemessenen Hang
zur Satyre, wobei er die hochgestelltesten Männer, ja selbst
den König nicht schonte, öfter in Ungnade.
Er war aber ein Freund und Verehrer der königlichen
Tafel, die er begreiflicher Weise während der Ungnade nicht
frequenteren konnte, und da der König den guten Gesellschaf-
ter an der Tafel und den brauchbaren Arbeiter in dem Ca-
binete nicht gerne lange entbehrte, so war die Ungnade nie
von langer Dauer.
Einmal hatte Bellmann cs jedoch zu arg gemacht, und
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Liebe und Wein"
"Illustrationen zu den deutschen Classikern"
"Philologischer Rebus"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)