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Handlungen, sowie von allen Postämtern und preis sür den Band von 26 Nummern 3 fl. Slkr. ^^'

Z c i t u n g s c r V e d i t i 0 n e n angenommen._od.2Rthlr. 5 Sgr. Einzelne Nummern kosteil 9 kr. od. 2V4 Sgr.

Der schnelle Condeer.

Jedermann weis, wie blutige Spuren das Jahr 1796
auf den fruchtbaren Getreidefeldern Schwabens hinterlafsen
hat, wie mannhaft Oestreichs tapfere Krieger sich mit den
eingebrocheucn Sanskülotten herumschlugen, und wie glück-
lich sie dieselben endlich wieder aus den deutschen Landen
hinauswarfcn. Am blutigsten aber wurde der Kampf, wenn
die Republikaner mit den Emigranten zusammentrascu, welche
— insgemein Coudcer genannt — in den Reihen der Deut-
schen gegen ihre Landsleute fochten. Da dachte man von keiner
Seite an Pardon, man hieb und flach mit fürchterlicher Wuth
auf einander los, und selbst der Verwundete entging der feindlichen

Rache nicht. Solche Zusammenstöße gab es besonders
bei dem siegreichen Vordringen Moreaus, wo mit den
Szeklern auch Coudcische Husaren den Rückzug der
Ocstrcicher nach Bayern deckten. In hitzigen Gefechten
jagten sich diese mit den republikanischen Chasseuren
umher. Bald siegten die Emigranten und ließen
ihre Wuth an den fliehenden Königsmördern aus,
bald gewannen es die Republikaner und bearbeiteten
die Rücken der gehaßten Batcrlandsvcrräther.

Unfern der Iller, am Saunie eines Wäldchens
von niedrigem Buschholz, lag au der Landstraße eine
kleine Tafernwirthschaft, wo es dazumal recht unter-
haltend war, sofern mau ungebetene, stürmische Gäste
nicht fürchtete, und das Pfeifen einer Kugel keine
Leibschmerzen verursachte. Eben darum aber, weil die
wenigsten der gewöhnlichen Gäste dagegen abgehärtet
waren, war die Wirthschaft von diesen weniger mehr
besucht, so schön sich auch ein kleines Gefecht von dem
Eckfenster der Wirthsstube, das dem Wäldchen zuge-
kehrt war, hätte mitansehen lassen. Nur ein Gast
hielt aus, ja er fand sich nur um so regelmäßiger
ein, absonderlich, wenn's nicht ganz geheuer in der Gegend
war, wenn's in der Ferne blitzte und krachte, — der alte Förster
aus dem benachbarten Dorfe. Kaum hatte cs augefangen
unruhig zu werden in der Umgegend, sci's von durchziehenden,
vorrückenden oder retirirenden Truppen, sei's von Schüssen
und dem Halloh fechtender Gegner, so kam der Förster eilig
den Weg über die Felder hergelaufen, der dem Wlrthshausc
zuführte, setzte sich, die Büchse zwischen den Füßen, an
den Eckrisch und ließ sich eine Flasche Rothen Vorsitzen.

Und wie freundlich wurde er von Wirth und Wirthin
empfangen, wie rasch und gut bedient! Sahen ja doch

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der schnelle Condeer"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Schnelligkeit
Jacke
Karikatur
Uniform <Motiv>
Hund <Motiv>
Feld <Motiv>
Kopfbedeckung <Motiv>
Satirische Zeitschrift
Tschako
Thema/Bildinhalt (normiert)
Dolman <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 37.1862, Nr. 892, S. 41

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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