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9(. Bestellungen werden in allen Büch - und Kunst- «LrjcheinmwochenUlcyeulMal. Subscripnyus-^»«^,.

" ' Handlungen, sowie von allen Postämtern und ^ preis für den Band von 26 Nummern 3 fl. 54fr.VAA'

Zeitungserpeditionen angenommen. ob. 2 Rthlr. 5 Sgr. Einzelne Nummern kosten 9 kr. od. 2'/? Sgr.

Die unnöthige Entführung.

Js sind mehrere Jahre, da traf sich's, daß ich auf
meinen Reisen landauf, landab, in die Nähe des Städtchens
G. kam, wo mein Freund Gustav Starke schon lange Zeit
vcrhcirathet war. Es war ungefähr vier Jahre vor seiner
Verehelichung gewesen, daß ich ihn zum lctztenmale gesehen
hatte, und da mir zudem gar mancherlei sonderbare Gerüchte
über seine Verheirathung zu Ohren gekommen waren, so be-
schloß ich ihn einmal zu besuchen.

Starke war der Sohn vcrmöglicher Eltern. Sein Vater,
der Kaufmann war, war ihm frühzeitig durch den Tod ent-
rissen worden, und seine Mutter, die ihren Sohn innig liebte,

hatte sich gerade deshalb, da sie das ausgedehnte Geschäft
nicht allein betreiben konnte, entschlossen, noch einmal zu hei-
rathen, und deßhalb den Bitten eines schon ältern Mannes,
Namens Franke, der sich um ihre Hand bewarb, nachgcgeben,
was auch Mutter und Sohn nie zu bereuen hatten.

Zu dieser Zeit war's, daß ich Freund Starke kennen
lernte. Wir waren beide im gleichen Alter, beide ziemlich
ausgelassene Burschen, und haben ehrlich gestanden, im Gym-
nasium in G., das wir miteinander besuchten, manchen Gcnie-
beziehnngsweisc Lnmpcnstrcich mit einander ausgeführt. So
waren wir bis zum achtzehnten Jahre bei einander gewesen, da
rief mich mein Geschick zur Hochschule, um dem Biertrinken und
den andern HumanioriLms obzuliegen, während Starke, der
bis dahin auch solche edle Bestrebungen im Sinne gehabt
hatte, diesen plötzlich änderte und in das Geschäft seines Stief-
vaters Franke eintrat.

Seitdem —

Doch halt! nun sind wir in G. angelangt; ich heiße
den Kutscher dem Ochsen znfahrcn, wo Starke und ich sei-
nerzeit manchmal verstohlen gekneipt und manche verbotene
Cigarre ins Reich des Aschenthums befördert hatten. Endlich
hält der Wagen. Der Schlag öffnet sich, und die wohlbe-
kannte behäbige Figur des Ochscnwirths erscheint vor dem-
selben ; das ist noch ganz der Alte. Nur seine Nasenfarbe .
ist von dem früheren Blaßroth in ein prachtvolles Purpur-
roth übergegangen. Dicker hatte er nicht wohl werden können.

„Grüß Gott, Papa Strohm! freut mich Euer Wohl- !
sein! Was macht die liebe Mama Strohmin!"

„Aber ich weiß . . ., ich kenne . . . aber doch, Sie
sinds, Herr Wilhelm! Das ist aber auseinandcrgegangcn! Treten
Sie doch gefälligst ein! freut gewiß mein Bärbcle recht sehr!"

„Glanbs wohl, glaubs wohl, lieber Papa! Später !
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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die unnöthige Entführung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Stauber, Carl
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Besuch
Wiederbegegnung
Tür <Motiv>
Begrüßung <Motiv>
Karikatur
Zimmer <Motiv>
Freund <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 37.1862, Nr. 906, S. 153

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Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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