Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
q Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst- Erscheinen wöchentlich ein Mal. Subscripiions-^.,,,^..

" Handlungen, sowie von allen Postämtern und llM ♦ preis für den Band von 20 Nummern 3 fl. 84 kr. ^ ' 'U-Dü.

Zeitungserpedit ionen angenommen. ___ob. 2 Rtblr. 5 Sgr. Einzelne Nummern kostenO kr. od. 2’/, Sgr.

Eine harmlose Erzählung in fünf Kapiteln.

Angelika hieß eine liebliche Maid von siebzehn sonnigen Jahren,

Mit blauendem Aug', mit rosigem Mund und mit goldblond-
schwellenden Haaren.

Die liebte ein Mann, jung, tugendhaft, reich, für Musik und
Acsthetik begeistert

Und cs währte nicht lang, so hakt' er der Maid das min-
nige Herze bemeisterl.

Und die Hochzeit kam und die Trauung geschah, und es
flössen die Thränen der Wonne

Und über dem Fest und dem Jubel da sank, er-
müdet vom Schauen, die Sonne. —

Doch wehe! wie oft ist auf Erden das Glück so
vergänglich! Beim grauenden Morgen
Sah staunend man schon im Park an dem Teich,
im Gesicht Gram, Kummer und Sorgen
Den glücklichen Mann der glücklichen Frau, die noch
gestern in Seligkeit schwammen!

Und den Wandelnden traf auf dem Weg ein Freund
und sic steckten die Köpfe zusammen.

Und entsetzlich war die Entdeckung gewiß, denn, wie
von der Tarantel gestochen.

So fuhr er zurück, der Freund, grad' so, als hätt' er
auf Schwefel gerochen!

Dann faßt' an den Arm er den Andern und sprach:
„Mein Gott! welch' schreckliche Strafe!

Jst's wahr, was du sagst, o betrogener Freund, ist's
wahr, daß sie schnarchet im Schlafe?" —
„O, nur zu wahr! sie schnarchet im Schlaf, wie
ein Wolf, der die Jungen vertheidigt,

Wie Hyänen im Kampf, wie ein wüthender Hund,
deß Herrn ein Fremder beleidigt!

Das halt ich nicht aus! Mein Nerven-System bäumt auf,

wenn die gräßlichen Töne

Zerreißen mein Ohr, das bisher nur gekannt, Harmonien

von klassischer Schöne.

Und seh' ich des Tags mein Weib, so schön, so unschulds-
voll wie die Tauben

Und denke, daß bald sie den rosigen Mund ansreißt zum

Schnarchen und Schnauben,

Dann rasen in mir des Schönheitsinn's und der Wirklichkeit

schreckliche Kämpfe,
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Eine harmlose Erzählung in fünf Kapiteln"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Schlaf <Motiv>
Schnarchen
Bett <Motiv>
Ehefrau <Motiv>
Karikatur
Ehemann <Motiv>
Satirische Zeitschrift
Thema/Bildinhalt (normiert)
Entsetzen <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 37.1862, Nr. 895, S. 65
 
Annotationen