a Bestellungen werden in allen Buch - und Kunst- - „ Erscheinen wöchenllich ein Mal. Subscriptions- ^ 2?.
Handlungen, sowie von allen Postämtern und u M D - P «M „ preis für den Band von 26 Nummern 3fl. 84 kr.
ZeitnngSerpeditionen angenommen, od. 2 Rthlr. 5 Sgr. Einzelne Nummern 9 kr, oder 2'/, Sgr.
Zacharias Hasenmcier's Abenteuer.
Von Friedrich Gerstacker.
Heuschober, setzte sich, wenn er untcrwegö müde wurde, auf
einer vorbeirollenden Extrapost hinten auf und dachte gar
nicht daran, die Beine je lang unter einen Arbeitstisch zu
strecken. Das ließ schon die Wanderlust nicht zu, und ge-
schah es je einmal ausnahmsweise, so erfaßte ihn rasch die
unbezwingbare Sehnsucht nach einer Pappclallcc, der er nicht
widerstehen konnte und wollte.
Da erfanden böse und hinterlistige Menschen, auS reiner
Bosheit gegen die armen Handwcrksburschen, die Eisen-
bahn, und mit dem lustigen Marsch auf der Landstraße
war's vorbei. Ertrapostcn und Lohnkutschen — wo bekam
man sic noch zu sehen? der Dampf hatte die Zügel ergriffen
und bei einem davonbrausenden Bahnzug — mit den gro-
ben Condukteuren — war kein Gedanke mehr hinten auf-
zusitzen.
Das macht zuletzt den besten Menschen verdrießlich und !
so war denn auch Zacharias Hasenmeier ein „wasserdichter
Hutmachergescll" endlich zu dem verzweifelten Entschluß ge-
kommen — nicht etwa seinem Leben ein Ende zu machen/
nein — dazu besaß er zu viel Religion und zu wenig
Courage — aber auSzuwandern und sich irgend einen Platz
auf der Welt zu suchen, wo cS erstlich einmal keine Eisen-
bahnen gab, und wo ein reisender Handwerksbursch auch
noch leben konnte, „wie sich's gehört und gebührt", d. h.
wo er ein Terrain zum fechten und hinten aufsitzen fand.
Mit dem Entschluß erst einmal im Reinen, hielt er
sich denn auch nicht lange bei der Vorrede aus, packte seinen
Tornister, mit ein paar neuen Stiefeln oben d'rauf, daß
die blinkenden weißen Sohlen rechts und links unter
der Klappe vorschautcn, ließ sich eine neue Zwinge an seinen
dicken Knotenstock machen, und ging demnach auf die Polizei, 1
Cap. I.
Die Matroscnkneipc.
Da lebte einmal vor langen Jahren ein Handwerks-
bursch, und den freute die Welt nicht mehr, denn anders
wurde es wohl mit der Zeit, wohin er auch kam, aber nie
und nimmer besser.
Früher ja, da ließ sich's aushalten, da marschirte so
cin armer Handwerksbursch nach Herzenslust im lieben deut-
schen Vaterland herum, Chaussee auf und ab, ging in den
Dörfern fechten, schlief Nachts auf der Streu oder in einem z
i
Handlungen, sowie von allen Postämtern und u M D - P «M „ preis für den Band von 26 Nummern 3fl. 84 kr.
ZeitnngSerpeditionen angenommen, od. 2 Rthlr. 5 Sgr. Einzelne Nummern 9 kr, oder 2'/, Sgr.
Zacharias Hasenmcier's Abenteuer.
Von Friedrich Gerstacker.
Heuschober, setzte sich, wenn er untcrwegö müde wurde, auf
einer vorbeirollenden Extrapost hinten auf und dachte gar
nicht daran, die Beine je lang unter einen Arbeitstisch zu
strecken. Das ließ schon die Wanderlust nicht zu, und ge-
schah es je einmal ausnahmsweise, so erfaßte ihn rasch die
unbezwingbare Sehnsucht nach einer Pappclallcc, der er nicht
widerstehen konnte und wollte.
Da erfanden böse und hinterlistige Menschen, auS reiner
Bosheit gegen die armen Handwcrksburschen, die Eisen-
bahn, und mit dem lustigen Marsch auf der Landstraße
war's vorbei. Ertrapostcn und Lohnkutschen — wo bekam
man sic noch zu sehen? der Dampf hatte die Zügel ergriffen
und bei einem davonbrausenden Bahnzug — mit den gro-
ben Condukteuren — war kein Gedanke mehr hinten auf-
zusitzen.
Das macht zuletzt den besten Menschen verdrießlich und !
so war denn auch Zacharias Hasenmeier ein „wasserdichter
Hutmachergescll" endlich zu dem verzweifelten Entschluß ge-
kommen — nicht etwa seinem Leben ein Ende zu machen/
nein — dazu besaß er zu viel Religion und zu wenig
Courage — aber auSzuwandern und sich irgend einen Platz
auf der Welt zu suchen, wo cS erstlich einmal keine Eisen-
bahnen gab, und wo ein reisender Handwerksbursch auch
noch leben konnte, „wie sich's gehört und gebührt", d. h.
wo er ein Terrain zum fechten und hinten aufsitzen fand.
Mit dem Entschluß erst einmal im Reinen, hielt er
sich denn auch nicht lange bei der Vorrede aus, packte seinen
Tornister, mit ein paar neuen Stiefeln oben d'rauf, daß
die blinkenden weißen Sohlen rechts und links unter
der Klappe vorschautcn, ließ sich eine neue Zwinge an seinen
dicken Knotenstock machen, und ging demnach auf die Polizei, 1
Cap. I.
Die Matroscnkneipc.
Da lebte einmal vor langen Jahren ein Handwerks-
bursch, und den freute die Welt nicht mehr, denn anders
wurde es wohl mit der Zeit, wohin er auch kam, aber nie
und nimmer besser.
Früher ja, da ließ sich's aushalten, da marschirte so
cin armer Handwerksbursch nach Herzenslust im lieben deut-
schen Vaterland herum, Chaussee auf und ab, ging in den
Dörfern fechten, schlief Nachts auf der Streu oder in einem z
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Zacharias Hasenmeier's Abenteuer"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 45.1866, Nr. 1095, S. 1
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg