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195

Ein guter Kerl.

suchte er einen freundlichen Ausdruck darin sestzuhalten — seine
Augenbrauen hatten sich zusammengezogen, seine Lippen zitterten
und eine furchtbare Wnth arbeitete in seinen Zügen.

„Apropos,“ fuhr gleichmüthig der Justizrath fort, „weil
ich eben bei Dir binj kannst Du mir nicht 300 Mark
borgen? Ich hätte sie mir wohl eben so gut -bei meinem
Bankier geben lassen können, aber bei dem nahen Verhältnisse,
in dem wir stehen, hättest Du es gewiß übel genommen, wenn—"

Herr Murmel biß die Zähne zusammen; er wollte an sich
halten, so schwer es ihm ankam — doch nein, er vermochte es
nicht. Auf fuhr er,' ergriff den dastehenden Stiefelknecht und
schleuderte ihn dicht an Herrn Knaxens dürrer Nase vorbei nach
der Wasserflasche auf dem Spiegeltische, daß sie klirrend in
Stücke flog und ihren Inhalt in reichen Strömen umherspritzte.
„Ei, du verfluchte Flasche!" ächzte er, und dann — plötzlich
mit eutwölkter Stirne zu seinem Gaste sich wendend, der voller
Bestürzung ebenfalls aufgesprungen war: „300 Mark, sagtest
Du? — gleich werde ich sie Dir bringen!"

Eine Minute später lag die gewünschte Summe in nagel-
neuen Banknoten vor Herrn Knax, der sie schmunzelnd einsteckte,
ohne eine weitere Erklärung des Vorgefallenen zu begehren und
sich unter Wiederholung der früheren Ceremonieen und der Ver-
sicherung, daß sein Freund der beste Kerl von der Welt sei,
verabschiedete. - (Schluß folgt.)

Die gute alte Zeit.

„Sie schwand dahin, die gute alte Zeit",

Hört man die grabesnahen Greise klagen
Seit Adam her, „in unsrer Jugend Tagen,

Da war sie noch — in letzter Herrlichkeit!"

Ei, geht mir, Enlenvolk, mit eurem Leid:

Die Jugend ist die „gute alte Zeit."

Eine zerbrochene Fensterscheibe macht mehr Lärm, als ein
zerbrochenes Herz.

Auch ein Philosoph.

Commissär: „Könnt Ihr denn das Sausen gar nicht lassen? Ich begreife nicht, wie ein Mensch noch weiter trinken
kann, ivenn er seine» Durst gelöscht hat!" — Angeklagter: „Aber, ich bitte Sie, Herr Commissär, was hätte denn da
der Mensch vor dem Vieh voraus?" _
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Auch ein Philosoph"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Oberländer, Adolf
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Mann <Motiv>
Trunkenheitsdelikt
Unterschied
Polizeibeamter
Angeklagter
Empörung
Übergewicht
Nichtverstehen
Unmäßigkeit
Karikatur
Mensch
Rechtfertigung
Tiere
Buch <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 66.1877, Nr. 1665, S. 195
 
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