Fliegende Blätter (72.1880 (Nr. 1797-1822))

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Zwei edle B

Waren einst zwei edle Brauer,
Brauer aus der Brauerei,

Die beriethen mit einander.
Was nun wohl zu machen sei.

Höhere Nnberschämtheit.

Passagier (aus dem Fenster eines Eisenbahnwagens zu
mehreren Herren, die einsteigen wollen): „Entschuldigen Sie,
meine Herren, hier ist — Damencoupö!

auc r.

Denn den Malzzoll abzuwälzen —

Und natürlich mit Gewinn —

Auf das Publikum, das gute.

Strebten sie mit bied'rem Sinn.

Sprach der Eine dieser Edlen:

„So wird's wohl am Besten geh'n.
Wenn den Bierpreis wir per Liter
Um zwei Pfennig' noch erhöh'n."

„Aufzuschlagen," sprach der And'rc,
„Macht' ich mir wohl kaum getrau'u;
Lieber sollten wir in Zukunft
Unser Bier doch leichter brau'n!"

Da nun Keiner wollte leiden.

Daß der And'rc theu'rcr sei.

Und daß Keiner, als der And'rc
Dünner mache sein Gebräu,

So gelobten sic denn Beide,

Klopfend ihren dicken Bauch:

Dünner zwar das Bier zu liefern.
Dafür aber theurer auch. (r ~ ,

Ein Nachtstück.

Die Winternacht war still, finster, frostkalt. Ein Herr, dicht
in Pelz eingehüllt, fuhr auf seinem Schlitten durch eine schneebedeckte
Ortschaft. Er kntschirte selber. Alles lag da in tiefster Ruhe, nur
in Einem Gebäude erglänzten Lichter, tönte Musik. Der Herr fuhr
rasch durch den Ort. Er hatte Eile, er wollte heim in die nächste
Stadt. Es fror ihn. Auch war die Nacht so unheimlich dunkel.

Plötzlich scheute das Pferd. Eine dunkle Gestalt war ihm in die
Zügel gefallen. Eine zweite finstere Gestalt tauchte rechts vom
Schlitten auf, riß den schreckerstarrten Reisenden vom Sitze und
warf ihn einer dritten finsteren Gestalt zu. „Hülfe!" stöhnte der An-
gefallene. Aber die drei Gesellen hielten ihm den Mund zu. Zwei
derselben schleppten ihn in den nächtlichen, schneebedeckten Ort zurück;