Der Schutzmann comme il faut.
144 Ein wichtiger
literarischer Fund.
Es kam der Herbst, der holde Traum
zerrann.
Der Liebe Blumen mußten sterben.
Fort sührte mir das Kind ein fremder
Mann,
Da ging mein Glück mit dir in
Scherben.
Bestaubt, vergessen liegt nun auf dem
Sims
Ein letzter Rest von dir — der Henkel;
Vielleicht als Rippe eines Ungethüms
Der Vorwelt ehrt ihn einst mein Enkel!
(Fr. v. Dingelstedt.?)
Am Brunnen war's. Wir standen Hand
in Hand,
Ich sah in's Auge dir mit banger Frage:
„Bleibst du mir treu?" Da mit dem
Sommertage
Der rothe Hauch von deinen Wangen
schwand.
Bleich starrtest du mich an. Du sprachst
kein Wort,
Und da ich wieder kam, warst du ent-
schwunden.
Ich habe seitdem nimmer dich gefunden,
Wie ich dich auch gesucht von Ort zu
Ort.
Ost meint' ich noch zu seh'n dein flüchtig
Bild,
Doch immer wieder war es eine And're.
Nachts, wenn ich manchmal zu dem
Brunnen wand're.
Senkt sich mein Blick und meine Thräne
quillt.
(Emanuel Geibel.?)
Nicht aus dem Bronnen will ich trinken.
Der leise rauscht im Mondenschein —
In Andacht muß ich niedersinken
Und stille nur gedenken dein.
Wie war so hold die Abendstunde,
Da ich dich hier im Parke fand.
Und dir ein Wort aus meinem Munde
Der ersten Minne Gluth gestand.
Du sahst mich lange an — du schrittest
Dem Schlosse zu im Mondenlicht —
Die Thräne sagte, was du littest.
Du liebtest — doch dich band die Pflicht.
Ob auch mein schönster Traum zerronnen.
Nicht zürnend denk' ich d'ran zurück —
Und heut' noch leise rauscht der Bronnen
Ein Lied von erster Minne Glück.
o. plins.
Rcdaction: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München.
Kgl. Hof-Buchdruckern von E. Mühlthaler in München.
Hiezu eine Beilage.
144 Ein wichtiger
literarischer Fund.
Es kam der Herbst, der holde Traum
zerrann.
Der Liebe Blumen mußten sterben.
Fort sührte mir das Kind ein fremder
Mann,
Da ging mein Glück mit dir in
Scherben.
Bestaubt, vergessen liegt nun auf dem
Sims
Ein letzter Rest von dir — der Henkel;
Vielleicht als Rippe eines Ungethüms
Der Vorwelt ehrt ihn einst mein Enkel!
(Fr. v. Dingelstedt.?)
Am Brunnen war's. Wir standen Hand
in Hand,
Ich sah in's Auge dir mit banger Frage:
„Bleibst du mir treu?" Da mit dem
Sommertage
Der rothe Hauch von deinen Wangen
schwand.
Bleich starrtest du mich an. Du sprachst
kein Wort,
Und da ich wieder kam, warst du ent-
schwunden.
Ich habe seitdem nimmer dich gefunden,
Wie ich dich auch gesucht von Ort zu
Ort.
Ost meint' ich noch zu seh'n dein flüchtig
Bild,
Doch immer wieder war es eine And're.
Nachts, wenn ich manchmal zu dem
Brunnen wand're.
Senkt sich mein Blick und meine Thräne
quillt.
(Emanuel Geibel.?)
Nicht aus dem Bronnen will ich trinken.
Der leise rauscht im Mondenschein —
In Andacht muß ich niedersinken
Und stille nur gedenken dein.
Wie war so hold die Abendstunde,
Da ich dich hier im Parke fand.
Und dir ein Wort aus meinem Munde
Der ersten Minne Gluth gestand.
Du sahst mich lange an — du schrittest
Dem Schlosse zu im Mondenlicht —
Die Thräne sagte, was du littest.
Du liebtest — doch dich band die Pflicht.
Ob auch mein schönster Traum zerronnen.
Nicht zürnend denk' ich d'ran zurück —
Und heut' noch leise rauscht der Bronnen
Ein Lied von erster Minne Glück.
o. plins.
Rcdaction: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München.
Kgl. Hof-Buchdruckern von E. Mühlthaler in München.
Hiezu eine Beilage.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Schutzmann comme il faut"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)